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Leben - Kärnten
© LPD Kärnten/Oskar Höher

Es ist soweit

Von Hermagor bis Arnoldstein: Gail­talbahn steht ab sofort unter Strom

Gailtal – Die Elektrifizierung der Bahn ist eine der großen Antworten im Klimaschutz. Heute, Samstag konnte Kärnten einen regionalen, aber großen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten, da in Hermagor die elektrifizierte Gailtalbahn von LH Peter Kaiser und LR Sebastian Schuschnig feierlich im Beisein der Bevölkerung und regionaler Politiker eröffnet wurde.

 3 Minuten Lesezeit (455 Wörter) | Änderung am 14.12.2019 - 17.17 Uhr

Nach zwei Jahren Bauzeit und einer Investition in Höhe von 61 Mio. Euro sind die Gailtaler von Hermagor bis Arnoldstein nun voll elektrisch unterwegs. Für Landeshauptmann Peter Kaiser mache Kärnten mit dem heutigen Tag wieder einen großen Schritt in die richtige Richtung. Kaiser dankte in seinem Statement allen voran der ÖBB. „Kärnten hat schwierige Jahre hinter sich und hätte diese Investition ohne ÖBB nicht geschafft. Dafür spreche ich heute für das Land, für den Landtag und für die Koalition einen großen Dank aus“, so Kaiser.

Öffentliches Verkehrsangebot soll weiter ausgebaut werden

Der Landeshauptmann verwies darauf, dass heute bereits die nächsten Maßnahmen für Kärnten mit der ÖBB besprochen werden. Immerhin werde laut Kaiser 2025 die Baltisch-Adriatische-Achse fertig sein. „Unser Land, die Menschen, müssen einen Nutzen von dieser europäischen Verkehrsverbindung haben und wir müssen sie schützen vor Bahnlärm“, erklärte Kaiser. Zudem müsse das Logistikzentrum Fürnitz eine wesentliche Rolle in den transeuropäischen Netzen spielen. „Das Logistikzentrum in Fürnitz muss Zoll-Standort für Italien werden, die Gespräche dafür laufen“, wies Kaiser hin. Damit sollte Kärnten von der neuen „umweltfreundlichen Wertschöpfungskette profitieren“! Kaiser fasste schließlich zusammen: „Wir arbeiten intensiv daran, moderne und umweltfreundliche Mobilitätsangebote für die Kärntnerinnen und Kärntner zu entwickeln. Wir werden auch in den nächsten Jahren weiter in den Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebotes investieren.“
Im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke wurden zwischen Arnoldstein und Hermagor alle Bahnhöfe modernisiert und barrierefrei umgebaut. Insgesamt wurden 141 Park & Ride-Plätze, 90 Bike & Ride-Plätze sowie 40 Mopedstellplätze in neuer Ausstattungsqualität geschaffen. 879 Oberleitungsmasten wurde notwendig und 30 Kilometer Fahrdraht. Bei Arnoldstein musste die 124 Jahre alte Gailbrücke erneuert werden. 235 Tonnen schwer ist die neue Brücke nun. Sehr zur Freude der Anrainer und Pendler wurden 21 Eisenbahnkreuzungen aufgelassen

Investition von 290 Millionen Euro geplant

Die Strecke der vollelektrifizierten Bahn führt auch durch Natura 2000-Gebiete, durch Europaschutzgebiete, Vogelschutzgebiete vorbei an Naturdenkmälern, was auch im Rahmen der Bauzeiten immer wieder berücksichtigt werden musste, um die Brut- und Laichzeiten nicht zu gefährden. Schutzmaßnahmen von Seiten der ÖBB waren genauso notwendig um die Gebiete nicht zu beeinträchtigen, wie die Schaffung von Ersatzmaßnahmen. Vogelschutzhauben an Oberleitungsmasten wurden zu Schutz stark bedrohter Vogelarten errichtet. Andreas Matthä, CEO bei der ÖBB, ist selbst gebürtiger Kärntner und erklärte im Rahmen der Eröffnungsfeier: „Wir läuten heute das grüne Bahn-Zeitalter in der Region ein. Als Nahversorger im Rahmen der Mobilität haben wir ein sicheres, bequemes und umweltfreundliches Angebot. Die ÖBB investierte heuer in Kärnten 250 Mio. Euro und nächstes Jahr werden es 290 Mio. Euro sein!“