Wie gehen die Villacher mit den aktuellen Meldungen um?

Das Coronavirus ist in aller Munde. Die Reaktionen dazu unterschiedlich, wie wir anhand der Kommentare und Nachrichten an die 5 Minuten-Redaktion feststellen können. Viele Menschen sehen keinen Grund zur Sorge und empfinden die ganzen Meldungen als übertrieben. Sie lassen sich nicht in ihrem Leben einschränken und meiden weder Großveranstaltungen noch Aufenthalte nahe der italienischen Krisengebiete.

Regale werden “geplündert”

Andere Personen sind deutlich verunsichert und treffen bereits erste Maßnahmen. So empfiehlt auch der Zivilschutz, Lebensmittel für einen längeren Zeitraum zu Hause zu haben. In Kärnten gab es in den letzten Tagen schon erste Hamsterkäufe, wir haben gestern dazu berichtet. Auch heute zeigte sich in zwei anderen Lebensmittelgeschäften ein ähnliches Bild. Die Regale sind leer, es wird auf Vorrat gekauft. Mitarbeiterinnen bestätigen uns, dass bereits am frühen Morgen haltbare Lebensmittel zuhauf gekauft werden.

Reisen werden storniert

“Die derzeitige Situation ist für uns furchtbar”, erfahren wir von Ebner-Reisen Geschäftsführer Andreas Osinger. “Wir mussten bereits alle Reisen nach Norditalien absagen. Das Risiko ist zu hoch für uns”, so Osinger. Aus Kulanz werden die anfallenden Stornokosten der Kunden übernommen. “Man merkt massiv, dass die Menschen Angst haben, denn auch Reiseziele, die außerhalb von Italien liegen, werden bereits storniert”, sagt der Reisebürofachmann. Vor allem Pensionistengruppen würden viele der Reisen absagen. “Es gibt eine gewisse Verunsicherung. Die Menschen wollen überhaupt nicht wegfahren – auch nicht in bisher unbedenkliche Regionen. Fraglich ist, ob solche Einschränkungen sinnvoll sind”, gibt Osinger zu bedenken.

Hygiene ist wichtig

Die Kärntner Landesregierung appelliert vor allem an die Eigenverantwortung der Menschen. Wiederholt wird dazu aufgerufen, sich bei einem Verdacht auf Infektion mit dem Coronavirus telefonisch beim Hausarzt oder unter der Gesundheitshotline 1450 zu melden und den Kontakt mit anderen zu meiden. Wichtigste allgemeine Handlungsempfehlung sei laut den Experten das regelmäßige Händewaschen mit Wasser und Seife. Hingewiesen wird zudem darauf, dass bei Gesunden keine Labortests durchgeführt werden. Vom Tragen von Schutzmasken durch Gesunde wird abgeraten, diese seien für Kranke und Behandelnde vorgesehen.

“Bei Husten Mundschutz”

Eine Arztpraxis in Villach empfiehlt bei Husten einen Mundschutz zu tragen, wenn man die Praxis betritt. Der Mundschutz sei kostenlos für Patienten im Warteraum erhältlich. Auch in einer Hotelrezeption konnte eine 5 Minuten Redakteurin beobachten, dass die Rezeptionistinnen als Vorsichtsmaßnahme mit Mundschutz arbeiten.

Heimarbeit für Italiener

Der Halbleiterhersteller Infineon hat laut Medienberichten auch erste Sicherheitsmaßnahmen getroffen. So wird Mitarbeitern aus den Krisengebieten geraten von zuhause aus zu arbeiten und auch Geschäftsreisen nach Norditalien, China und Korea sollen bereits abgesagt worden seien. Um zu beruhigen, bietet der Großkonzern am Standort in Villach Informationen und Beratungen rund um den Coronavirus an.

Handschuhpflicht bei foodsharing-Points

Auch foodsharing Österreich eV. hat bereits reagiert und ruft Mitarbeiter und Abholer, die in Points oder bei Unternehmen Lebensmittel abholen oder in irgendeiner Weise berühren, zur Handschuhpflicht auf.