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Leben - Villach
SYMBOLFOTO © pixabay.com

Hier wird seit 20 Jahren geholfen

Für Bedüftige: Bis zu 90 warme Mahlzeiten werden mittags serviert

Villach – "Kein Mensch sucht sich eine Laufbahn als Sozialfall oder Suchtabhängiger aus", sagt Obmann und Gründer der Westbahnhoffnung Marjan Kac. Seit mittlerweile fast 20 Jahren gibt es hier Hilfe für Menschen, die das Schicksal schwer getroffen hat. Warme Speisen und soziale Kontakte erwärmen nicht nur den Magen, sondern auch das Herz.

 5 Minuten Lesezeit (626 Wörter)

“Es ist ein Wunder, was aus einmal pro Monat Gulasch-Kochen in fast 20 Jahren entstanden ist”, erzählt uns Marjan Kac. Bei der Westbahnhoffnung bekommen Menschen, die in Not geraten sind, täglich von Dienstag bis Sonntag ein warmes Mittagessen sowie zweimal in der Woche Lebensmittel und Bekleidung. “Im Jahr 2018 konnten wir rund 10.000 Menschen helfen, wobei 90 Prozent aus Villach kommen”, sagt Kac. Der Verein setzt sich auch für Migration und Suchtprävention ein. Sechs Mitarbeiter und 63 ehrenamtliche Helfer kümmern sich regelmäßig um bedürftige Menschen und die Abwicklungen im Hintergrund.

Mittagessen fürs Herz

“Bei uns muss niemand nachweisen, dass er sozial bedürftig ist, jeder ist willkommen, egal welche Religion oder Hautfarbe”, so Kac. Ehrenamtliche Mitarbeiter kochen bei der Westbahnhoffnung durchschnittlich 38 Mittagessen pro Tag. “Das zubereitete Essen ist ein Geschenk, das aus qualitativ hochwertigen Lebensmitteln hergestellt wird”, erklärt der Obmann. “Es besteht aus einer Suppe, einer Hauptspeise und einem Nachtisch.” Sonntags gehen auch mal 90 Essen über die Ladentheke. “Zu uns kommen auch ältere Menschen, die zwar nur knapp an der Armutsgrenze leben, aber einfach einsam sind und sozialen Kontakt suchen”, beschreibt Kac. Einmal im Monat kocht auch die Evangelische Jugend. “Für junge Leute ist es wichtig solche Schicksale zu sehen und zu wissen, dass Dinge im Leben passieren können, die nicht immer planbar sind”, erzählt uns Kac.

Sucht treibt in den Abgrund

Seit November 2018 ist der Verein Mitglied der Diakonie Österreich und der Evangelischen Bahnhofsmission. “Bei uns geschehen regelmäßig kleine und große Wunder”, sagt Kac. “So konnten wir zum Beispiel einem alkoholkranken Italiener helfen, der regelmäßig 4 Promille Alkohol im Blut hatte und bei uns einfach umgefallen ist”, beschreibt der Obamann. “Er ist mittlerweile seit drei Jahren trocken und wieder auf die Beine gekommen”, sagt Kac. “Bei solchen Geschichten geht einem das Herz auf.” Der Verein möchte deswegen auch früh genug auf die Gefahren von Sucht hinweisen und leistet regelmäßig kärntenweite Präventionsarbeit an Schulen.

Lebensmittel sinnvoll verwenden

Villach ist Knotenpunkt für viele Menschen, die hier landen und nicht mehr weiter wissen. “Wir helfen mit einer warmen Dusche, einem Essen und oft auch mit Tickets, damit die Leute weiterreisen können”, erfahren wir. Der Verein wird von unterschiedlichen Unternehmen mit Lebensmittel- und Sachspenden unterstützt. “Etwa 3.000 Menschen kommen im Jahr zur Lebensmittelausgabe zu uns und rund 6.000 Bedürftige holen sich ihre Kleidung bei uns”, sagt Kac. “Es ist für uns sehr wertvoll und ein wichtiger Beitrag im Zeichen der Nachhaltigkeit, denn was sonst achtlos weggeworfen worden wäre, kann nun einem Menschen helfen”, erzählt uns der Obmann nachdenklich.

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Bei der Lebensmittel- und Kleidungsausgabe wird “Altem” einen neuen Sinn gegeben.

Bei der Lebensmittel- und Kleidungsausgabe wird “Altem” einen neuen Sinn gegeben. - © Westbahnhoffnung Villach

Menschen eine Chance geben

“Manche unserer Helfer sind Langzeitarbeitslose, die in der freien Wirtschaft nicht Fuß fassen konnten und sich bei uns, als unglaublich wertvolle Arbeitskräfte entpuppen”, erläutert Kac. “Die Arbeit und das Gefühl gebraucht zu werden, verändert deren Leben – sie blühen richtig auf und zeigen viel Eigeninitiative”, schwärmt er.

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Beeindruckend – Die Mitarbeiter und Freiwilligen Helfer der Westbahnhoffnung helfen Bedürftigen seit fast 20 Jahren.

Beeindruckend – Die Mitarbeiter und Freiwilligen Helfer der Westbahnhoffnung helfen Bedürftigen seit fast 20 Jahren. - © Westbahnhoffnung

Nur durch Spenden finanziert

Der Verein Westbahnhoffnung wird rein aus Spenden finanziert. “90 % unserer Einnahmen sind Privatspenden”, erzählt uns Kac. “Leider haben wir dieses Jahr massive finanzielle Probleme, weil die Spendenbereitschaft rückläufig ist”, weiß der Obmann. “Wir benötigen 160.000 Euro im Jahr, was nur möglich ist, weil wir so viele ehrenamtliche Helfen haben. Ohne sie wäre der Verein nicht finanzierbar”, sagt Kac. “Wir hoffen jetzt auf Unterstützung durch seitens der Stadt.”

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Spendenkonto der Westbahnhoffnung

AT51 2070 6045 0030 8749

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