Als Modell:
Wow! HTL Schüler rekonstruierten Koligs Landhausraum
Nötsch & Villach – Wie macht man etwas sichtbar, das mit der Intention zerstört wurde, es buchstäblich auszulöschen? Um das herauszufinden, haben Kunstschaffende, Kunststudierende sowie Schülerinnen und Schüler der HTL Villach „Reflexionen über Anton Koligs zerstörte Fresken“ angestellt.
„Ich bin schlichtweg begeistert“, betonte Kaiser und hob das eindrucksvolle Zusammenspiel sowie die Qualität der beiden Ausstellungsteile am Originalschauplatz Klagenfurter Landhaus und in Nötsch hervor. „Hier wird auch dieser Teil unserer Landesgeschichte in konzentrierter, gewaltiger Form den Menschen näher gebracht“, meinte der Landeshauptmann.
Fresken lösten heftige Diskussionen aus
Über die Ausstellung im Museum des Nötscher Kreises referierte Kuratorin Sigrid Diewald. „Wir wissen heute nicht genau, wie die Fresken aussahen“, erklärte sie. Als der Freskenzyklus 1930 zum zehnten Jubiläum der Volksabstimmung fertiggestellt war, löste er jedoch heftige Diskussionen aus. „Die Darstellungen entsprachen nicht dem damaligen Sinn für Schönheit“, formulierte es Diewald. Ähnlich war es dann auch 1999, als der Enkel Anton Koligs, Cornelius Kolig, den Raum im Landhaus neu ausgestaltete.
Als Modell rekonstruiert
Mit den „Reflexionen über Anton Koligs zerstörte Fresken“ wolle man erstmals zeigen, wie die Fresken als Ganzes im Raum gewirkt haben. Künstlerinnen und Künstler sowie Studierende der Wiener Universität für angewandte Kunst haben sich Gedanken zur Farbigkeit gemacht. Sie haben sich dazu intensiv in Nötsch beschäftigt und waren auch im „Paradies“ von Cornelius Kolig zu Gast. Schülerinnen und Schüler der HTL Villach haben den Landhausraum mit den Fresken als Modell rekonstruiert. Die Künstlerin Elisabeth Wedenig inspirierten insbesondere Erinnerungen an den Freskenzyklus.
Ausstellung läuft bis November
Bei der Ausstellungseröffnung in Nötsch war Landtagspräsident Reinhart Rohr als Kooperationspartner anwesend. Im Klagenfurter Landhaus sind bis 31. Oktober großformatige Leinwandbilder von Guido Katol zu sehen, der sich mit den Arbeiten von Anton und Cornelius Kolig auseinandergesetzt hat. Der Nötscher Bürgermeister Alfred Altersberger dankte allen Ausstellungsverantwortlichen, darunter auch Hausherrin Hermine Wiegele und Museumsleiterin Birgit Kassl. Der Ausstellungsteil im Museum des Nötscher Kreises läuft noch bis 1. November.