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Leben - Kärnten
Ernst Sandriesser (links) wurde vom jetzigen Bischof und ehemaligen Caritas-Direktor Josef Marketz an die Spitze der Caritas berufen.
Ernst Sandriesser (links) wurde vom jetzigen Bischof und ehemaligen Caritas-Direktor Josef Marketz an die Spitze der Caritas berufen. © Caritas Kärnten

Mit großem Respekt vor der Aufgabe:

Neuer Caritas-Direktor stellte sich vor

Klagenfurt – Bei der symbolischen Schlüsselübergabe in der Caritas Kärnten machte der neue Caritasdirektor und gebürtige Villacher Ernst Sandriesser klar, was für ihn Caritas ist und dass er die katholische Hilfsorganisation im Sinne von Papst Franziskus führen wird.

 5 Minuten Lesezeit (648 Wörter)

Für den 52-jährigen Ernst Sandriesser gehört die Caritas „zu den besten social media channels des Landes, weil sie das Beste im Menschen hervorruft und jeden Tag abertausende Likes zwischen Menschen ermöglicht“. Mit „großem Respekt vor der neuen Aufgabe“ tritt Sandriesser in die Fußstapfen seines Vorgängers und jetzigen Diözesanbischofs Josef Marketz, „der nach dem großen Wirken von Viktor Omelko als Direktor die Caritas innovativ weiterentwickelt und zu einer wichtigen Stimme der Menschlichkeit und Barmherzigkeit in unserem Land gemacht hat“.

„Mind the gap“

Der Theologe Ernst Sandriesser, der verheiratet und Vater eines Sohnes ist, wird als Caritasdirektor dem Leitsatz von Papst Franziskus folgen. „Der Papst hat Caritas als die Umarmung Gottes, unseres Vaters, für jeden Menschen, vor allem für die Allerletzten und die Leidenden definiert“, so Sandriesser bei der symbolischen Schlüsselübergabe am Montag in magdas LOKAL in Klagenfurt. Der neue Caritasdirektor sieht viele Lücken in der Gesellschaft, wie „Gerechtigkeitslücken, Gehaltslücken bei Frauen und eine gewaltige Lücke zwischen arm und reich. Mind the gap ist ein Dauerauftrag der Caritas, also Lücken zu sehen und sie mit Menschlichkeit zu schließen“. Gemeinsam mit den „beherzten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ werde er, Sandriesser, daran arbeiten, dass die Schwächsten in unserer Gesellschaft einen Platz in der Mitte bekämen.

Bischof Marketz über seinen Nachfolger

Diözesanbischof Josef Marketz beschreibt seinen Nachfolger in der Caritas als „besonders qualifizierten Theologen und engagierten Experten in Umwelt- und Menschenrechtsfragen“. Er habe ihn an die Spitze der Caritas berufen, weil Sandriessers soziale Verantwortung der gesamten Schöpfung gegenüber ihn für dieses verantwortungsvolle Amt prädestiniere. Marketz kennt und schätzt Ernst Sandriesser seit vielen Jahren als „engagierten und feinfühligen Menschen“ und ist überzeugt, dass er „die kirchliche Hilfsorganisation im Sinne der Haltungen, die wir Christen mit Caritas – Liebe verbinden, erfolgreich weiterführen wird“.

Unterstützung für Kinder in Not

Der neue Caritasdirektor, der als Bundesgeschäftsführer des „Forum Katholischer Erwachsenenbildung“ noch beruflich in Wien gebunden ist, wird seinen Dienst im Juni antreten und bis dahin an ausgewählten Tagen in Kärnten sein. Schon jetzt ist es ihm ein Herzensanliegen, die Kärntnerinnen und Kärntner um Unterstützung für Kinder in Not zu bitten. Die Caritas sammelt traditionell am Beginn des Jahres für die Kinder in den ärmsten Ländern Europas. Die Caritas Kärnten unterstützt vor allem ein Frühförderzentrum für Kinder mit Beeinträchtigung im Kosovo. Sandriesser: „Ich bin davon überzeugt, dass jedes Kind gleich viel wert ist und eine geglückte Zukunft verdient.“

Zur Person:

Ernst Sandriesser wurde am 3. Dezember 1967 in Villach geboren und wuchs in Feistritz/Drau auf. Er hat 1987 in Villach maturiert und danach in Wien, Salzburg und Salamanca Theologie studiert. Während seines Studiums hat er sich intensiv mit Fragen der Ökologie und Menschrechte auseinandergesetzt und war ab 1992 maßgeblich am Aufbau eines kirchlichen Netzwerkes zur Bewahrung der Schöpfung in Österreich beteiligt. Von 1997 bis 2017 war er Umweltbeauftragter der Diözese Gurk-Klagenfurt und Sprecher der kirchlichen Umweltbeauftragten in Österreich. Als ausgebildeter Qualitäts-und Umweltmanager hat Ernst Sandriesser ab 2006 die Umsetzung der europäischen Umweltnorm EMAS für kirchliche Organisation in Österreich entwickelt. Zu dieser Zeit ist die Diözese Gurk-Klagenfurt auch dem Klimabündnis beigetreten. Von 2000 bis 2011 war er außerdem Pädagogischer Leiter des Bildungshauses Stift St. Georgen. Nach der Ausbildung zum Organisationsentwickler war er von 2011 bis 2018 Geschäftsführer des Katholischen Bildungswerkes Kärnten. Dabei hat er als Vorsitzender der Plattform Erwachsenenbildung Kärnten/Koroska die Interessen der Erwachsenenbildung in Kärnten vertreten. Seit 2018 ist Ernst Sandriesser in Wien Bundesgeschäftsführer des „Forum Katholischer Erwachsenenbildung“.

Ernst Sandriesser ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Die Caritas Kärnten ist ihm seit seiner Zeit als Zivildiener vertraut. Den Zivildienst hat er in der Wohnungslosentagesstätte „Eggerheim“ und in der TelefonSeelsorge geleistet.