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Kärntner Gastro­nomen wollen Storno­gebühren ein­führen

Klagenfurt & Villach – Die Tendenz zur Nichteinhaltung von Reservierungen in Gastronomiebetrieben nimmt immer mehr zu. Die Gäste reservieren, aber sagen nicht ab, wenn sie die Tische nicht benötigen. Die Fachgruppe Gastronomie rät den Gastronomen daher, Stornogebühren einzuführen.

 4 Minuten Lesezeit (585 Wörter) | Änderung am 17.03.2019 - 11.26 Uhr

Wer kennt es nicht? Die beste Freundin oder der Onkel feiert Geburtstag und ihr möchtet sicher gehen, dass im auserwählten Lieblingsrestaurant ein Platz für eure Gruppe zur Verfügung steht. Schnell tätigt ihr einen Anruf und reserviert einen Tisch beim Lokal. Doch kurz vor der Party wird jemand krank, ein anderer kann nicht und der dritte ist im Urlaub. Die Party fällt ins Wasser. Der reservierte Tisch bleibt den ganzen Abend leer, weil ihr vergessen habt, abzusagen. „Eh kein Problem“, denkt ihr euch noch. Für die Wirte jedoch schon. Den mit dem reservierten Tisch, hätten sie Umsatz machen können. Aus diesem Grund rät die Fachgruppe Gastronomie den Kärntner Wirten nun Stornoregelungen in ihre allgemeinen Geschäftsbedingungen aufzunehmen.

Es kommt immer öfter vor …

Das oben genannte Beispiel wäre tatsächlich kein Problem, wenn es nur einmal passieren würde. Wie die Wirtschaftskammer Kärnten jedoch erklärt, berichten immer häufiger Wirte von leeren, reservierten Tischen. Gäste reservieren Tische, aber sagen nicht ab, wenn sie diese nicht benötigen. Manche sollen laut Berichten von Wirten sogar auf Mehrfachreservierungen setzen, indem sie in mehreren Betrieben für denselben Zeitpunkt reservieren und sich kurzfristig entscheiden, wohin sie gehen wollen. Besonders zu Stoßzeiten wie im Fasching oder an Feiertagen kommt es dadurch immer wieder vor, dass Tische freigehalten werden, die Gäste aber weder absagen noch erscheinen.

Der Wirt verliert dadurch Umsatz

Stefan Sternad, Fachgruppenobmann der Kärntner Gastronomie, hat dafür kein Verständnis: “An vielen Tagen könnten wir die doppelte Anzahl von Sitzplätzen brauchen. Umso ärgerlicher ist es, wenn Gäste dann nicht kommen: Nicht nur für den Wirt, der damit Umsatz verliert, sondern auch für die Gäste, die abgewiesen werden müssen.” Hier gehe es um Fair Play: Jede Reservierung, die nicht eingehalten wird, bedeutet für einen Gastronomiebetrieb mehrfachen Schaden.

Ein häufiges Problem sei auch, dass wesentlich weniger Personen erscheinen als ursprünglich geplant. Nicht selten wird die reservierte Personenanzahl um fast die Hälfte unterschritten. “Für einen Gastronomen ist dies mit einem Verdienstentgang gleichzusetzen. Die Hälfte weniger Gäste bedeutet die Hälfte weniger Umsatz. Die Sitzplätze dann kurzfristig an demselben Abend noch mit anderen Gästen füllen zu können, ist kaum möglich”, stellt Sternad klar.

Immer mehr Reservierungen werden nicht eingehalten

Leider nehme die Tendenz zur Nichteinhaltung von Reservierungen immer mehr zu. Die Fachgruppe Gastronomie rät den Gastronomen daher, Stornogebühren einzuführen. Wichtig ist es allerdings, den Gast vor seiner Reservierung darüber zu informieren. “Damit schafft man einerseits Klarheit, andererseits sensibilisiert man den Gast für das Thema. Wir müssen den Gästen wieder mehr ins Bewusstsein rufen, dass eine Reservierung eine Art Vertragsabschluss ist”, so Sternad. Deshalb sollten Reservierungen größerer Gästegruppen auch schriftlich abgewickelt werden.

“Jeder unbesetzte Tisch ist ein Kostenfaktor”

Mit den Stornogebühren möchte die Fachgruppe Gastronomie einen sorgsameren Umgang der Gäste mit ihren Reservierungen erreichen. “Es geht dabei auch um eine Bewusstseinsbildung”, erklärt Sternad. “Die Menschen müssen verstehen, dass ein unbesetzter Tisch für jeden Wirt ein enormer Kostenfaktor ist. Schließlich sind alle Personal- und Fixkosten vom Unternehmer trotzdem zu bezahlen, auch wenn dieser Tisch wegen einer nicht eingehaltenen Reservierung leer bleibt.”

Wie seht ihr das? Übertriebene Forderung oder tolle Idee? Schreibt es uns doch in den Kommentaren auf Facebook! Wir sind gespannt, wie ihr über eine Stornogebühr in den Gastronomiebetrieben denkt. 

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