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Wirtschaft - Villach
Michael Englert: „Beim Andiamo müssen jetzt Profis ran!“
Michael Englert: „Beim Andiamo müssen jetzt Profis ran!“ © Montage: KK & 5min.at

Deutscher will neu durchstarten:

Andiamo: „Ohne Italiener geht nichts!“

Villach – Er baute das „Wellcum“ in Hohenthurn mit auf, brachte wie er selbst meint das „Andiamo“ auf Höhenflug und kämpft aktuell um eine neue Genehmigung für Villachs bekanntesten Männer-Wellness-Tempel. Michael Englert, in der Branche kein Unbekannter, meint: „Beim Andiamo müssen jetzt Profis ran! Wir haben hierfür die Kompetenz!“

 4 Minuten Lesezeit (544 Wörter)

Von der Disko zum „Puff“

Der 61-jährige Deutsche Michael Englert ist ein „alter“ Hase, wenn es um Unterhaltung geht. 1993 kam er nach Kärnten, um die erste Großraumdiskothek zu eröffnen – damals das „Fun Filou“ in der Ossiacher Zeile. Und er kam um zu bleiben. 1996 folgte die Fun-Factory in Klagenfurt (das heutige Bollwerk) und in weiterer Folge werkelte er beim „Halli Galli“ in Villach und dem „A2“ in Graz. Einschlägige Unterhaltung für Männer forcierte er dann ab 2006 mit der Planung des „Andiamos“, welches 2009 eröffnete. Wie er selbst rückblickend sagt „eines der erfolgreichsten Lokale seiner Art in Österreich“. Nun ist es aber still geworden im „Andiamo“, zuerst der Lock-Down und parallel ein Rechtsstreit der die Gerichte beschäftigt. Es gilt die Frage zu klären: Wer führt die Geschicke des Clubs weiter?

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Michael Englert ist ein „alter“ Hase, wenn es um Unterhaltung geht.

„Bewährtes Andiamo-Konzept erhalten“

Geht es nach Englert, ist der Name „Andiamo“ mit der nicht mehr aufrechten Bordellgenehmigung nunmehr „Geschichte und vorbei!“. Jetzt sollen Profis ans Werk, die den einstigen Höhenflug des Männerclubs fortsetzen sollten. Wie wir bereits berichtet haben, ist Villach aktuell „Bordellfrei“ – die Genehmigung für den Betrieb in Maria Gail ist nach 6 Monaten behördlich erloschen. Nun müsste neu angesucht werden und vor allem eines im Vorfeld geklärt werden: Wem gehört nun der Wellnesstempel wirklich? „2019 haben wir bereits eine neue Genehmigung für das ehemalige Andiamo angesucht,“ schildert Englert, der künftig gerne das Logo „La Vita“ auf der Fassade anbringen möchte. „Im Namen Andiamo sehe ich keine Zukunft mehr, denn es gab Fehler im Management und dahingehend dann schlechte Ertragszahlen“, zieht Englert eine Bilanz. Für sein neues „La Vita“ benötige es aber mehr: „Eine neue Mitarbeiterstruktur, hingegen aber das alt bewährte Andiamo-Konzept, wären künftige Erfolgsfaktoren! Wir erfinden das Rad auch nicht neu, aber wir wollen ein seriöses Projekt umsetzen bei dem Preis-Leistung für unsere Kunden passt. Qualität und Sauberkeit stehen bei uns ohnedies an oberster Stelle“.

Ohne Italiener geht nichts!

Erfolgreich könne der ehemalige Andiamo-Standort aber nur mit italienischen Gästen geführt werden. „Ohne Italiener geht nichts, denn der Standort liegt optimal im Drei-Länder-Eck zu Slowenien und Italien“, schildert Englert. Nur 10 bis 15 Prozent der Gäste kämen aus Slowenien und auch der „Einheimischen-Anteil“ sei mit lediglich 10 Prozent „überschaubar“. Ohnehin brachte der „Lock-Down“ der Branche Verluste: „Das wird sich auch in der Zukunft zeigen, denn das Geld bei den Italienern sitzt nach Corona nicht mehr so locker, wie davor. Italien hat es wirtschaftlich hart getroffen, das wird auch unsere Branche spüren“.

Bis es für Englerts Konzept aber wirklich so weit ist, werden vorerst die Gerichte entscheiden müssen: „Der Bundesgerichtshof in Wien wird in den nächsten Tagen wohl eine Entscheidung treffen und für Klarheit bei dem Standort sorgen“. Und dann wäre da auch noch die Erteilung einer Bordellgenehmigung. Laut Englert solle dies kein Problem darstellen: „Die Gesetzeslage besagt, wenn alle Auflagen erfüllt sind, muss eine Genehmigung erteilt werden.“

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Erfolgreich könne der ehemalige Andiamo-Standort aber nur mit italienischen Gästen geführt werden.

Erfolgreich könne der ehemalige Andiamo-Standort aber nur mit italienischen Gästen geführt werden. - © 5min.at