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Politik - Kärnten
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Ausfälle ausgleichen

24-Stunden Betreuung: Bund nimmt 100 Mio. Euro in die Hand

Kärnten – Der Bund möchte mit dieser Summe Ausfälle bei der 24-Stunden-Betreuung ausgleichen.

 3 Minuten Lesezeit (363 Wörter) | Änderung am 02.04.2020 - 11.05 Uhr

Der Bund nimmt 100 Mio. Euro in die Hand und möchte damit drohende Ausfälle in der 24-Stunden-Betreuung ausgleichen. Damit sollen Angebote zur Ersatzpflege an Pflegerinnen, die bisher in Kur- und Rehaanstalten gearbeitet haben geschaffen werden. Der Turnus von Pflegerinnen soll ausgeweitet werden. Aktuell werden 1.000 Anrufe am Tag bei der Hotline der Länder zur Pflege gezählt.

24-Stunden-Betreuer erhalten Bonus

500 Euro Bonus gibt es – analog zur „Corona-Prämie“ für Beschäftigte nach dem SWÖ-Kollektivvertrag – österreichweit für jene 24-Stunden-Betreuer, die ihren Turnus um zumindest vier Wochen verlängern: Das gibt heute, Donnerstag, Gesundheits- und Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner bekannt. „Wir haben uns bei einer Videokonferenz der Sozialreferenten darauf geeinigt. Wir möchten damit ein Zeichen setzen, um Betreuerinnen aus südosteuropäischen Ländern zu motivieren, länger bei ihren Pflegefamilien in Österreich zu bleiben. Eine bundesweit einheitliche Vorgehensweise ist uns hier sehr wichtig. Ich bin froh, dass wir diese Frage sehr zügig klären konnten“, dankt Prettner ihren Kollegen aus den anderen Bundesländern für den gefundenen Kompromiss.

Mobiles Angebot

„Für den Fall, dass es doch zu einer Betreuungslücke kommen sollte, hat Kärnten vorgesorgt: Wir haben schon lange mit allen Bürgermeistern Kontakt aufgenommen, um eine konkrete Bedarfserhebung durchzuführen. Unsere Gesundheitsabteilung steht zudem in enger Kooperation mit den 24-Stunden-Betreuungsagenturen“, betont Prettner. Oberstes Ziel sei es, die pflegebedürftige Person weiterhin zu Hause zu betreuen – „sei es mit Hilfe von Angehörigen, mit Hilfe von Ehrenamtlichen, mit der Aufstockung von mobilen Diensten oder mit unserem mehrstündigen mobilen Betreuungsangebot, das Kärnten im vergangenen Jahr erfolgreich initiiert hat“, informiert Prettner. Überall da, wo dies nicht möglich ist, hat das Land für temporäre Alternativbetreuungen vorgesorgt: „Die Versorgung wird in dafür bestens geeigneten Einrichtungen gewährleistet werden.“ Prettner geht davon aus, dass von den 1.600 Kärntnern, die aktuell eine 24-Stunden-Betreuung nutzen, nur ganz wenige das Angebot einer Außer-Haus-Versorgung in Anspruch nehmen werden. „Nicht zuletzt sollte auch der Bonus dazu beitragen, dass die 24-Stunden-Betreuungskraft ihren Aufenthalt in Kärnten verlängert“, sagt Prettner. Und sie versichert: „Wir lassen sicher niemanden allein – wir finden für jeden die individuell passende Lösung.“

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