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Leben - Klagenfurt
Mit dabei (von links): Schwester Marina Zittera (Vorsitzende des Vorstandes St. Ursula Wien), Diözesanarchivar Univ.-Doz. Dr. Peter Tropper, Bildungsreferent Stadtrat Mag. Franz Petritz, Gemeinderat Mag. Erich Wappis, Oberin Schwester Zorica Blagotinšek und Diözesanbischof Dr. Josef Marketz.
Mit dabei (von links): Schwester Marina Zittera (Vorsitzende des Vorstandes St. Ursula Wien), Diözesanarchivar Univ.-Doz. Dr. Peter Tropper, Bildungsreferent Stadtrat Mag. Franz Petritz, Gemeinderat Mag. Erich Wappis, Oberin Schwester Zorica Blagotinšek und Diözesanbischof Dr. Josef Marketz. © Christian Rosenzopf

Festschrift präsentiert:

Ursulinen kamen vor 350 Jahren nach Klagenfurt

Klagenfurt – Seit bereits 350 Jahren ist die Ordensgemeinschaft der Ursulinen in der Landeshauptstadt Klagenfurt zuhause. Auch wenn aus aktuellem Anlass kein großes Fest zu diesem stolzen Jubiläum gefeiert werden kann, präsentierten die Ordensschwestern in der Heiligengeistkirche eine Festschrift zur eindrucksvollen Geschichte.

 4 Minuten Lesezeit (495 Wörter) | Änderung am 22.10.2020 - 10.25 Uhr

„Trotz Pandemie haben wir unser Bestes gegeben, damit wir Sie zur Präsentation einladen dürfen“, erklärte Oberin Schwester Zorica Blagotinšek bei der kleinen würdevollen Feier, die von der Volksschule und Mittelschule St. Ursula musikalisch umrahmt wurde.

Festschrift: 134 Seiten

Blagotinšek ist eine von acht Ordensschwestern, die es heute noch in Klagenfurt gibt. „Wir folgen den Spuren so vieler Frauen, die den Weg vor uns gegangen sind. Unsere Gastfreundlichkeit kann man vom Heiligengeistplatz aus sehen. Die Türe der Kirche ist offen von früh bis spät“, so Blagotinšek. In der Heiligengeistkirche sind ab sofort auch die druckfrischen Ausgaben der Festschrift erhältlich. Mit Unterstützung der Diözese Gurk, der Landeshauptstadt Klagenfurt und der Privatstiftung des St.-Josef-Vereins wurde das prachtvolle Werk möglich gemacht. Auf 134 Seiten werden das Wirken und die Bedeutung der Ordensgemeinschaft in der Landeshauptstadt nähergebracht. Als Autoren fungieren Nora Pärr und Peter Günther Tropper.

„350 Jahre sind noch nicht genug“

„Wir möchten uns sehr herzlich dafür bedanken, was die Ursulinen über Jahrhunderte für die Bildung in unserer Stadt geleistet haben. Darauf können wir auch in Zukunft aufbauen. 350 Jahre sind noch nicht genug. Bitte machen Sie weiter so“, sagte Bildungsreferent Stadtrat Franz Petritz in seiner Festansprache. Diözesanbischof Josef Marketz blätterte mit großen Augen durch die Festschrift. „Man gewinnt sehr interessante Einblicke – schon auf den ersten Seiten.

Zur Geschichte des Ordens

Bereits am 25. November 1535 schlossen sich 28 junge Frauen in Brescia zur Gemeinschaft der heiligen St. Ursula zusammen. Sehr rasch breitete sich der Orden auf viele Länder aus. Mehr als ein Jahrhundert später wurde Klagenfurt von den Ursulinen entdeckt, da hier der Bedarf für eine Mädchenschule gegeben war. Bereits 1662 war erstmals die Errichtung eines Ursulinenklosters in der Stadt geplant, was jedoch durch die Türkenkriege verhindert wurde. Am 12. April 1670 machten sich schließlich fünf Klosterfrauen aus Wien auf den Weg in Richtung Kärnten. Eine Woche später erreichten sie Sankt Veit an der Glan und übernachteten auf Schloss Tanzenberg. Am nächsten Morgen zogen die Klosterfrauen weiter nach Maria Saal, wo sie von der Gattin des Landeshauptmanns und einigen adeligen Damen abgeholt und nach Klagenfurt gebracht wurden.

Kloster in Klagenfurt

Dort haben sie zunächst im Haus der Gräfin Urschenbeck gelebt. Bereits im Juni 1670 wurde der Unterricht mit einem Dutzend Schülerinnen aufgenommen. Doch das Haus erwies sich bald als zu eng für den wachsenden Konvent. Daher trachteten die Klosterfrauen danach, ein neues Klostergebäude in Klagenfurt zu errichten. Der Burggraf riet ihnen, sich bei den Landständen um die Heiligengeistkirche zu bewerben, welche ihnen 1672 kostenfrei zugesprochen wurde. Zur Ausweitung des Klosterareals erwarb man sechs angrenzende Häuser, die danach abgerissen wurden. Am 9. April 1673 erfolgte die Grundsteinlegung für das Klostergebäude. Am 7. Oktober 1678 konnten schließlich 19 Chor- und zwei Laienschwestern gemeinsam mit einigen Klosterfräulein und drei Dienstmägden das neue Kloster in Klagenfurt beziehen.

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