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Bei grippeähnlichen Symptomen sei es laut der Villacher Amtsärztin Siegrun Nusser äußerst wichtig, dass der oder die Betroffene nicht sofort zum Hausarzt geht und sich zuvor telefonisch informiert.
SYMBOLFOTO Bei grippeähnlichen Symptomen sei es laut der Villacher Amtsärztin Siegrun Nusser äußerst wichtig, dass der oder die Betroffene nicht sofort zum Hausarzt geht und sich zuvor telefonisch informiert. © pixabay.com

"Ansteckung in Österreich sehr unwahrscheinlich":

Coronavirus: “Es gibt keinen Grund zur Panik!”

Villach – Die Ungewissheit und Sorge der Kärntner Bevölkerung wegen den Coronavirusfällen in Italien wächst immer weiter an. "Völlig ungerechtfertigt", erklärt die Villacher Amtsärztin Siegrun Nusser auf Anfrage von 5-Minuten. Derzeit gäbe es nämlich noch überhaupt keinen Grund zur Panik, so die Expertin.

 4 Minuten Lesezeit (520 Wörter)

Die Zahl der italienischen Coronavirus-Todesopfer steigt immer weiter an. Erst vor kurzem wurde bekannt, dass eine fünfte Person an den Folgen des Virus im südlichen Nachbarland Österreichs verstorben ist. Dabei soll es sich um einen 88 Jahre alten Mann aus Caselle Landi in der Lombardei handeln.

Nusser: “Wir sind in keinem Risikogebiet”

Die Unsicherheit der Kärntner Bevölkerung ist auch in den Apotheken deutlich zu spüren. Vielerorts sind Atemschutzmasken bereits restlos ausverkauft. Wir haben berichtet. Laut der Villacher Amtsärztin Siegrun Nusser sei diese “Panik” jedoch derzeit noch völlig grundlos. “Das Land Kärnten steht mit den italienischen Behörden in engem Austausch und Kontakt”, erklärt sie. Weder Kärnten und auch nicht Italien würden derzeit zu den offiziellen Coronavirus-Risikogebieten zählen. Natürlich dürfe man die rasche Ausbreitung des Virus im Nachbarland trotzdem nicht auf die leichte Schulter nehmen. “Sobald sich die Situation weiter zuspitzt und der Virus nach Österreich gelangt, werden wir das natürlich sofort der Öffentlichkeit bekannt geben”, so Nusser.

“Normale” Schutzmaßnahmen reichen aus

Zu vergleichen sei der Coronavirus mit gewöhnlichen Grippe-Viren, erklärt die Villacher Amtsärztin. Lebensgefährlich sei eine Infektion dann, wenn das eigene Immunsystem bereits geschwächt ist, wie etwa bei älteren oder vorbelasteten Personen. “Schützen kann man sich vor dem Virus gleich, wie man sich vor der Grippe schützen würde”, so Nusser. Gerade in den Monaten Jänner, Februar und März sei es in Kärnten sowieso ratsam, öfter zum Desinfektionsmittel zu greifen und zu engen Kontakt mit Fremden zu vermeiden. Diese Maßnahmen würden auch gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus helfen, erklärt Nusser. Zu betonen sei jedoch erneut: Derzeit gibt es in Österreich noch keine Coronavirusfälle, eine Ansteckung sei daher in Österreich äußerst unwahrscheinlich.

Was tun bei Symptomen?

“Wenn man nun wirklich grippeähnliche Symptome aufweist, ist es ganz wichtig, nicht gleich zum nächsten Hausarzt zu rennen”, erklärt Nusser. Dadurch bestünde die Gefahr, weitere Personen anzustecken. Die Villacher Amtsärztin ruft dazu auf, sich im Zweifelsfall zuerst telefonisch beim Hausarzt oder der AGES-Infoline Coronavirus unter 0800 555 621 zu informieren. “Das ist aber nur nötig, wenn man selbst vor kurzem in einem betroffenen Gebiet war oder Kontakt mit Personen von dort gehabt hat”, hält Nusser klar fest. Die meisten der Verdachtsfälle würden sich nämlich als gewöhnliche Grippe herausstellen. Kärntner, die sich derzeit in Friaul aufhalten und aufgrund von Symptomen den Verdacht haben erkrankt zu sein, können auch die internationale Telefonnummer 112 wählen – hier gibt es Informationen und Hilfe in 17 Sprachen.

Veranstaltungen werden durchgeführt

In engem Kontakt steht man in Kärnten mit dem Zivilschutzverband in Friaul-Julisch-Venetien. Laut dessen Direktor Amedeo Aristei sind in der Region bis 1. März alle Veranstaltungen abgesagt, um große Menschenansammlungen zu vermeiden. In Villach gäbe es dafür noch keinen Grund, versichert Nusser im Gespräch mit 5-Minuten: “Alle Faschingsveranstaltungen in den nächsten Tagen werden wie geplant durchgeführt.” Bei einem weiteren Ausbreiten des Coronavirus könnte sich das noch kurzfristig ändern, so die Amtsärztin.