fbpx
Region auswählen:
Politik - Klagenfurt
© 5min.at

Rabatt Aktion

Kritik an Klagen­furts Soforthilfe­topf: “System wirft Fragen auf”

Klagenfurt – Wie heute bekannt wurde, hat die Stadt Klagenfurt einen Soforthilfetopf mit 1 Mio. Euro gefüllt, von dem 300.000 Euro für die direkte Wirtschaftsförderung zur Verfügung gestellt werden. Bei Rechnungen bis zu einer Summe von 200 Euro werden 20 Prozent direkt auf das Konto des Kunden rückerstattet. Erste Stimmen aus der Klagenfurter Politik äußerten nun Kritik an diesem System. 

 2 Minuten Lesezeit (303 Wörter) | Änderung am 13.05.2020 - 06.45 Uhr

“Nach wochenlanger Untätigkeit und Hilf- bzw. Planlosigkeit von Bürgermeisterin Mathiaschitz und vor allem Wirtschaftsreferent Markus Geiger werden jetzt plötzlich doch 300.000 Euro an Hilfe für Klagenfurter klein- und mittelständische Unternehmen lockergemacht. Aus meiner Sicht Wochen zu spät und in dieser Höhe viel zu gering”, kritisiert Team Kärnten Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl. Laut ihm wäre eine Förderung in der Höhe von mindestens 1.000.000 Euro aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation dringend notwendig gewesen.

Gutscheinesystem in Villach sei “die bessere Variante”

Auch FPÖ Vizebürgermeister Wolfgang Germ äußerte sich auf Nachfrage von 5 Minuten zu dem Thema. “Natürlich begrüße ich alles, was die Wirtschaft in Klagenfurt ankurbelt, jedoch hätte das System besser überdacht werden und vor allem für die Betriebe in der Innenstadt gelten sollen”, so Germ. Seiner Meinung nach sei das Gutscheinsystem in Villach eine bessere Variante. Um das Geschäft nach der Corona-Zwangspause in Villach anzukurbeln, stellte die Stadt 150.000 Euro zur Verfügung. Wer  zum Beispiel „Villach Gutscheine“ im Wert von je 10 Euro kaufte, musste dafür nur 7,50 Euro bezahlen. Die restlichen 25 Prozent übernahm die Stadt. Pro Person galt ein Limit von 300 Euro. Mehr dazu hier.

Einige Fragen noch ungeklärt

In Klagenfurt werden künftig bei Rechnungen bis zu einer Summe von 200 Euro, 20 Prozent direkt auf das Konto des Kunden rückerstattet. Dazu muss man die Rechnung auf einem eigenen Portal der Stadt Klagenfurt hochladen. Mehr dazu hier. Doch dieses System wirft auch für den Vizebürgermeister einige Fragen auf. “Angenommen jemand kauft ein und bekommt 20 Prozent zurück, könnte er die Ware wieder zurück bringen und dadurch Gewinn machen? Wie kann das überprüft werden? Wie steht es um den Datenschutz?”, hinterfragt Germ kritisch. Er hoffe sehr, dass Klagenfurts Unternehmer wirklich von der Aktion profitieren werden.