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Wirtschaft - Villach
© Infineon

Mitarbeiter-Parkplatz ist voll

Kritik: Warum wird bei der Infineon weiter gearbeitet?

Villach – Viele Menschen verstehen nicht, warum bei Infineon in Villach der Betrieb aufrecht erhalten wird. Zu groß wäre die Ansteckungsgefahr, weil hier viele Mitarbeiter beim Arbeiten weiter im sozialen Kontakt miteinander sind. Während sich ihre Familien an die Verordnungen halten und zu Hause bleiben. Wir haben nachgefragt. Das Unternehmen hat zahlreiche Vorkehrungen getroffen.

 3 Minuten Lesezeit (422 Wörter) | Änderung am 19.03.2020 - 18.01 Uhr

5 Minuten Leser fragen dasselbe: “Wie kann das sein?” Verboten ist das Weiterarbeiten in der Industriebranche nicht. Aber wäre es für eine Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus nicht selbstverständlich, dass große Firmen ihre Mitarbeiter zu Hause lassen? Und zum Schutz der Mitarbeiter und ihren Familien, denn es besteht Ansteckungsgefahr?

Betrieb läuft weiter

Die Infineon in Villach steht derzeit in Kritik. Einige Mitarbeiter verstehen nicht, “warum sie weiter arbeiten müssen,” erzählt ein Villacher, der dort derzeit arbeitet. Der volle Parkplatz zeigt ebenfalls: Der Betrieb läuft weiter.  Die Infineon baut auch weiter am neuen Werk. Über 3.000 Menschen sind bei der Infineon angestellt, die Coronakrise ist für den Konzern natürlich auch wirtschaftlich eine Herausforderung. “Die Situation ist derzeit sehr dynamisch und wir müssen uns täglich darauf neu einstellen”, erfahren wir von dem Großkonzern.

Gesundheit hat Priorität

Die Produktion bei Infineon läuft weiter, wie das auch laut Regelung der österreichischen Bundesregierung möglich ist. “Oberste Priorität haben für uns die Gesundheit und die Sicherheit unserer Fertigungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Wir setzen daher umfassende Sicherheits- und Schutzmaßnahmen in der Villacher Fertigung um”, erfahren wir vom Unternehmen. “In unseren Reinräume ist aufgrund der oftmaligen Luftwechselrate, der hohen Filtereffektivität und der Schutzkleidung eine mögliche Verbreitung von Viren vergleichsweise stark eingeschränkt. Ein Team aus Experten aller unserer Bereiche bewertet täglich die Situation und setzt entsprechende Maßnahmen.”

Sicherheitsmaßnahmen wurden getroffen

Wie uns mitgeteilt wurde, gelten folgende Sicherheitsmaßnahmen bereits seit über einer Woche:

  • Cafeteria, Raucherpavillons am Standort geschlossen
  • Keine Versammlungen und Meetings mehr
  • Massive Einschränkungen in der Kantine: strikte Reduktion der Sitzplätze und Ausweitung der Abstände, gestaffelte Kantinenzeiten nach Bereich, auf Wunsch auch nur Lunchpakete, Gratiskaffee
  • Umfassenden Hygienemaßnahmen/-vorschriften, Reinigungszyklen erweitert und intensiviert laut Pandemieplan
  • Sicherheitsabstände am Arbeitsplatz einhalten: mehr als 1 Meter, nicht gegenüber sitzen, gilt auch für Pausen- und Garderoberäumlichkeiten
  • Keine Fahrgemeinschaften mehr, Parkplätze offen auch für Mitarbeiter mit Jobticket (die sonst öffentlich anfahren)
  • Laufend aktuelle Mitarbeiterinformationen: über Führungskraft, E-Mails, Hotline, Intranet und Auflistung häufig gestellter Fragen & Antworten.

Kritik in anderen Teilen Kärntens

Nicht nur die Infineon muss sich harsche Kritik anhören. Auch in Unterkärnten versteht man nicht, warum Mahle in St. Michael weiter arbeiten lässt. Hier wurde sogar eine öffentliche Facebookgruppe mit 700 Mitgliedern gegründet: “Wann macht Mahle endlich dicht?” Diese reagieren und schicken die Mitarbeiter per 1. April in die Kurzarbeit. 

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