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Die 75-Jährige konnte sich nicht aus den Seerosen befreien und musste von den Ersthelfern wiederbelebt werden. Doch wie groß ist die Gefahr durch Seerosen wirklich?
Die 75-Jährige konnte sich nicht aus den Seerosen befreien und musste von den Ersthelfern wiederbelebt werden. Doch wie groß ist die Gefahr durch Seerosen wirklich? © KK/ Privat

ÖWR-Einsatzstellenleiter im Gespräch:

Wie gefährlich sind Seerosen?

Ossiacher See – Am gestrigen Freitag, dem 16. August, musste eine 75-jährige Schwimmerin reanimiert werden, nachdem sie sich im Ossiacher See mit den Füßen in Seerosen verwickelt hatte. Aufgrund der schnellen Reaktion eines Urlaubsgastes und den Wiederbelebungsmaßnahmen der Ersthelfer konnte sie gerettet werden. Wir haben wegen des Vorfalls mit dem Kärntner Leiter der Österreichischen Wasserrettung Einsatzstelle Sattendorf, Helmut Weissensteiner, über die Gefahr der Seerosen gesprochen.

 2 Minuten Lesezeit (356 Wörter)

Die 75-Jährige verwickelte sich gestern mit ihren Füßen so stark in den Seerosen, dass sie sich selbst nicht daraus befreien konnte. “Zum Glück handelt es sich dabei um einen Einzelfall”, erklärt Weissensteiner im Gespräch mit 5-Minuten. Da der Ossiacher See nicht so stark bewachsen sei und nur wenige Schwimmer in einen Bereich, in dem Seerosen wachsen, schwimmen würden, kämen Vorfälle wie der gestrige kaum vor.

Wie verhalte ich mich im Ernstfall?

Doch wie verhält man sich, wenn man selbst von Seerosen umgeben ist? Der erste Tipp von Weissensteiner ist, Flächen mit Seerosen als Schwimmer grundsätzlich zu meiden. “Dabei spielt auch der Naturschutz eine Rolle”, so der Einsatzstellenleiter. Sollte es jedoch trotzdem dazu kommen, dass man spürt, wie die Beine von Seerosen umwickelt werden, ist vor allem eines wichtig: Ruhe bewahren!

“Durch die Frosch-Beinbewegung beim Schwimmen wickelt man Seerosenstängel leicht um das eigene Bein”, erklärt Weissensteiner. “Wichtig ist dabei, Ruhe zu bewahren. Wenn man glaubt, gefangen zu sein, sollte man sich einfach in die Rückenlage begeben und ruhig versuchen, so wieder aus den Seerosen zu schwimmen, wie man reingekommen ist“, erklärt er weiter. Die eigentliche Gefahr stellen, so Weissensteiner, nicht die Pflanzen dar, sondern die daraus entstehende Panik der Schwimmer: “Aus den Pflanzen selbst kann man sich im Normalfall relativ leicht befreien.”

Wie verhalte ich mich als Ersthelfer?

Für den Fall, dass man sieht, wie jemand durch Seerosen zu ertrinken droht, hat Weissensteiner auch wichtige Tipps. Die Einsatzkräfte sollten sofort alarmiert werden. “Wichtig ist außerdem, immer einen Schwimmkörper zur Rettung mitzunehmen. Damit kann man den Ertrinkenden beruhigen, ihm Auftrieb geben und gleichzeitig eine Distanz zwischen sich selbst und einen eventuell panisch strampelnden Schwimmer bringen”, so Weissensteiner. Danach sollte darauf geachtet werden, dass der Schwimmer auf dem gleichen Weg aus den Seerosen gezogen wird, wie er hineingeschwommen ist.

Auch wir von der 5-Minuten-Redaktion raten euch, Stellen, an denen Seerosen oder andere Wasserpflanzen wachsen, als Schwimmer zu meiden. Solltet ihr euch trotzdem in einer solchen Situation befinden, bewahrt einen klaren Kopf und denkt an die Tipps von Helmut Weissensteiner.

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