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Wirtschaft - Klagenfurt
© Helge Bauer

Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt:

Krankenhaus installiert hoch­moderne Licht­technik

Klagenfurt – Ein neues, dynamisches Lichtkonzept auf der Intensivstation des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt soll den tatsächlichen Tag-Nacht-Rhythmus nachahmen und somit den Genesungsprozess der Patienten maßgeblich unterstützen. Die neue Lichttechnik soll auch Verwirrtheitszustände von Patienten auf der Intensivstation vermeiden, sowie Stress und Angstgefühle abbauen.

 4 Minuten Lesezeit (584 Wörter)

Patienten auf Intensivstationen befinden sich oft in einem kritischen Gesundheitszustand, in dem verschiedene Faktoren den Erfolg der Behandlung beeinflussen. Heute ist bekannt, dass gerade hier dem Licht eine besondere Beachtung geschenkt werden muss. Die Beleuchtung in Zimmern muss möglichst funktional sein, um gut arbeiten zu können. Zudem sollte eine möglichst wohnliche Lichtatmosphäre geboten werden. Neuerdings ist man sich aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse sicher, dass das Fehlen des normalen Tag-Nacht-Rhythmus die Entwicklung von Verwirrtheitszuständen fördert.

Spezielle Leuchten von Zumtobel

Vier Betten der Intensivstation im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt wurden nun mit speziellen Leuchten der Firma Zumtobel ausgestattet, um die Genesung von Patienten in diesem kritischen Gesundheitsstadium zu unterstützen.

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Positive Lichtwirkung auch für Ärzte, Pflegepersonal und Angehörige

Positive Lichtwirkung auch für Ärzte, Pflegepersonal und Angehörige - © Zumtobel/Pinjo

Delir-Prävention setzt neue Maßstäbe

Das Delir (Fachbegriff für die Verwirrtheit etwa nach OPs) stellt eine große Herausforderung für die Intensivmedizin dar, sagt Dr. Michael Zink, Vorstand  der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt. „Es tritt, abhängig von den Begleitumständen, bei bis zu 80 Prozent der Patienten auf, die intensivmedizinisch behandelt werden. Von einem auf den anderen Moment ist der Patient völlig verwirrt. Es treten Einschränkungen im Bewusstsein, Gedächtnislücken und Wahrnehmungsstörungen auf“, beschreibt Zink. In diesem Zustand kann der Patient seine Genesung nicht mehr unterstützen und macht gefährliche Aktionen, wie etwa das Herausziehen von Schläuchen, das dann schwere Komplikationen nach sich ziehen kann. Auch eine Lungenentzündung zählt in diesem Zustand zu den großen Risiken, da eine kooperative Atemtherapie nicht mehr gemacht wird.

Biologisch wirksame Beleuchtung

Das neue Lichtkonzept auf der Intensivstation des Ordenskrankenhauses in Klagenfurt basiert auf dynamischem Licht, das in Helligkeit und Farbtemperatur dem Tagesverlauf des Sonnenlichts entspricht. Durch die Anwendung hoher Lichtmengen untertags und Dunkelheit und Ruhe in der Nacht soll die normale Melatoninausschüttung erhalten bleiben, die maßgeblich für den Schlaf-wach-Rhythmus verantwortlich ist.

Die Beleuchtung lässt sich zusätzlich auf die jeweiligen Bedürfnisse und den Zustand des Patienten anpassen. Hierbei wird eine fast naturgetreue Lichtsituation realisiert. Dieser „natürliche Verlauf“ des Beleuchtungsniveaus und der Lichtfarbe gibt den Patienten, die oft zu wenig Tageslicht erhalten, ein Gefühl von Normalität und Vertrautheit. Zusätzlich erzeugt diese sonst unübliche Lichtmenge nicht nur bei den Patienten, sondern auch bei den Mitarbeitern ein positives Gefühl.

Licht-Steuerung via Tablet

Der behandelnde Arzt kann auf einem Tablet-Computer die Licht-Parameter passend zum aktuellen Gesundheitszustand eingeben. Ermöglicht wird diese Technik durch die besonderen Leuchten, die fast blendfrei am Auge das richtige Licht zur Verfügung stellen. Die Leuchten enthalten spezielle LED-Lampen, die gesteuert werden können. In Simulationen wurde zusammen mit der Firma Zumtobel die notwendige Anordnung und Einstellung erarbeitet. Als Basis dieser Evaluierung wurden wissenschaftliche Daten herangezogen.

Die Intensivstation des EKH

Die interdisziplinäre Intensivstation des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt steht unter der Leitung der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Das Team rund um Abteilungsvorstand  Dr. Michael Zink betreut Patienten, welche der größten Aufmerksamkeit bedürfen, da ihre Lebensfunktionen bedroht sind. An der Abteilung werden alle notwendigen Methoden und Behandlungsstrategien angewandt, um den anvertrauten Patienten zu helfen. Dies reicht von der normalen Basisintensivtherapie inklusive Beatmung über Dialyse bis hin zur komplexen apparativen Unterstützung von erkrankten Körperfunktionen.

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Mit Lichttechnik gegen Delir – Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin Prim. Priv.-Doz. Dr. Michael Zink, D.E.A.A. - © Zumtobel

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