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Aktuell - Kärnten
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Schlag gegen Organisiertes Verbrechen

Kärntenweite Razzien wegen Prostitution & Menschenhandel

Kärnten – Vom 28. bis 30. August fand in Kärnten eine umfangreiche Schwerpunktaktion gegen sogenannte "polykriminelle Gruppierungen" statt - dazu zählen unter anderem Menschenhandel, Prostitution, Waffenhandel und Glückspiel. Im Focus standen dabei die Informationsgewinnung und die Ermittlung von kriminellen Strukturen.

 3 Minuten Lesezeit (368 Wörter) | Änderung am 30.08.2019 - 11.19 Uhr

Unter Einsatzleitung von Ministerialrat Mag. Andreas Holzer, MA, des Bundeskriminalamtes sowie Oberst Gottlieb Türk, BA, des Landeskriminalamtes Kärnten nahmen insgesamt 65 Polizistinnen und Polizisten des Bundeskriminalamtes Wien, der Landeskriminalämter Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Wien und Vorarlberg, des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Kärnten sowie Beamte des Zollamtes Klagenfurt und der Finanzpolizei Klagenfurt an dieser koordinierten Schwerpunktaktion teil. Die Kontrollen richteten sich gegen Deliktsbereiche, welche besonders von der organisierten Kriminalität geprägt sind, nämlich Menschenhandel im Rotlichtbereich, Prostitution, Waffenhandel, illegale Beschäftigung und illegales Glücksspiel.

Kriminelle Strukturen erforschen

Weiterhin konzentrierten sich die Ermittler auf Rockergruppierungen, welche unter anderem in den Deliktsbereichen Suchtgift, Prostitution und Schutzgelderpressungen tätig sind, sowie auf in Kärnten ansässige und polizeilich bekannte Personen, welche italienische Verbrecherorganisationen mit mafiöser Struktur zugerechnet werden. Das Hauptaugenmerk wurde bei dieser großangelegten Schwerpunktaktion auf Informationsgewinnung und – teils verdeckte – Strukturermittlungen gelegt. Polykriminelle Tätergruppierungen agieren in firmenähnlichen Strukturen und gehen dabei sehr organisiert vor. Um in weiterer Folge an die involvierten Personen bzw. Hintermänner zu gelangen, war es daher wichtig, diese Strukturen auszumitteln. Dazu wurden von den eingesetzten Ermittlern in einer vorab zeitlich und örtlich geplanten Abfolge in allen 28 Kärntner Bordellen sowie in Pizzerien, anderen Geschäftslokalen und auch in Privathäusern Razzien durchgeführt.

Verdacht auf Menschenhandel

Die Schwerpunktaktion erbrachte für die zukünftige Bekämpfung der organisierten Kriminalität in Kärnten und Österreich außerordentlich wichtige Struktur‐ und Umfelderkenntnisse. Zudem wurden bei den Razzien ein Glücksspiellokal in Klagenfurt geschlossen und sechs Glücksspielautomaten sichergestellt. Bei der Kontrolle von 45 rumänischen und bulgarischen Zuhältern wurde festgestellt, dass ein Großteil dieser Personengruppe bereits im Ausland kriminalpolizeilich vorgemerkt ist. In fünf Fällen wird es auf Basis dieser Kontrollen ergänzende Ermittlungen wegen Zuführung zur Prostitution und Zuhälterei geben. Die Kontrolle und Befragung von 229 Prosituierten brachte zu Tage, dass zumindest zehn von ihnen als potenzielle Opfer des Menschenhandels anzusehen sind. In einem Klagenfurter Laufhaus wurde ein männlicher kolumbianischer Sexdienstleister wegen fehlender Aufenthaltsberechtigung festgenommen. Mehrere Anzeigen wegen Übertretung nach dem Prostitutionsgesetz, Produktpiraterie, Zigarettenschmuggels, dem Meldegesetz und nach dem Artenschutzgesetz runden das umfangreiche Ergebnis dieser drei Tage ab.

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