Kärntnerin kritisiert Fitnessstudio:
Diskriminierungs-Vorwurf: Kein Training wegen dem Herkunftsland?
Villach – Viele Kärntnerinnen und Kärntner sind aufgrund des Coronavirus derzeit besorgt. Dass diese Sorge auch zu weit gehen kann und dadurch Konflikte entstehen können, zeigt etwa die Geschichte eines 28-jährigen Mannes aus Malaysia. Ihm wurde, laut einer Leserin, ein Probetraining in einem Villacher Fitnessstudio verweigert und das, obwohl er schon seit Jahresbeginn in Kärnten lebt. Das Fitnessstudio weist die Anschuldigungen von sich und erklärt, die Behauptungen seien erfunden.
Immer wieder hört man derzeit über Fälle von Diskriminierung und sogar von Rassismus gegenüber Personen aus Asien. Als aktueller Grund dafür wird oft die Ausbreitung des Coronavirus, der in einer Region in China erstmals zu Todesopfern geführt hat, genannt. Viele China-Restaurants melden seitdem etwa Umsatzeinbußen, wie aus Medienberichten hervorgeht. Außerdem seien auch, wie mehrere Lesermeldungen zeigen, immer wieder einzelne Personen diskriminierendem Verhalten ausgesetzt.
Training in Fitnessstudio verweigert
Von der Diskriminierung einzelner Personen zeugt etwa eine 5-Minuten-Leserin aus Kärnten, die sich am heutigen Montag, dem 2. März, an uns gewendet hat. Ihren Erzählungen zufolge wollte ein 28-jähriger Techniker aus Malaysia bei einem Fitnessstudio in Villach ein Probetraining absolvieren. “Leider wurde ihm das Training, vermutlich aufgrund seiner Herkunft, verweigert”, erzählt die Kollegin des 28-Jährigen in dessen Anwesenheit im Gespräch mit 5-Minuten. Aber was genau war passiert?
Probetraining gebucht
Am Freitag, dem 27. Februar, hatte der 28-jährige Techniker, der aufgrund eines Projekts seit Jänner in Kärnten lebt und arbeitet, ein Probetraining in einem Villacher Fitnessstudio gebucht, erzählt seine Kollegin. “Er ist körperlich sehr fit und sportlich. Beim Probetraining wollte mein Kollege eigentlich nur testen, ob sich ein Wechsel zum Villacher Studio auszahlt”, so die Kärntnerin im Gespräch.
Über Kärnten-Aufenthalt ausgefragt
“Zuerst wurde er im Studio empfangen und wurde gleich mal dreißig Minuten aufs Rad geschickt, weil er bereits vor Beginn des Trainings vor Ort war”, erzählt die Kollegin des 28-Jährigen. Danach sei ein Verantwortlicher des Studios auf ihn zugekommen und habe ihn nach einem ärztlichen Attest gefragt. Außerdem seien dem 28-Jährigen mehrere Fragen nach seiner Herkunft und seinem Aufenthalt in Kärnten gestellt worden. “Er ist dort wirklich ziemlich ins Verhör genommen worden und wurde auch gefragt, ob er denn nichts vom Coronavirus weiß”, so die Kärntnerin.
Ärztliches Attest gefordert
Als der 28-Jährige meinte, er sei bereits seit Jänner in Kärnten und dass in Malaysia der Coronavirus zur Zeit seiner Abreise noch nicht ausgebrochen wäre, sei ihm dennoch die Teilnahme am Probetraining verweigert worden. “Er wurde dann noch gebeten, das Studio zu verlassen, weil er kein ärztliches Attest hatte, das beweist, dass er nicht am Coronavirus erkrankt ist”, so seine Kollegin. Sie empfindet das Vorgehen der Verantwortlichen als Frechheit, denn sie bezweifle, dass auch Österreicher nach einem solchen Attest gefragt werden.
Fitnessstudio weist Anschuldigungen von sich
Auf Anfrage von 5-Minuten-Villach wies der Betreiber des Fitnessstudios die Vorwürfe gänzlich von sich. In einem Statement heißt es: “So etwas hat es bei uns sicherlich nicht gegeben.” Er zeigt sich über die, seiner Meinung nach, “frei erfundenen Behauptungen” verärgert.