fbpx
Region auswählen:
Wirtschaft - Villach
© Stadt Villach

Erfreuliche Budget-Bilanz

2019 war ein gutes Jahr: Villach mit den geringsten Schulden seit 2007

Villach – Erfreulich stellt sich der Rechnungsabschluss für 2019 dar: Die Stadt Villach hat das Geschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis von 207.000 Euro beendet. Der Überschuss wurde den Rücklagen zugeführt. „Wir haben vernünftig gewirtschaftet“, zeigt sich Bürgermeister und Finanzreferent Günther Albel zufrieden: „Wir konnten das neunte Jahr in Folge ein Plus erwirtschaften – und das trotz enormer und für den Standort Villach wichtiger Investitionen.“

 4 Minuten Lesezeit (497 Wörter)

Konkret stehen im ordentlichen Haushalt für das abgelaufene Jahr 205,6 Millionen Euro und im Investitionshaushalt 77,6 Millionen Euro an Einnahmen und Ausgaben gegenüber. „Mit einem kumulierten Volumen von 283,2 Millionen Euro war das Budget 2019 das größte der Villacher Geschichte“, sagt Albel.

Villach entwickelt sich dynamisch

Besonders positiv hat sich die Kommunalsteuer entwickelt, die für jeden Arbeitsplatz zu entrichten ist. Sie ist die wichtigste Steuereinnahme der Stadt und um 5,2 Prozent auf den Rekordwert von 32,5 Millionen Euro gestiegen. 2019 war das zweite Jahr in Folge mit einer Steigerungsrate von über fünf Prozent. „Dies zeigt, wie dynamisch sich der Wirtschaftsstandort Villach zuletzt entwickelt hat“, sagt Albel. Er verweist zudem darauf, dass 2019 der höchste Beschäftigungsstand in der Zweiten Republik erreicht werden konnte.

Alle diese Werte stammen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. Der erfreulichen Einnahmen-Entwicklung standen jedoch noch stärker wachsende Pflichtbeiträge an das Land Kärnten gegenüber: Für die Bereiche „Sozialhilfe“ und  „Krankenanstalten“ überwies Villach im Vorjahr mehr als 34 Millionen Euro. Ein Plus zu 2018 von 9,5 Prozent. „Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben geht immer weiter auf. Jede Kauffrau, jeder Kaufmann weiß: Auf Dauer lässt sich so kein ausgeglichenes Budget erstellen“, warnt Albel.

Niedrigster Schuldenstand seit 2007

Mit Stand 31. Dezember 2019 hat Villach den niedrigsten Schuldenstand seit dem Jahr 2007. Er beträgt 37,4 Millionen Euro und konnte gegenüber 2018 um 17,2 Millionen Euro reduziert werden. Aus der gesetzlich vorgeschriebenen Auflösung eines der beiden Kelag-Fonds lukrierte die Stadt zuletzt 35,2 Millionen Euro. Davon wurden 16,2 Millionen Euro für Kredit-Tilgungen verwendet. Die Pro KopfVerschuldung beträgt nunmehr 604 Euro und ist gegenüber dem Vorjahr um 280 Euro gesunken.

Das ist der niedrigste Wert in diesem Jahrtausend. Der Pro-KopfVerschuldung steht ein Pro-Kopf Kapitalvermögen von 889 Euro gegenüber. Der Anteil des Kreditaufwandes an den Ausgaben des ordentlichen Haushaltes beträgt nur drei Prozent. Umgerechnet bedeutet dies, dass Villach im Jahr 2019 von 100 Euro nur drei Euro für die Schuldentilgung aufgewendet hat.

Schwieriger Ausblick auf Budget 2020

Gerade angesichts der in Folge der Corona-Krise schwierigen Budget-Situation 2020 sei der grundsolide Abschluss des Geschäftsjahres 2019 doppelt wichtig, betont Albel. Für das aktuelle Jahr erwarte er einerseits durch sinkende Einnahmen und andererseits durch steigende Sozialleistungen ein Finanzloch in der Größenordnung von 15 Millionen Euro. Diese Zahl basiert auf magistratseigenen Berechnungen sowie auf Angaben der Bundesregierung und des Österreichischen Städtebundes. Sollten die wirtschaftlichen Einschränkungen länger als bis Mai/Juni dauern, würde das Minus noch größer werden, sagt Albel.

Die nötigen Umschichtungen und Anpassungen des eigentlich bereits beschlossenen Budgets 2020 bespreche er derzeit mit den Stadtsenatsparteien ÖVP und FPÖ. Erklärtes Ziel sei es, trotz der bereits entstandenen Verzögerungen möglichst viele der ursprünglich geplanten Vorhaben umzusetzen. „Die Stadt will und muss als regionaler Konjunkturmotor den Weg aus der Krise vorgeben.“ Diese Vorgehensweise habe sich schon nach der weltweiten Finanzkrise 2008 als zielführend erwiesen. „Diesmal wird es noch schwieriger. Aber ich bin optimistisch, dass wir uns gemeinsam aus der Krise herausinvestieren und dadurch als Stadt gestärkt dastehen werden“, sagt Albel.