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Politik - Klagenfurt
© Nassfeld

Pläne für 2020:

Die Kärntner Volkspartei ruft das „Jahr der Regionen“ aus

Klagenfurt – Die ÖVP will im Jubiläumsjahr vier Schwerpunkte setzen: Ländlicher Raum, Wirtschaftsstandort, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Familie in allen Phasen des Lebens. „Wir verordnen kein Einheitskonzept für ganz Kärnten, sondern erarbeiten mit den Protagonisten regional unterschiedliche Lösungen“,  meint Martin Gruber über die Grundhaltung der politischen Arbeit. „Deshalb ist 2020 für uns das Jahr der Regionen.“

 5 Minuten Lesezeit (660 Wörter)

Mit dem ländlichen Raum, dem Wirtschaftsstandort, der Umwelt und Nachhaltigkeit sowie der Familie setzt sich die Kärntner Volkspartei vier Arbeitsschwerpunkte für das Jubiläumsjahr 2020. Das gaben Landesparteiobmann Martin Gruber, Landesrat Sebastian Schuschnig und Clubobmann Markus Malle bei einer Pressekonferenz bekannt.

Gruber setzt auf Investitionen in die Infrastruktur

Bei Umwelt und Nachhaltigkeit setzt Gruber die Regionalitätsoffensive fort, stellt die Orts- und Regionalentwicklung gesetzlich auf neue Beine und erarbeitet eine neue Wald- und Forststrategie. „Als Ergebnis des Radmasterplans bauen wir die überregionale Radinfrastruktur kontinuierlich aus“, so Gruber. 2,5 Millionen Euro fließen heuer in das Kärntner Radwegenetz. Für die Regionen Kärntens steht 2020 im Zeichen des Masterplans „Ländlicher Raum“, den Gruber im Jubiläumsjahr startet.

Ziel sei, nach Umsetzung des Standortmarketings regionale Strategien zu erarbeiten. Auch durch Innovationsförderung und Diversifizierung sollen landwirtschaftliche Betriebe gestärkt werden und spezielle Förderprogramme – wie der Kleinprojektefonds – sollen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Ehrenamt fördern. Für den Wirtschaftsstandort setzt Gruber auf Investitionen in die Infrastruktur. Neben den 2,5 Millionen Euro für die Radwege investiert er erstmal 35 Millionen Euro in den Straßenbau und weitere zehn Millionen in das ländliche Wegenetz.

ÖVP will die Arbeitsbedingungen verbessern

Maßnahmen für die Stärkung des Wirtschaftsstandort sind auch für Landesrat Sebastian Schuschnig ein vordringliches Anliegen, nachdem sich die Konjunktur international eintrüben wird. „Wenn der Aufwind nachlässt, müssen wir in Kärnten an unserer Sprungkraft arbeiten“, zieht Schuschnig einen Vergleich zum Skispringen. Geplant sind unter anderem weitere Maßnahmen für Entbürokratisierung und Deregulierung sowie für den Export. Im Tourismus wird die neue Regionsstruktur umgesetzt und ein „Drei-Jahres-Aktionsplan“ erarbeitet.

„Klimaschutz und wirtschaftliche Innovationskraft können Hand in Hand gehen“, sagt Schuschnig klar. In der Mobilität will er heuer entsprechende Impulse setzen und Kärnten weiter intensiv zu einer Wasserstoff-Modellregion entwickeln. Weiters ist der Reformplan ÖV 2020+ in Erarbeitung; eine breite Umfrage soll im Februar den Bedarf der Kärntner erheben. „Speziell für Pendler werden wir ein Schnellbus-System für die großen Siedlungskerne der Regionen entwickeln“, kündigt Schuschnig an. Als Ergänzung zur S-Bahn soll es Siedlungskerne miteinander verbinden.

“Vom Kleinkind bis zum betagten Menschen”

Dass Kärnten – neben Wirtschafts- und Arbeitsstandort – auch als Lebensstandort attraktiv bleibt und noch attraktiver wird, ist Clubobmann Markus Malle ein besonderes Anliegen. „Die Familie als Orientierung und Halt muss in ihrer Struktur mehr Stellenwert in der politischen Arbeit bekommen“, ist Malle überzeugt. „Das gilt für alle Generationen – vom Kleinkind bis zum betagten Menschen.“ Wichtig sei allerdings, Maßnahmen an den tatsächlichen Lebensrealitäten der Menschen in Kärnten auszurichten und entsprechende Maßnahmen für die Zukunft zu entwickeln. Malle: „Die Bevölkerungsentwicklung beschleunigt die Veränderung der Lebensrealitäten.“

So sei es nötig, sieben neue Pflegeheime zu errichten, weil laut Prognose bereits in zehn Jahren vom fast 38.000 mehr Kärntner über 65 Jahre alt sein werden. „Es ist aber der Wunsch von 94 Prozent der Menschen zuhause alt werden zu können“, sagt Malle. „Dem müssen wir Rechnung tragen.“ Und dafür müsse die Familie Bedingungen vorfinden, die dies ermöglicht.

Auch Familien sollen unterstützt werden

Gleiches gilt für Familien mit kleinen Kindern. „Ich halte es für dringend notwendig, dass wir Verbesserungen bei den Tageseltern herbeiführen“, sagt Malle klar. Neben den stationären Angeboten brauche es zusätzlich flexible und kurzfristige Lösungen für Familien, in denen Unvorhergesehenes passiert. Malle: „Nicht selten wohnen Großeltern 50 und mehr Kilometer entfernt und können nicht rasch einspringen – dafür müssen wir eine Lösung finden.“

Großes Potenzial ortet Malle bei den betrieblichen Tageseltern. „Das Interesse von Unternehmerinnen und Unternehmern ist vorhanden“, ist er überzeugt. Oft seien aber für kleinere Betriebe die Hürden zu hoch. „Ich werde für eine Anschubfinanzierung eintreten“, kündigt Malle an. „Damit können dann Räumlichkeiten in Betrieben – oder auch gemeinsam für mehrere kleine Betriebe – unkompliziert eingerichtet werden.“