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Leben - Villach
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Während viele Betriebe einen Mangel an verlässlichen Mitarbeitern beklagen, ist die Situation auch für Arbeitssuchende nicht gerade ideal, schildert eine 5-Minuten-Leserin.
SYMBOLFOTO Während viele Betriebe einen Mangel an verlässlichen Mitarbeitern beklagen, ist die Situation auch für Arbeitssuchende nicht gerade ideal, schildert eine 5-Minuten-Leserin. © pixabay

Frust bei der Arbeitssuche:

Wie schwer ist es, in Villach Arbeit zu finden?

Villach – Eine neue Arbeit zu suchen, ist meist nicht gerade leicht. Bewerbungen werden abgelehnt oder gar nicht erst beantwortet und Probemonate schlecht bezahlt. Gleichzeitig beklagen Arbeitgeber aber seit Langem einen akuten Mangel an verlässlichen Mitarbeitern. Eine 5-Minuten-Leserin erzählte uns nun von den Mühen ihrer Tochter, eine passende Stelle in der Region zu finden. Was sind eure Erfahrungen mit dem Kärntner Arbeitsmarkt?

 4 Minuten Lesezeit (499 Wörter)

Im vergangenen Jahr berichteten wir vom Fachkräftemangel in Kärntner Betrieben. Wir sprachen damals mit Experten über das Thema, die seit über einem Jahrzehnt in der Arbeitsvermittlung und Arbeitskräfteüberlassung tätig waren. Sie meinten: “Motivierte Mitarbeiter zu finden, war noch nie so schwierig wie heute.”

“Es ist sehr schwer, einen Job zu finden”

Eine 5-Minuten Leserin erzählte uns nun aber vor Kurzem die Erlebnisse, die ihre Tochter bei der Arbeitssuche in Villach hatte. Sie ist vom Fachkräftemangel überrascht, denn die meisten Betriebe würden sich nicht einmal die Mühe machen, auf Bewerbungen zu antworten. “Immer wieder lese ich davon, wie schwer es ist, Mitarbeiter zu finden. Aber man sollte auch einmal darauf hinweisen, wie schwer es ist, einen Job zu finden”, so die Leserin. Das waren die Erlebnisse, die ihre Tochter auf Arbeitssuche hatte:

Unbeantwortete Bewerbungen

“Seit Oktober 2019 hat sich meine Tochter bei 25 Betrieben, oder noch mehr, beworben”, erzählt uns die 5-Minuten-Leserin. Ihre 21-jährige Tochter möchte gerne als Kosmetikerin arbeiten. Doch schon als sie nach der Hauptschule eine Lehre, damals noch in der Wiener Gegend, suchte, stellte sich das als schwieriger heraus, als zuvor angenommen. Auch damals habe sie sich bei mindestens 20 Betrieben beworben. “Da meine Tochter aber unbedingt eine Lehre mit Matura machen wollte, hat sie kein Betrieb genommen”, schildert die Leserin. Ihre Ausbildung absolvierte die heute 21-Jährige dann erfolgreich in der Slowakei, von wo ihre Familie vor 13 Jahren nach Österreich zog.

Nach ihrer Ausbildung zog die 21-Jährige zu ihrer Mutter nach Villach. “Nur drei von etwa 25 Betrieben haben seit Oktober überhaupt auf eine Bewerbung meiner Tochter geantwortet”, erklärt die 5-Minuten-Leserin. Auch das persönliche Erscheinen bei den Betrieben und Telefonanrufe seien ohne Erfolg geblieben. Generell gebe es auch wenig passende Jobangebote in der Region, kritisiert die Leserin: “Jede zweite Stelle ist nur eine Teilzeitbeschäftigung.”

Unbezahlter Nebenjob

Aus mehreren Gründen war die Tochter der Leserin gezwungen, zwischenzeitlich einen Job in einer Bäckerei anzunehmen. Doch auch dort ging der Ärger weiter. “Alles ist gut gelaufen, sie war zufrieden und ist mit großer Freude zur Arbeit gegangen. Leider nur, bis sie den ersten Lohn bekommen hat”, erzählt die Leserin. Denn der Lohn habe nicht dem zuvor ausgemachten Gehalt entsprochen. Die Arbeiterkammer wurde hinzugezogen, so die Leserin, und forderte die Bäckerei zur vollständigen Zahlung auf. Als keine Klärung erzielt werden konnte, löste die 21-Jährige das Dienstverhältnis nach Absprache mit der Arbeiterkammer auf – der Differenzbetrag wurde noch immer nicht ausgezahlt.

Was habt ihr am Arbeitsmarkt erlebt?

Die Erfahrungen, die die Tochter der 5-Minuten-Leserin hatte, zeigen, dass die Arbeitssuche trotz Fachkräftemangel in der Region oft sehr schwer sein kann. Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen bei der Suche nach einem neuen Job gemacht? Oder habt ihr selbst Angestellte und seht die Situation am Arbeitsmarkt etwas anders? Oder seid ihr gerade auf der Suche nach einer neuen Kosmetikerin? Erzählt es uns in den Kommentaren unter diesem Beitrag auf Facebook.