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Züchterin gesteht Überforderung - Freiwillige Abgabe weiterer Hunde an das TIKO - Tierschutzkompetenzzentrum
Züchterin gesteht Überforderung - Freiwillige Abgabe weiterer Hunde an das TIKO - Tierschutzkompetenzzentrum © Sonja Widerstroem

Züchterin leidet am Animal Hoarding Syndrom

Spendenaufruf: Züchterin gab weitere 27 Hunde ab

Eberstein – Nachdem vergangene Woche bei einem Kontrolltermin bereits 13 Hunde bei einer Hundezucht in Eberstein abgenommen wurden, gibt die Züchterin nun freiwillig weitere 27 Hunde heraus.

 4 Minuten Lesezeit (484 Wörter) | Änderung am 03.04.2019 - 12.47 Uhr

Am Dienstag, 2. April gesteht sich die Hundezüchterin auf Druck weiterer Kontrollen ihre völlige Überforderung ein und übergibt jene Hunde, bei denen letzte Woche keine Gefahr im Verzug war, freiwillig an den Kärntner Landestierschutzverein (TiKo – Tierschutzkompetenzzentrum). Bei den Hunden handelt es sich um französische Bulldoggen, Doggen-Leonberger Welpen, Terrier-Mischlinge und Leonberger. Drei Hunde, sie werden von einer im Nachbarort ansässigen Tierärztin kastriert und entwurmt, sowie ein Welpe verbleiben laut dem Amtstierarzt bei der Dame.

Hunde zum Teil schwer verletzt

Die 55-jährige Dame wohnte mit ihren Kindern und den über 40 Hunden, darunter auch trächtige, in erhöhter Lage in einem gemieteten Bauernhaus, wobei sich den Tierrettern eher ein desolater Anblick mit wenig bis gar keinem Auslauf für die Hunde bot. Der Zustand der Hunde ist sehr unterschiedlich, sie sind verängstigt und schlecht sozialisiert, drei sind schwerverletzt und sie sind zum Großteil weder gechipt noch kastriert. Sie werden vom TiKo Tierarzt Dr. Herwig Woschnjak und den Tierpflegern erstversorgt und liebevoll betreut.

Züchterin leidet unter Animal Hoarding Syndrom

Die Hundezüchterin ist seit 10 Jahren amtsbekannt, sie hatte bereits u.a. 2011 ein Strafverfahren anhängig wegen unzureichend gechipter Hunde und mangelnder Kastration. Damals war die Versorgung der Hunde allerdings in Ordnung. Die Auflagen wie den Auslauf zu vergrößern, hielt sie ein und sie wurde mehrmals im Jahr von dem Amtstierarzt kontrolliert. Allerdings wurde bei ihr auch das sogenannte Animal Hoarding Syndrom festgestellt, womit das krankhafte Sammeln und Halten von Tieren gemeint ist. Zudem wurden 2017 bereits 10 Hunde, damals Leonberger, abgenommen. Offensichtlich wurden aber daraufhin Kastrationsauflagen umgangen sowie neue Hunde organisiert.

TiKo Präsidentin, Frau Dr. Evelin Pekarek zeigt sich sehr betroffen: „Ich bin schockiert darüber, dass jemand mit der Diagnose Animal Hoarding Syndrom so lange eine Hundezucht aufrechterhalten darf“, so die Präsidentin des Kärntner Landestierschutzvereines (TiKo) und fügt hinzu „wieder ist diese Erkrankung Ursache für Tierleid geworden.”

Wegen Tierquälerei wird ermittelt

Die Zuchtgenehmigung wurde der Dame inzwischen entzogen, ermittelt wird noch wegen Tierquälerei, das ein Hundehaltungsverbot nach sich ziehen würde. Ihr Vermieter hat bereits angekündigt, ihren Vertrag nicht mehr zu verlängern. Er war auch der Förster, dessen Aufmerksamkeit es zu verdanken war, dass letzte Woche während des Kontrolltermins zufällig das im Wald versteckte Auto mit den 10 Hunden entdeckt wurde und der ihnen damit möglicher Weise das Leben gerettet hat. In Summe sind nun 27 Hunde im TiKo untergebracht, sowie die Welpen, die in der ersten Nacht von den zwei trächtigen französischen Bulldoggenweibchen geboren wurden. Sobald die Hunde zur Adoption freigegeben werden, wird es vom TiKo entsprechende Informationen geben.

Spendenaufruf

Wie können Sie helfen?

Die Versorgung der Hunde bedeutet hohe Kosten für das TiKo durch medizinische Versorgung, Pflege und Betreuung.

Vielen Dank für Ihre Spende!

Kennwort: Animal Hoarding Eberstein

IBAN: AT965200000004009991

 BIC: HAABAT2KXXX

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