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Leben - Klagenfurt
Fabian Krießmann räumte seinen Kasten aus und brachte kaum getragene Kleidung
im „Eggerheim“ vorbei.
Fabian Krießmann räumte seinen Kasten aus und brachte kaum getragene Kleidung im „Eggerheim“ vorbei. © KK

Hilfe fürs Eggerheim

Einfach toll: Schüler helfen Menschen in Not durch die Coronakrise

Klagenfurt – Obwohl in den beiden dritten Klassen der Caritas-HLW in Klagenfurt wegen Covid-19 die sozialen Projekte ausgefallen sind, engagier(t)en sich die 40 Schülerinnen und Schüler weiterhin sozial. In ihrer unterrichtsfreien Zeit halfen sie Menschen, deren Leben wegen des Virus noch härter geworden ist oder die besonders auf sich Acht geben müssen.

 3 Minuten Lesezeit (448 Wörter)

Für Fabian Krießmann aus Maria Saal ist das Helfen selbstverständlich: „Wenngleich das Lernen daheim ein bisserl anstrengender als in der Schule ist, geht es uns trotz Corona gut. Es gibt jedoch viele Menschen, bei denen das nicht der Fall ist, Obdachlose etwa.“ Ihnen wollte der 16-jährige Schüler der Caritas-HLW in Klagenfurt etwas Gutes tun. Er hat seinen Kasten durchforstet und drei große Umzugsschachteln mit „selten getragenem wie gebügeltem Gewand“ gefüllt und Sweatshirts, Hosen & Co an das „Eggerheim“ – die Wohnungslosentagesstätte der Caritas – und die Jugendnotschlafstelle „Juno“ gebracht. Auch Lejla Trebincevic bedachte die Besucher*innen des „Eggerheims“. Die 17-Jährige investierte fast ihr ganzes Taschengeld in Hygieneartikel und kaufte damit Seifen, Shampoos, Zahnbürsten, Rasierschaum und -klingen, weil: „Es ist für mich unvorstellbar, dass es Menschen gibt, die nicht einmal eine Zahnbürste besitzen und auf einer Bushaltestelle schlafen müssen, wo sie dann von Passantinnen wie Passanten auch noch kritisch beobachtet werden.“

Vielfältiges freiwilliges Engagement

Fabian und Lejla besuchen die fünfjährige Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) mit der Fachrichtung Sozialmanagement, die sozial engagierten jungen Menschen eine solide Basisausbildung ermöglicht und mit einem vielfältigen Angebot an Praktika und sozialen Projekten sowohl in die Sozialarbeit einführt als auch auf Sozialberufe vorbereitet. Obwohl die bereits professionell vorbereitet gewesenen sozialen Projekte in den zwei dritten Klassen wegen „Covid-19“ ins Wasser gefallen sind, machen Fabian, Lejla und ihre 38 Schulkolleginnen und –kollegen jetzt mit sozialem Engagement von sich reden. Sie setz(t)en in ihrer unterrichtsfreien Zeit, also ehrenamtlich, „Projekte gegen Corona“ um. Ana Paulič etwa schneiderte dringend benötigten Mund-Nasen-Schutz für ein Pflegewohnhaus, Anja Reinsberger-Foditsch ist beim Roten Kreuz im Einsatz, Katharina Bebaway, Marie Kolle, Laura Obiltschnig, Selina Sabotnik und Marvin Payer besorgten Einkäufe bzw. backten Naschwerk für die Menschen in der Nachbarschaft, die zu den Risikogruppen zählen. Laura Malle und Tobias Eberhard boten mit einer Flugzettelaktion ihre Hilfe an, Marie-Theres Preinig bastelte mit ihren Geschwistern für Bewohner*innen in einem Pflegewohnhaus und Jasmin Amin sowie Martina Zečević ermunterten mit ihren im öffentlichen Raum deponierten Plakaten die Menschen während Corona zum Daheim- und Gesundbleiben.

Von Hilfsbereitschaft und Solidarität begeistert

Sandra Koch, die in den dritten Klassen das Fach „Sozialmanagement und angewandtes Projektmanagement“ unterrichtet, ist von der gelebten Solidarität ihrer Schüler*innen angetan: „Dass sich wirklich jede Schülerin und jeder Schüler Gedanken über Möglichkeiten der Hilfe gemacht und mit einem eigenen Projekt sozial engagiert hat, fasziniert mich. Die Jugendlichen haben nicht nur für viele, gefährdete Menschen wichtige wie schöne Dienste geleistet, sondern mit ihrer Hilfsbereitschaft auch manch Herz erobert.“