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Wirtschaft - Klagenfurt
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Soforthilfe gefordert

Impulse für Unter­nehmen: Gutschein­aktion auch in Klagenfurt?

Klagenfurt – Beim ersten digitalen Stammtisch der WK-Bezirksstelle Klagenfurt wurde über Covid-19-Förderungen und spezielle Maßnahmen für Klagenfurts Wirtschaft gesprochen. Auch die FPÖ fordert eine „Soforthilfe zur Belebung der Wirtschaft in Kärnten und der Landeshauptstadt Klagenfurt.“

 5 Minuten Lesezeit (617 Wörter) | Änderung am 08.05.2020 - 16.04 Uhr

In herausfordernden Zeiten ist der Austausch mit Kollegen und ein unkomplizierter Informationsfluss inklusive Expertenwissen besonders wichtig. Deshalb organisierte die WK-Bezirksstelle Klagenfurt am Mittwochabend ihren ersten digitalen Stammtisch, bei dem Unternehmer über die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten auf Bundesebene und über geplante Maßnahmen für Klagenfurt informiert wurden.

“Stimmung für das Einkaufen machen”

„Von der Stadtregierung wurden erste finanzielle Unterstützungen sowie eine Digitalisierungsoffensive für die Klagenfurter Betriebe präsentiert“, so der Bezirksstellenobmann Max Habe nicht zusammen und sprach seinen Unternehmerkollegen aus der Seele: „Gerade jetzt geht es darum, Stimmung für das Einkaufen in der Innenstadt zu machen und zeitgleich unsere Betriebe finanziell zu unterstützen. Ein erster Schritt ist die Umsetzung der von mir in den Gemeinderat eingebrachten Gebührenfreistellung für Gastgärten und Geschäftsständer im öffentlichen Raum.“

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Digitaler Stammtisch der WK-Bezirksstelle Klagenfurt.

Gutschein-Aktion auch in Klagenfurt?

Auch über die heiß diskutierte und in einigen Städten (wie zum Beispiel in Villach) bereits umgesetzte Gutschein-Aktion wurde gesprochen. Wichtig sei es, schnell die Kriterien dafür festzulegen, um rasch Liquidität in die Betriebe zu bekommen. Kritik kommt auch seitens der FPÖ. In Klagenfurt fehle, laut Vizebürgermeister Wolfgang Germ, “jedes Konzept zur Umsetzung der notwendigen Hilfen, während in Villach u.a. schon ein sinnvolles Gutschein-System zur Unterstützung der regionalen Betriebe umgesetzt wurde”. Damit Klagenfurts Wirtschaftstreibende weiter zahlungsfähig bleiben, wird auch die Kardinalviertel- und Venture-Rent-Förderung für 2020 auf Antrag vorzeitig halbjährlich ausbezahlt, heißt es seitens der WK. Über weitere gemeinsam geplante Maßnahmen wird die Stadtregierung in den kommenden Tagen informieren.

Unternehmer unter die Arme greifen

Als weitere Schritte stellt sich der Bezirksstellenobmann etwa vor, dass Unternehmen, die von den Auswirkungen des Coronavirus stark betroffen und in städtischen Objekten eingemietet sind, die bis jetzt gestundete Miete erlassen werden. Auch setzt sich Habenicht dafür ein, dass für die betroffenen Klagenfurter Unternehmen die Abgaben für Wasser bis Ende des Jahres 2020 um 20 % reduziert werden und für Stromabgaben einen Notfonds für Wirtschaftstreibende eingerichtet wird. Außerdem dürfen bei Zahlungsverzug keine Stromabschaltungen bei Klagenfurter Unternehmen stattfinden.

FPÖ fordert 100 Mio. Euro Soforthilfe

„Für den Wirtschafts- und Arbeitsmarkt in Kärnten ist jetzt eine Soforthilfe notwendig und kein Zuwarten auf Hilfen des Bundes. Die FPÖ Kärnten fordert daher einen Soforthilfe-Unterstützungsfonds des Landes in Höhe von zumindest 100 Mio. Euro für unsere Betriebe und damit auch für die Arbeiter und Angestellten. Wir müssen mit allen Mitteln versuchen, die Konjunktur anzukurbeln und die Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen“, betonte FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Gernot Darmann in einer heutigen Pressekonferenz. Auch der Klagenfurter FPÖ-Stadtparteiobmann Vizebürgermeister Wolfgang Germ ist sich sicher: „Wir müssen alles daransetzen, die Frequenz in der Innenstadt und die Arbeitsplätze zu sichern. Weil bisher von der Koalition nichts kommt, wird die FPÖ einen Sondergemeinderat zum Wirtschafts- und Arbeitsmarkt der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee beantragen.”

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FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Gernot Darmann

FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Gernot Darmann - © FPÖ

Kosten für die Lehrlingsausbildung

Die FPÖ schlägt außerdem vor, dass das Land die Kosten für die Lehrlingsausbildung, für Lehrlinge, die ab dem 1. Juni mit ihrer Lehre beginnen, für ein Jahr übernimmt. Das würde für Lehrlinge aller Branchen rund 20 Millionen Euro für ein Jahr kosten, so Darmann. „Dieses Modell bedeutet eine direkte Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderung sowie eine Bildungsförderung. Das ist vernünftiger und auch wesentlich günstiger als der Weg der SPÖ-ÖVP-Landesregierung, welche jetzt nur überbetriebliche Lehrwerkstätten fördern will“. Entsprechende Anträge wird die FPÖ nächste Woche in den Landtag einbringen.