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Wirtschaft - Villach
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Forschungsprojekt „SemI40“

In der „lernenden Fabrik“ kommunizieren Maschinen miteinander

Villach – Das europäische Projekt "SemI40" forschte in den letzten drei Jahren intensiv an der Weiterentwicklung selbststeuernder Fabriken. Unter der Leitung von Infineon Austria entwickelte man, gemeinsam mit 37 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft, die Prozesse und Methoden für „Industrie 4.0“-Anwendungen entscheidend weiter.

 3 Minuten Lesezeit (364 Wörter)

Die Ergebnisse: ein einzigartiges Sicherheitskonzept für die vernetzte Kommunikation von Fabriken, ein Qualitätssprung im Produktionsprozess sowie markante Verbesserungen in der Energieeffizienz.

Maschinen kommunizieren miteinander

Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren weltweit über Standorte und die gesamte Wertschöpfungskette hinweg miteinander. Die Produktion soll dadurch intelligenter, schneller, effizienter und flexibler werden. „Die Digitalisierung ist die ökonomische Triebfeder für die Innovations- und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie“, so Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Austria „Durch kooperative Forschung bündeln wir die strategischen Kompetenzen aller Partner über Ländergrenzen hinweg und stärken mit Ergebnissen wie aus ‚Semi40‘ die globale Position des Produktionsstandortes Europa.“

Villach als Pilotraum

Mit dem „Pilotraum Industrie 4.0“ in Villach hat Infineon ideale Bedingungen, um diese neuen Prozesse und Methoden auch im Echtbetrieb zu erproben. Im Projekt wurde ein neuartiges Konzept entwickelt, um die sichere Steuerung der Fertigungsanlagen mittels Fernzugriffs („Remote“) zu ermöglichen. Das Besondere: Es bietet eine einfache Nutzung verschiedenster Geräte und bindet auch ältere Anlagen mit ein, bei denen neuere IT-Funktionen bislang noch nicht verfügbar waren. Damit wurde eine sichere Kommunikation von weltweit vernetzten Anlagen mit unterschiedlichsten Merkmalen und Schnittstellen gewährleistet. Das innovative Sicherheitskonzept führte zu einem neuen Produkt, das für alle Konsortialpartner von höchstem Interesse ist.

Smarte Produktion

In der Qualitätskontrolle nutzte man Deep Learning Methoden zur automatisierten und selbststeuernden Fehlererkennung. Das System erkennt dabei in der laufenden Produktion und in Echtzeit durch bereits gelernte Defektbilder Qualitätsabweichungen. Mittels Big Data-Ansätze gelang es zudem, schneller auf die Ursachen des Defektes zu schließen und die Produktionsqualität nachhaltig zu verbessern. Fabriken lernen nicht nur laufend, sie müssen wandlungsfähig sein und energieeffizient arbeiten – mit einer Energie-Einsparung von rund 13 Prozent. Die vernetzte und lernende Fabrik trägt damit wesentlich dazu bei, Produktion nicht nur smarter, sondern auch grüner zu gestalten.

Arbeitsplätze der Zukunft

Das europäische Projekt leistete zudem einen wichtigen Beitrag, um die Arbeitsplätze für die Zukunft weiterzuentwickeln. Mit verschiedenen Bewertungsmodellen analysierte man die technischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen, die Industrie 4.0 für Jobs im Fertigungsbereich mit sich bringen. Im Fokus standen vor allem Ausbildungs- und Qualifikationsmaßnahmen.