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Leben - Villach
Insgesamt lediglich elf Fahrten machten Reinhard Eberhart und sein Freiwilliger Helfer am Faschingssamstag.
Insgesamt lediglich elf Fahrten machten Reinhard Eberhart und sein Freiwilliger Helfer am Faschingssamstag. © KK

Aktion Rauschtaxi

„Wenn dadurch nur ein Menschen­leben gerettet wurde, hat es sich gelohnt“

Villach – Bereits im Vorfeld wurde über das „Rauschtaxi“ von Faschingsgeneral Reinhard Eberhart heftig diskutiert. Sein Vorhaben setzte er beim Villacher Fasching am Wochenende in die Tat um. Zusammen mit einem Freiwilligen Helfer brachte er berauschte Personen kostenlos nach Hause. Für zukünftige Großveranstaltungen fordert der Faschingsgeneral ein wirksames Sicherheitskonzept.

 4 Minuten Lesezeit (516 Wörter)

Faschingsgeneral Reinhard Eberhart war im Zuge seiner Kampagne „Alkohol- und Drogenfrei oder Taxi“ mit Freiwilligen am Faschingssamstag in Villach unterwegs und konnte einige berauschte Menschen sicher nach Hause bringen. „Wir bekennen uns dazu: Wir wollen feiern, wir wollen Sicherheit!“, beschrieb Reinhard Eberhart seine „Rauschtaxi“ Aktion schon im Vorfeld immer wieder.

Mit „Rauschtaxi“ ein wichtiges Signal setzen“

Lediglich elf Fahrten machten Reinhard Eberhart und sein Freiwilliger Helfer am Faschingssamstag insgesamt, trotzdem war es für den Faschingsgeneral ein Erfolg. „Für mich ging es nicht darum möglichst viele Fahrten zu absolvieren, sondern darum ein Signal zu setzen. Wenn wir durch die Aktion auch nur ein Menschenleben gerettet haben, dann hat es sich mehr als gelohnt“, erzählt er uns. Bei den Besucherinnen und Besuchern des Villacher Faschings sei das Vorhaben durchwegs auf ein positives Echo gestoßen. „Viele haben uns durch unsere Jacken gleich erkannt und gesagt, wie toll sie unsere Aktion finden“, so Eberhart stolz. Durch spezielle Jacken, auf denen ein Grabstein mit der Inschrift „Geburtsdatum 11.11.2019 – Alkohol- und Drogenfrei oder Taxi“ gedruckt war, konnte man die Freiwilligen Rauschtaxi Chauffere leicht ausfindig machen. Insgesamt hatten sich 30 Personen als Freiwillige Helfer und Helferinnen gemeldet. Am Faschingssamstag war Eberhart aber nur mit einem einzigen weiteren Helfer unterwegs.

„Keine Aufforderung zum Saufen“

Zudem betont Eberhart, das es nicht darum gehe, Berauschte mit einer Freifahrt zu belohnen. „Sondern Verkehrsteilnehmer vor ihnen zu schützen und auf die Gefahren von Rausch am Steuer hinzuweisen. Mit Alkohol am Steuer gefährden Fahrer nicht nur sich, sondern auch andere!“, so der Faschingsgeneral. Österreichweit werden, laut Eberhart, aufgrund von Faschingsfeiern hunderte Fahrlizenzen abgenommen.

„Ein wirksames Sicherheitskonzept muss her“

„Generell haben die Besucherinnen und Besucher des Villacher Faschings sehr verantwortungsbewusst gefeiert. Viele sind gar nicht erst mit dem Auto angereist“, erzählt uns Rauschtaxi Initiator Reinhard Eberhart. Allerdings gebe es laut ihm genau deshalb großen Handlungsbedarf bei den öffentlichen Transportmöglichkeiten. „Schon ab 23 Uhr wird es mit den Öffis schwer, egal in welche Richtung, nach Hause zu kommen. Einige Stunden muss man warten, bis wieder was weitergeht. Das Ergebnis des Feierns bis in den Morgenstunden macht viele Menschen verzweifelt, verwirrt und betrunken“, erklärt Eberhart. Zum Sicherheitskonzept wären seiner Meinung nach Streetworker und Shuttleverbindungen einzurichten. „Andere Städte halten bei traditionellen Stadtfesten den Öffentlichen Verkehr länger als im Normalbetrieb aufrecht. An solchen Maßnahmen sollte sich das Sicherheitskonzept orientieren“, fordert Eberhart. Zusätzlich solle das Sicherheitskonzept nicht nur am Faschingssamstag erweitert werden, sondern auch zu Silvester, Weihnachten, Villacher Kirchtagswoche und bei anderen Großveranstaltungen. „An dieser Stelle müssen aber auch sorgsame Lokalbesitzer erwähnt werden, die selbst Shuttleverbindungen bereitstellen, wie zum Beispiel der V-Club-Villach. Auch die Einsätze von Rettung, Polizei und Feuerwehr sind vorbildhaft“, lobt der Faschingsgeneral.

Am Faschingsdienstag in Klagenfurt

Viele weitere Fahrten mit dem „Rauschtaxi“ wird es auch morgen beim Faschingsdienstag in Klagenfurt geben. Erneut wird Eberhart mit einem weiteren Freiwilligen Helfer unterwegs sein und berauschte Personen chauffieren. „Wir hoffen, auch hier wieder einige Menschen sicher nach Hause bringen zu können. Schon ein einziger Alko-Unfall weniger wäre ein großer Erfolg“, so Reinhard Eberhart abschließend.