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Leben - Kärnten
Die Notfallmamas widmen sich im Bedarfsfall ganz den Kindern.
Die Notfallmamas widmen sich im Bedarfsfall ganz den Kindern. © KiB

Plan B bei Krankheit

Eine Mama für den Notfall

Kärnten – Diese Situation kennen wohl viele Eltern: In der Arbeit warten wichtige Termine, die Woche ist durchgeplant und dann gerät alles durcheinander – das Kind ist krank und muss zu Hause bleiben. Wer in diesem Fall keine Betreuung findet, dem helfen die Notfallmamas vom Verein KiB.

 3 Minuten Lesezeit (477 Wörter) | Änderung am 16.11.2020 - 10.20 Uhr

Kinder brauchen Liebe, Geborgenheit und Zuwendung – das gilt natürlich auch besonders im Krankheitsfall. Wenn Eltern und Großeltern einmal nicht zur Seite stehen können, sind die Notfall-mamas von KiB zur Stelle, damit es allen gut geht: dem kranken Kind zu Hause und den Eltern bei der Arbeit. Seit fast 35 Jahren setzt sich der Verein für das Wohl und die Rechte von Kindern ein.

Visionen und Taten

Begonnen hat alles in den 1980er-Jahren in Oberösterreich mit der Vision, dass Eltern ihre Kinder im Bedarfsfall kostenfrei ins Krankenhaus begleiten können. Seither ist viel passiert. So wurden etwa die Abschaffung der Selbstbehalte für Kinder im Krankenhaus sowie die Ausweitung der Pflegefreistellung erreicht und ein österreichweites Netzwerk an Pflegepersonen aufgebaut.

Auch während der Coronakrise im Einsatz

In Kärnten sind derzeit 40 Pflegemamas im Einsatz, in Kooperation mit der AVS hilft im Bedarf eine zusätzliche mobile Tagesmutter. Die Coronakrise macht die Arbeit zwar komplizierter, ist aber dennoch in vollem Umfang möglich. „Gerade im Bereich der Interessensvertretung sind wir derzeit besonders gefordert, gefährdet die Coronakrise doch auch die Sicherstellung der Gesundheit-sversorgung von Kindern sowohl was Krankenhäuser betrifft, als auch im Bereich Betreuung durch Kinderärzte und -ärztinnen. Wir wollen einerseits das Recht des kranken Kinder auf Gesundung daheim wahren, anderseits müssen wir unsere Notfallmamas bestmöglich vor Corona schützen“, erklärt Gabriele Metz von KiB Kärnten.

Zeit fürs Kind

Die kleinen Patienten sollen von diesen Sorgen natürlich möglichst wenig mitbekommen – sie sollensich ganz aufs Gesundwerden konzentrieren können. „Die Eltern sind zwar manchmal besorgt, wie das wohl funktioniert, wenn sich eine fremde Person um ihr Kind kümmert, doch in den meisten Fällen klappt das ganz reibungslos. Die Kinder genießen es, dass die Notfallmamas nur für sie da sind und sich nicht nebenbei noch um den Haushalt kümmern müssen,“ so Metz. Und auch wenn Mama oder Papa einmal krank sind und sich nicht um die Kinder kümmern können, kann man sich an KiB wenden.

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Die Notfallmamas widmen sich im Bedarfsfall ganz den Kindern.

Die Notfallmamas widmen sich im Bedarfsfall ganz den Kindern. - © KiB

Mitgliedschaft als Plan B

Eine Mitgliedschaft beim Verein KiB ist Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Dienste. 14,50 € pro Monat kostet der Plan B für den Krankheitsfall, der die Unterstützung durch Notfallmamas und Hilfe in allen Belangen rund um einen etwaigen Krankenhausaufenthalt des Kindes beinhaltet. „Wer akut Betreuung braucht, aber noch kein Mitglied ist, kann sich natürlich trotzdem bei uns melden und dem Verein beitreten. In diesem Fall sind aber 50 Prozent der Betreuungskosten selbst zu tragen“, erklärt die Landeskoordinatorin. Eine rechtzeitige Anmeldung lohnt sich also, dann ist im Notfall gleich Hilfe zur Stelle. Das berühmte Dorf, das es braucht, um ein Kind großzuziehen, hat heute schließlich kaum noch jemand zur Verfügung.