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Leben - Klagenfurt
© Bettina Nikolic

Prüfergebnis liegt vor

Veruntreuungsfall in Klagenfurt: 2,3 Millionen Euro Schaden

Klagenfurt – Im Verdachtsfall der Veruntreuung durch einen Mitarbeiter der Stadtkasse liegt nun das externe Prüfergebnis vor. Der Bericht wird der Staatsanwaltschaft und dem Landesrechnungshof übergeben. Anfang März informierten Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz und Magistratsdirektor Peter Jost die Öffentlichkeit über einen möglichen Veruntreuungsfall durch einen ehemaligen Mitarbeiter der Stadtkasse im Magistrat.

 2 Minuten Lesezeit (282 Wörter) | Änderung am 26.05.2020 - 17.35 Uhr
Zur Aufklärung des Sachverhaltes wurde neben der sofort eingeleiteten Anzeige bei der Staatanwaltschaft auch ein externer Prüfer (KPMG Austria AG) zur Klärung des genauen Hergangs beauftragt. Das Ergebnis dieser Untersuchung wurde nun der Stadt übermittelt und bestätigt eine Differenz von 1,76 Millionen Euro auf einem Verrechnungskonto des Magistrats Klagenfurt.

Im Zeitraum von 1997 bis 2019

Dieser Betrag ergibt sich aus insgesamt 276 Einzeltransaktionen, welche im Zeitraum von 1997 bis 2019 durchgeführt wurden. Bei 170 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 884.000 Euro wurden Gelder aus der Stadtkasse entnommen, jedoch nicht ordnungsgemäß auf das Bankkonto der Stadt eingezahlt. Bei weiteren 106 Fällen und einer Gesamthöhe von 876.000 Euro wurden wiederum Gelder vom Bankkonto behoben, jedoch nicht in die Stadtkasse eingezahlt. Die Höhe der Abweichung pro Transaktion variierte zwischen 5.000 Euro und 140.000 Euro. Gezielt durchgeführte Buchungen zu den Jahresenden verschleierten jeweils den Differenzbetrag, sodass diese Unregelmäßigkeiten über Jahrzehnte unentdeckt blieben.

Gesamtschaden von 2,3 Millionen

Unter Berücksichtigung entgangener Zinsen und Zinseszinsen ergibt sich dadurch ein Gesamtschaden von 2,3 Millionen Euro. Der externe Prüfer konnte im Rahmen seiner Untersuchungen auch ausschließen, dass dieser Schaden durch einen systembedingten Fehler im Buchungssystem verursacht wurde. Das rund 260 Seiten umfassende Prüfungsergebnis sowie weitere rund 1.300 Seiten zugrundeliegender Prüfungsunterlagen werden nun der Staatsanwaltschaft sowie dem Landesrechnungshof übergeben.  „Das Ergebnis der Untersuchung macht mich tief betroffen. Für mich ist es nun auch besonders wichtig festzustellen, wie ein solcher Vorfall über mehr als zwei Jahrzehnte unentdeckt bleiben konnte“, sagt Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz und ergänzt: „Ich habe daher den externen Prüfer beauftragt, die Ursachen zu ergründen, wie es soweit kommen konnte und Vorschläge auszuarbeiten, dass derartige langjährige Unregelmäßigkeiten in der Stadtkasse nie mehr vorkommen können.“