fbpx
Region auswählen:
© Pixabay

Intelligentes Wohnen breitet sich aus

Home & Smart, wie geht das?

Österreich – Ein Smart Home ist der Traum vieler Zeitgenossen. Mit einem Knopfdruck die Jalousien herunterfahren und die Kaffeemaschine starten. Oder im Restaurant die Heizung zu Hause anschalten, damit die Wohnung bei Ankunft mollig warm ist. Es ist auch möglich, auf der Geschäftsreise nachzusehen, ob zu Hause alles in Ordnung ist. Das und vieles mehr verspricht die totale Vernetzung der Wohneinheit.

 5 Minuten Lesezeit (612 Wörter)

2020 investieren die Österreicher 325 Millionen Euro in diese neue, vielversprechende Technik und verlässliche Simulationen gehen davon aus, dass bis 2024 annähernd mit einer Verdopplung dieser Investitionen zu rechnen ist. Schlagwörter wie „Hausautomation“, „Smart Living“ und „Intelligentes Wohnen“ geistern durch die Presse und sprechen alle dieses zugegebenermaßen komplexe Thema an, welches durchaus Science-Fiction-Fantasien wecken kann. Deshalb versuchen wir an dieser Stelle, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Was ist unter Smart Home zu verstehen?

Home & Smart basiert auf dem Grundgedanken des Internet der Dinge (IoT=Internet of Things). Dieses beschreibt eine Zukunftsvision, indem alle Dinge, also Maschinen und Apparate, miteinander verbunden sind und von einem zentralen Punkt aus gelenkt werden. So beschreibt Smart Home eine vernetzte und automatisierte Haustechnik, mit der alle Haushalts- und Multimediageräte miteinander kommunizieren und über eine Fernsteuerung bedient werden können. Smartphone, Tablet oder Sprachassistent werden dabei als Fernbedienung bzw. Sprachrohr genutzt. Richtig eingesetzt soll die Technologie unseren Alltag erleichtern und den Wohnkomfort erhöhen.

Dabei rücken die Errungenschaften des Smart Home zum jetzigen Zeitpunkt vor allem drei Punkte in den Fokus. Die automatische Steuerung der Heizung, der Belüftung, der Jalousien oder des Sonnenschutzes zielt auf Energieeinsparung ab. Wenn beim Verlassen des Hauses der Thermostat die Heizung absenkt, ist dieses Ziel nachvollziehbar. Durch die Integration von Elektrogeräten wie smarten Staubsaugern, Waschmaschinen, Multimediageräten oder atmosphärischem Licht wird eine Komfortsteigerung erreicht. Als Beispiel sei genannt, dass überall im Haus von einer zentralen Anlage Musik empfangen werden kann. Der letzte große Teilbereich betrifft die Sicherheit. Durch die Einbindung von Alarmsystemen und Überwachungskameras wird der Schutz gegen Feuer und Einbruch signifikant erhöht. Exemplarisch ist sich eine automatische Abwesenheitssimulation vorzustellen, bei der während der Urlaubsreise Beleuchtung und Jalousien wie von Geisterhand an- und ausgeschaltet werden.

Funktionsweise eines Smart Homes

Zum Nachrüsten bei Bestandsimmobilien bietet sich eine Übermittlung der benötigten Signale über WLAN und Bluetooth an. Hierbei werden speziell für Smart Home Geräte entwickelte Funkstandards (EnOcean, ZigBee, Z-Wave u. a.) genutzt. Die Technik ist leicht zu installieren, da Wände wegen fehlender Kabelverlegungen nicht aufgerissen werden müssen.

Bei Neubauten lohnen sich installierte Leitungen. Diese arbeiten geschützter, zuverlässiger und energiesparender. Zwei verschiedene Systeme sind anzuführen. Beim KNX-Bussystem werden extra Leitungen verlegt, die dem individuellen Smart Home Konzept angepasst werden. Günstiger ist das sogenannte Digitalstrom-Netzwerk. Hierbei werden die bestehenden Stromleitungen genutzt und es müssen nur die Unterputzmodule der Steckdosen getauscht werden.

Eine wichtige Entscheidung ist die, mit welcher Basisstation gearbeitet werden soll. Diese gibt vor, welche Produkte ins Smart Home System integriert werden können. Bei geschlossenen Systemen werden nur Komponenten eines Herstellers verbaut. Dabei wird die Auswahl eingeschränkt, die Sicherheit und vor allem das reibungslose Zusammenspiel der Komponenten aber garantiert. Dagegen sind die offenen Systeme im Kommen. Sie unterstützen verschiedene Funkstandards. Damit wird vermieden, dass die Technologie nur unter Einsatz mehrerer Apps bedient werden kann. Außerdem sind diese für herstellerübergreifende Installationen kompatibel.

Kostendimension

Natürlich variieren die Preise stark, da sie abhängig sind von der verwendeten Vernetzungstechnik und der Anzahl der Komponenten. Im Allgemeinen sind kabelgebundene Systeme teurer, doch können auch funkgesteuerte Anlagen schnell kostenintensiv werden, besonders bei größeren Häusern. Eine Basisstation kann bis zu 200 Euro kosten, ein Heizthermostat ist mit 50 Euro zu veranschlagen und Überwachungskameras starten bei 150 Euro. Für Einsteiger bieten die Smart Home Anbieter Sets für Teilbereiche an, also z. B. für „Sicherheit“ oder „Energieeffizienz“. Diese kosten inklusive Basisstation ca. 150 bis 250 Euro. Und es sei hier angeraten, erst einmal diese zu installieren, um die neue Technologie zu beschnuppern und die Möglichkeiten auszuloten, ohne gleich die Haushaltskasse empfindlich zu belasten.