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Leben - Villach
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Aufrüttelnder Appell

Supermarkt­angestellter: “Ich fühle mich derzeit wie ein Mensch zweiter Klasse!”

Villach – "Wieso werde ich als lebendes Schutzschild missbraucht?", fragt sich ein 5 Minuten Leser, der in einem Lebensmittelgeschäft arbeitet und derzeit einige unangenehme Situationen erleben muss.

 3 Minuten Lesezeit (425 Wörter) | Änderung am 01.04.2020 - 11.15 Uhr

Der 5 Minuten Leser arbeitet in einer großen Handelskette und ist tagtäglich für uns im Einsatz, um uns mit Lebensmitteln zu versorgen. Doch gedankt wird ihm dies leider sehr selten. Im Gegenteil – er beschreibt, dass manche Kunden sich sehr unfreundlich verhalten und er sogar schon einmal als “lebendes Schutzschild”, wie er es beschreibt, herhalten musste. Die Stimmung im Supermarkt sei gedrückt, die Leute hektisch und oft auch rücksichtslos.

“Bin ich es nicht wert gesund zu bleiben?”

“Eine Frau bat mich um Hilfe einen Artikel zu suchen. Ich tat dies auch. Leider drängte die Zeit, weil die Lieferung verräumt werden musste. Da die Frau Anfang 30 war und keine Beschwerden hatte, habe ich sie gebeten selbst nach der Ware zu suchen”, erzählt der 5 Minuten Leser. Diese antwortete ihm jedoch, er solle für sie weitersuchen, denn sie möchte sich nicht mit dem Virus infizieren. “Bin ich es denn nicht wert gesund zu bleiben? Ist sie etwas Besseres? Wieso werde ich als lebendes Schutzschild missbraucht?”, fragt sich der Mitarbeiter. “Ich werde dies bestimmt nicht so schnell vergessen und hoffe darauf aufmerksam zu machen, dass die Mitarbeiter in den Geschäften nicht wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden sollten. Dieses Gefühl ist schrecklich und ich verstehe nicht, wie man einem anderen Menschen so etwas sagen kann.”

“Haben Leute keine anderen Sorgen?”

Solche Erlebnisse sind keine Einzelfälle, erzählt uns der Leser. “Kunden bezahlen und denken sie sind wie Könige zu behandeln”, so der Leser. “Vor paar Tagen ist ein älterer Herr reingestürmt und hat sich aufgeregt, warum am Eingang nicht die neuen Öffnungszeiten stehen.” Überall im Geschäft stünden die neuen Öffnungszeiten, Lautsprecherdurchsagen würden auch darauf hinweisen “und dann hat diese Person nichts Besseres zu tun, als sich darüber aufzuregen.” Dem Mitarbeiter fällt es schwer zu verstehen, wie man sich wegen mancher Kleinigkeit so aufregen kann. “Ich denke zurzeit gibt es andere Probleme, um die man sich kümmern sollte, als um solche Kleinigkeiten.

“Auch wir wollen geschützt sein”

“Vor etwa einer Woche griff eine Kundin in meinen Arbeitswagen herum. Ich bat sie dies sofort zu unterlassen. Sie fing an mit mir zu diskutieren bzw. verstand meine Sorgen nicht”, erzählt er uns weiter. “Ich weiß ja nicht wo diese Frau vorher war. Sie hätte frisch vom Skiurlaub aus Tirol gekommen sein können. Ich will mich nur schützen.” Abschließend appelliert der Angestellte: “Behandle jeden so, wie du selbst behandelt werden möchtest.”

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