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Tag der unschuldigen Kinder:

“Frisch und g’sund”: Geht der Brauch des Schappens verloren?

Kärnten – Heute ist der Tag der unschuldigen Kinder. Jedes Jahr am 28. Dezember sind ab den frühen Morgenstunden kleine "Schapper" auf den Straßen unterwegs. Die "Schläge" auf das Hinterteil der Erwachsenen soll Glück für das Neue Jahr bringen. Doch ist zu bemerken, dass immer weniger Kinder dieses Brauchtum pflegen. Sind eure Kinder heute zum Schappen unterwegs?

 3 Minuten Lesezeit (432 Wörter)

Beim sogenannten “Schappen” oder “Pisnen” ziehen die Kinder in Kärnten, jedes Jahr am 28. Dezember, dem Tag der unschuldigen Kinder, von Haus zu Haus und wünschen den dortigen Bewohnern Gesundheit und Glück für das neue Jahr. Begleitet werden die Wünsche mit Schlägen auf die Gesäße der Erwachsenen. Die Kinder verwenden dazu eine sogenannte “Tase”, also einen Zweig vom Weihnachtsbaum oder auch Ruten. Dabei sagen sie einen kurzen Reim auf, von deinen es unzählige Versionen gibt.

Beispiel für Schappspruch

„Frisch und g’sund, frisch und g’sund,
Lang leben und g’sund bleiben
und a glücklichs Neujahr!
Frisch und g’sund, frisch und g’sund
long lebm und g’sund bleibm
nix klunzn und nix klogn
bis i wieda kum schlogn!“

Der Brauch, welcher je nach Region verschieden benannt wird, fällt unter die Heischebräuche, denn trotz der körperlichen “Züchtigungstätigkeit” wird von den Kindern erwartet, dass sie dafür Süßigkeiten bzw. Münzen erhalten. In der heutigen Zeit geben die Erwachsenen den Schappern oft einige Euromünzen und Zuckerl. 

Brauch, mit ernstem Hintergrund

Der geschichtliche Hintergrund für den Tag der unschuldigen Kinder ist eigentlich ein trauriger. An diesem Tag gedenkt man nämlich der Kindermorde in Betlehem, die auf Befehl von König Herodes durchgeführt wurden. Deswegen werden die Erwachsenen symbolisch mit den Tannenzweigen “bestraft”. Heutzutage ist der Brauch allerdings nicht mehr zur “Züchtigung” gedacht, sondern eher zur “energetischen Reinigung”. Durch das Schappen mit der “Tase” soll die Lebenskraft der Pflanze auf die Erwachsenen übertragen werden und ihnen Gesundheit und Glück im neuen Jahr bescheren.  

Lokale Unterschiede

Lokal unterschiedliche Regelungen kann es bei dieser gelebten Form des Brauchtums geben. So kann der Zeitraum des erlaubten “Schappens” beschränkt sein. In einigen Regionen gilt das “Recht” des Schappens beispielsweise nur bis Mittag. Auch das Alter der Teilnehmer kann begrenzt sein. In Feistritz an der Gail zum Beispiel gehört das Schappen zum Burschenschaftsbrauchtum.

Debatte: Stirbt dieser Brauch aus?

Deine Meinung ist uns wichtig. Die ältere Generation ist der Meinung, dass dieser Brauch ausstirbt und immer weniger Kinder als “Schapper” von Haus zu Haus unterwegs sind. Vor allem in den Städten wird dieses Brauchtum immer weniger gelebt. Seht ihr das auch so? Seit ihr mit euren Kleinen am Tag der unschuldigen Kinder unterwegs, um Glück fürs Neue Jahr zu wünschen? Oder haltet ihr nichts von diesem Brauch? Steht ihr dem Schlagen auf das Gesäß vielleicht sogar kritisch gegenüber? Erzähl uns gerne deine Meinung in den Kommentaren auf Facebook.

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