fbpx
Region auswählen:
Politik - Kärnten
Landeshauptmann Peter Kaiser und Bildungsdirektor Robert Klinglmair (Archiv 2018)
Landeshauptmann Peter Kaiser und Bildungsdirektor Robert Klinglmair (Archiv 2018) © LPD Kärnten/Helge Bauer

Vorwürfe gegen Kaiser und Klinglmair:

Chaos in der Kärntner Bildungs­direktion?

Kärnten – Die Kärntner Bildungsdirektion wird derzeit u.a. von Landesparteichef Klubobmann Gernot Darmann und FPÖ-Bildungssprecherin LAbg. Elisabeth Dieringer-Granza scharf kritisiert. Der Leiter Robert Klinglmair hätte ihnen zufolge keine ausreichende Kompetenz und wurde von der "SPÖ durchgeboxt". Auch gäbe es Chaos bei der Zuteilung von Pädagogen. In der Diskussion um diese Probleme bezieht Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser jetzt Stellung.

 4 Minuten Lesezeit (498 Wörter)

„Es war Kaiser egal, dass Klinglmair nicht die notwendige Erfahrung in der Führung einer großen Organisation vorweisen kann. Wichtig war für Kaiser, dass er parteipolitisch gepasst hat“, so Darmann. Landeshauptmann Peter Kaiser äußert sich wie folgt zu den Vorwürfen: „Ja, wenn zwei Behörden – Landesschulrat und Bildungsabteilung – zu einer gemeinsamen Bildungsdirektion zusammenlegt werden, entstehen da und dort Reibungspunkte. Diese sind von den Damen und Herren Bildungsexperten schleunigst und gemeinsam zu lösen. Es kann und darf nicht sein, dass der Bildungsdirektor, dem von Experten auch außerhalb Kärntens gute Arbeit attestiert wird, allein im Regen stehen gelassen wird, und durch letztlich zu vermeidende Fehler die pädagogische Qualität in den Kärntner Schulen für unsere Kinder und Jugendlichen gefährdet wird.“ Bereits im Rahmen der kärntenweiten DirektorInnen-Konferenz hätten er, Kaiser, und Klinglmair, nachdrücklich auf eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten gepocht. Unterstützung dafür kommt von einem externen Unternehmen, das auch drei andere Bundesländer und das Bildungsministerium bei der operativen Umsetzung der Bildungsdirektionen berät.

Löschung von Datensätzen

Die Probleme bei der Zuteilung von Pädagoginnen und Pädagogen seien maßgeblich der versehentlichen Löschung von Datensätzen, in denen diese Zuteilung fix und fertig festgelegt war, durch einen Verantwortungsträger geschuldet. „Ich erwarte mir, dass das raschest behoben, eine Fehler- und Ursachenanalyse durchgeführt wird, und derartiges in Zukunft nicht mehr passiert“, so Kaiser, der im Interesse der Schülerinnen und Schüler eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Beteiligten einfordert.

Wer ist hier der Boss?

„Höchste SPÖ-Vertreter streiten darüber, wer schuld an dem Desaster ist. LH Kaiser nimmt den Bildungsdirektor, den er rechtswidrig in diese Position gebracht hat, in Schutz, und schimpft auf angeblich überforderte Mitarbeiter der Bildungsdirektion. Es ist letztklassig, wenn sich die Politik an kleinen Mitarbeitern abputzt“, so Darmann. FPÖ-Bildungssprecherin LAbg. Mag. Elisabeth Dieringer-Granza fasst das Problem so zusammen: „In der Bildungsdirektion gibt es einen heimlichen Chef. Das ist Personalvertreter Stefan Sandrieser. Er setzt sich selbst in die Steuerungsgruppe der Bildungsdirektion und darf – obwohl unzuständig – beliebig gemäß SPÖ-Wünschen in Personalentscheidungen eingreifen, wie Gernot Nischelwitzer es beschreibt. Vor der Personalvertretungswahl versucht Sandrieser diese Rolle als heimlicher Chef zu verbergen, indem er den formellen Chef Klinglmair angreift. Dieser wurde von der SPÖ hineingeboxt, scheint aber organisatorisch überfordert zu sein. Schließlich gibt es noch den politischen Chef Peter Kaiser, dem es nur wichtig ist, seine Personalwünsche auch entgegen dem Gesetz durchzuzubringen, der sich aber um die Mängel in der Direktion nicht gekümmert hat“.

Umfassende Ursachenforschung

Diese diffuse Führungsstruktur lasse befürchten, dass das Chaos noch länger anhalten werde. Zusätzliche externe Fachleute und eine neue Abteilung, wie von der SPÖ geplant, seien keine Lösung, so Dieringer. „Die FPÖ wird im Landtag auf eine umfassende Ursachenforschung und Konsequenzen wegen dem von Bildungsreferenten LH Peter Kaiser zu verantwortenden Chaos in der Bildungsdirektion drängen“, kündigen Darmann und Dieringer an.