Ein Villacher Arzt kritisiert das System
Corona-Tests bei Ärzten: „Eine Wischi-Waschi-Aktion der Regierung“
Kärnten – Vor kurzem wurde von der Regierung eine Verordnung erlassen, die besagt das niedergelassene Ärzte auf freiwilliger Basis einen Covid-19 Test in ihrer Praxis anbieten können. "Dies ist wie vieles derzeit von der Bundesregierung nicht durchdacht und komplett unkoordiniert", meint nun der Vertreter der Villacher Betriebsärzte, Gerd Clement.
Für ihn sei die ganze Aktion eine „Wischi-Waschi“-Geschichte. „Wenn man sich die Kosten und dem Mehraufwand gegenüber dem zu hohem Risiko sieht, merkt man, dass dieser Plan nicht durchdacht sein kann“, so Clement, der dabei an die Sicherheit für seine Patienten, seine Mitarbeiter und sich selbst denkt. „Die Schutzanzüge, die man dann extra braucht, müssen die Ärzte aus ganz Kärnten dann in Klagenfurt selber abholen“, zeigt sich der Arzt verärgert.
Unklar, welche Ärzte den Test anbieten
Des Weiteren kommt laut Clement dazu, dass niemand, nicht mal er als Bezirksärztevertreter, genau wüsste, welche Ärzte dies nun anbieten werden. „So kann man Patienten nicht einmal einen anderen Kollegen empfehlen. Es gibt keine Liste oder Ähnliches“, so Clement, der sich vorstellen kann, dass dies auch für die Patienten nicht einfach sei. Er wisse nur von zwei Ärzten, die einen PCR-Test anbieten. „Hier dauert die Auswertung aber fünf bis sechs Tage und das Ergebnis ist nicht, wie bei den Schnelltests, nach 15 Minuten zu sehen“, erklärt der Mediziner.
„Tests in die Gesundheitsämter verlegen“
Auch eine Lösung schlägt der Villacher Arzt vor: „Die Tests sollten von den jeweiligen Gesundheitsämtern in den Bezirkshauptstädten angeboten werden. Koordiniert und mit System“´, so sein Vorschlag. Auch der ländliche Bereich dürfe dabei nicht außer Acht gelassen werden. „Dort könnte der zuständige Amtsarzt, wenn er möchte, die Tests durchführen. Auch das wäre geordneter, als wenn niemand weiß, wohin er gehen soll“.