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In Quarantäne

Coronavirus hat Österreich erreicht: Zwei positive Fälle in Tirol

Tirol/Kärnten – Das Coronavirus macht auch vor Österreich nicht Halt. Das zeigen zwei Verdachtsfälle aus Tirol, die laut Medienberichten, positiv getestet wurden. Weitere Tests stehen bevor.

 6 Minuten Lesezeit (822 Wörter) | Änderung am 25.02.2020 - 13.02 Uhr

Nun ist es sicher: Das Coronavirus hat Österreich erreicht. Bei zwei Fällen in Tirol konnte sich der Verdacht bestätigen, dass sich die Personen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Verdacht bestätigt

Wie heute Vormittag von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bestätigte wurde, gibt es zwei Corona-Verdachtsfälle in Tirol. Wie Medien berichten seien die ersten Tests positiv gelaufen. Nun werden weitere Tests folgen. Die Betroffenen befinden sich derzeit in Quarantäne. Sie zeigten leichtes Fieber als Symptome. Die Ansteckung soll in Lombardei in Italien passiert sein. Zu weiteren Hintergründen ist derzeit nichts bekannt. Man wolle abwarten, ob sich die zweiten Tests bestätigen.

Kärnten ist vorbereitet

“Kärnten bestens gerüstet ist”, so heißt es in einer aktuellen Presseaussendung des Landes. Für Landeshauptmann Peter Kaiser ist klar: „Wir begegnen der Ausbreitung des Coronavirus in aller Ruhe, aber auch in aller Ernsthaftigkeit und setzen abgestimmt auf allen Ebenen und über die Grenzen hinaus bis zur Weltgesundheitsorganisation Maßnahmen, um zu verhindern, dass sich das Coronavirus festsetzt und, wie die Grippe, dann nicht mehr ausrottbar wird.“ Das bedeute laut Kaiser, das Virus dort einzudämmen und zusammenzuhalten, wo es auftaucht. „Diese Maßnahmen können als übertrieben angesehen werden, aber wir schießen nicht über das Ziel, sondern gehen abgestimmt und systematisch vor, um eine Ausbreitung zu verhindern“, so Kaiser weiter. Täglich würden sich Experten im Land treffen, damit die Kommunikation in alle Richtungen fließe, täglich würden Telefonkonferenzen mit Friaul abgehalten, die in einer Sondersituation intensiviert werden könnten, täglich sei Kärnten auch mit dem Bund und den entsprechenden Ministerien in Kontakt. „Und Kärnten sorgt auch für notwendige Kapazitäten im Fall der Fälle, die über den Spitalsbereich hinausgehen. Diesbezüglich haben wir ebenso Kontakt mit dem Bund aufgenommen“, verwies Kaiser. „Wir tun alles, um eine Epidemierung ohne Angst, mit Hausverstand und Vernunft zu verhindern“, fasste der Landeshauptmann zusammen.

Am neuesten Stand

Es gebe laufend Informationen aus erster Hand, sei es vom Bund durch Bundeskanzler Sebastian Kurz oder Innenminister Karl Nehammer. „Auch mit der ÖBB sind wir laufend in Abstimmungen, um Maßnahmen setzen zu können, falls nötig“, sagte Gruber. Die ÖBB haben, nicht zuletzt aufgrund der Situation am Brenner, in enger Abstimmung mit dem BMI eine eigene Task force eingesetzt, um im Ernstfall unverzüglich die nötigen Schritte beim grenzüberschreitenden Bahn- und Busverkehr setzen zu können. „Die Verkehrsunternehmen sind mittlerweile europaweit im Austausch, um ein engmaschiges Frühwarnsystem zu gewährleisten“, so Gruber. „Genauso rasch wie der Zug am Wochenende aufgrund eines Verdachtsfalls am Brenner gestoppt wurde, genauso rasch könnte und würde der öffentliche Verkehr zwischen Kärnten und Friaul bzw. Venetien unterbrochen werden.“ Für Unternehmen, die aufgrund bestehender Aufträge in italienischen Gebieten Auskünfte zur weiteren Vorgehensweise benötigen, sei von der Wirtschaftskammer eine eigene Hotline eingerichtet worden.

Gesundheitsreferentin Prettner berichtete, dass täglich Abstimmungsgespräche stattfinden würden, so sei aktuell ein Treffen mit allen im Kärntner Gesundheitswesen relevanten Institutionen – von Ärztekammer über ÖGK bis Apothekerkammer, Rotes Kreuz etc. – im Gange. „Es wurden und werden laufend alle notwendigen Vorkehrungen eingeleitet und Maßnahmen umgesetzt, mit dem Ziel das neue Virus im Ernstfall relativ schnell in den Griff zu bekommen und eine neue Pandemie zu verhindern“, versicherte Prettner.

Coronavirus weltweit

Nach heutigem Stand seien weltweit rund 78.000 Menschen Virusträger, die Sterblichkeit, die aktuell nur bereits vorbelastete Menschen betreffen würde, liege bei zwei bis drei Prozent. „Wir haben viele neue Erfahrungen von auch sehr leichten Krankheitsverläufen.“ In Kärnten habe es 19 Verdachtsfälle gegeben, von denen keiner bestätigt worden sei. Ebenso sei in Friaul Julisch-Venetien kein einziger Fall bestätigt.

Alle Entscheidungen zum Kampf gegen das Virus seien auf Grundlage einer seriösen Risikobewertung zu treffen. „Es muss verhältnismäßig und abgestimmt gehandelt werden, wir sind daher im laufenden Austausch mit den Verantwortlichen in Wien. Denn auch ein reibungsloser Kommunikationsfluss ist ein wichtiger Faktor“, informierte die Gesundheitsreferentin. Für den Notfall seien in fünf Kärntner Krankenhäusern 30 Isolierbetten eingerichtet worden, auch größere Räume seien bereits in Absprache mit dem Bund sichergestellt.

Wichtige Informationen

„Venedig ist seitens des Bundes nicht als Risikogebiet qualifiziert, aktuell sind es die derzeit partiell abgeschirmten Orte in Norditalien“, so Prettner. Grundsätzlich sei die allerbeste Vorsorge, regelmäßiges Händewaschen. „Das verhindert Ansteckung ähnlich wie bei grippalen Infekten“, so die Gesundheitsreferentin. Bei einem Verdacht soll der erste Kontakt immer telefonisch passieren, sagte Prettner und machte nochmals auf drei Nummern aufmerksam, wo kompetente Auskünfte rund um die Uhr kostenlos zu erhalten sind: AGES-Infoline Coronavirus 0800 555 621, die internationale Nummer 112 und die Gesundheitshotline 1450. Informationen gibt es auch unter www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus. Alle weiteren Berichte und ein Informationsblatt mit Verhaltensregeln für Einreisende aus Risikogebieten gibt es unter www.katinfo.ktn.gv.at. Der Landespressedienst berichtet außerdem regelmäßig unter www.ktn.gv.at.