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Politik - Klagenfurt
© pixabay

Was passiert im Fall des Falles:

Suchtpräven­tion: Fach­tagung soll offene Fragen klären

Klagenfurt – Besorgniserregend sind die Zahlen, auf die heute, am Mittwoch, den 6. März 2019, Gesundheitsreferentin Beate Prettner im Rahmen einer Pressekonferenz hinwies. „19 Prozent der 17-jährigen Jugendlichen rauchen täglich. 21 Prozent der 15-jährigen trinken wöchentlich. Und jeder fünfte Jugendliche über 15 Jahren hat schon einmal Cannabis konsumiert.“

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„Süchte sind eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Sie verlangen daher eine Vernetzung vieler Berufsgruppen und ein Hinschauen aller“, erklärt Prettner. Weil Süchte sehr oft im Kinder- und Jugendalter beginnen, sei es gerade in der Schule wichtig, präventiv zu wirken und „im Fall des Falles Hinweise für einen Suchtmittelkonsum zu registrieren und dann die entsprechenden Unterstützungen anzubieten“, so Prettner. Diese Unterstützung habe dem Prinzip „Helfen statt strafen“ zu folgen: „Wir dürfen die betroffenen Jugendlichen keinesfalls ins Eck stellen, sie diskriminieren oder gar kriminalisieren. Vielmehr müssen wir Schülern, welche in eine Sucht abdriften […], abfangen und sie in ein Beratungssystem bekommen“, appellierte die Gesundheitsreferentin.

Fachtagung soll offene Fragen klären

Was die Schule bei Hinweisen auf einen Suchtmittelkonsum zu tun hat, ist im sogenannten Suchtmittelgesetz § 13 geregelt. „Allerdings eröffnen sich auf dem Weg von der Theorie zur Praxis immer zahlreiche Fragen. Genau diese Fragen werden in einer Fachtagung, am 7. März 2019, welche Kärnten als erstes und einziges Bundesland anbietet, geklärt“, informierte Prettner. Eingeladen wurden dazu die Schulleiter aller 130 Schulen ab der NMS sowie Schulärzte und Schulpsychologen – mehr als 200 Teilnehmer haben sich für die morgige Tagung angemeldet.

Schule agiert beim Thema Sucht auf drei Ebenen

Bildungsdirektor Robert Klinglmair hielt fest, dass „durch die wachsenden gesellschaftlichen Anforderungen die Zahl der physischen und psychischen Beeinträchtigungen steigt. Schule muss sich diesen Herausforderungen stellen und gezielt gegensteuern.“ Was keinesfalls passieren dürfe, sei, aufgrund von Unsicherheiten wegzuschauen – „im Gegenteil: Wir müssen hinschauen und handeln. Daher wird die Fachtagung auch von der Bildungsdirektion unterstützt. Es geht um ein professionelles gemeinsames Handeln.“ Wie Klinglmair erklärte, agiere Schule beim Thema Sucht auf drei Ebenen: „Zum einen stärken wir Prävention; zum anderen werden Pädagogen weiter sensibilisiert, um noch genauer hinzuschauen und sollte der worst case eintreffen und es Hinweise auf einen Suchtmittelmissbrauch geben, dann sollen die handelnden Personen an den Schulen dafür gewappnet sein und wissen, was zu tun ist.“

Hochkarätige Experten und Workshops

Details zur Fachtagung erläuterte die Leiterin der Suchtpräventionsstelle Kärnten, Barbara Drobesch. „Wir haben hochkarätige Experten eingeladen, die am Vormittag Fachreferate halten werden. Am Nachmittag werden Workshops angeboten, bei denen es um konkrete Fälle geht und um die Frage, wie man hier richtig und zielführend vorzugehen hat.“

Alle Infos zur Fachtagung

Eröffnung der Fachtagung “Drogen – (k)ein Thema an Schulen?!”
Wann? Morgen, 7. März 2019, um 8.30 Uhr
Wo? Pädagogische Hochschule Kärnten, Hubertusstraße 1, Klagenfurt am Wörthersee

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