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Klagenfurt – Abseits der großen Shoppingtempel und Supermärkte gibt es sie noch, die kleinen Geschäfte, in denen man die Kunden beim Namen kennt und der Einkauf eine persönliche Begegnung ist. Eines davon betreibt Jakob Schupp in der Universitätsstraße.
Von Christine Jeremias. Der Name Schupp ist vielen Klagenfurtern ein Begriff, hat der 1904 gegründete Familienbetrieb doch eine lange Tradition. Mit 12 Filialen war man in der erfolgreichsten Zeit in ganz Klagenfurt vertreten. Im Lauf der Jahre wurde die Konkurrenz durch Supermärkte jedoch zunehmend härter und viele kleinere Bäckereien mussten zusperren.
Klein aber fein
Aufgeben kam für Jakob Schupp, der vor 12 Jahren bei seinem Vater ins Geschäft eingestiegen und seit mittlerweile acht Jahren Geschäftsführer ist, aber nicht in Frage. Und so fiel die Entscheidung, nur noch die Filiale in der Universitätsstraße zu behalten und einen Teil der Produktion auszulagern. Ein Plan, der aufgegangen ist, behauptet sich der Nahversorger doch nach wie vor gegen die Konkurrenz durch Großkonzerne.
- (c) Jeremias
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Persönlicher Einsatz und Nischen
„Die Kunden müssen wissen, hier stimmt die Qualität. Ein gutes Brot braucht Zeit, daher lege ich großen Wert auf die lange Teigführung – erst nach einem Tag Gehzeit kommt das Gebäck in den Ofen. Das ergibt nicht nur einen besseren Geschmack, sondern ist auch viel verträglicher“, erklärt Jakob Schupp. Das tägliche Brot, das übrigens noch händisch geformt wird, allein reicht jedoch nicht mehr aus, um das Geschäft am Laufen zu halten. „Man muss mit viel persönlichem Einsatz bei der Sache sein, kreativ sein und Nischen finden. Mein Sortiment umfasst regionale Produkte zur Grundversorgung, das besondere ist, dass man alles auch in Kleinstmengen bekommt. Man kann bei mir auch nur eine Zwiebel oder ein Ei kaufen, was für Alleinstehende oft praktisch ist. Sehr beliebt ist auch die Jause mit selbstgemachten Schweinsbraten und Roast Beef“ so Schupp, dem der persönliche Kontakt zu seinen Kunden besonders wichtig ist.
Der richtige Schmäh
Diese schätzen auch den gewissen Schmäh, mit dem Jakob Schupp seine Produkte bewirbt. So gibt es derzeit den „weltberühmten Heringsalat“ und Gebäck „frisch vom Vortag“ zum vergünstigten Preis. „Ein bisschen Spaß gehört einfach genauso dazu wie Freundlichkeit und persönliche Ansprache, sonst bleibt der Erfolg aus“, ist der 35jährige überzeugt. Für die Zukunft plant er nicht zu weit voraus, derzeit ist die Lage coronabedingt ohnehin schwieriger. Im Moment sieht es jedenfalls ganz gut aus, dass die Bäckerei Schupp auch in der fünften Generation bestehen bleibt, sind seine drei Kinder doch gerne bei ihm im Geschäft und helfen schon ein bisschen mit. „Aber wer weiß, welche Interessen sich da noch entwickeln“, sieht Jakob Schupp die Sache gelassen.