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Wirtschaft - Klagenfurt
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Trotz Investor:

Flughafen Klagenfurt flog 2019 in die roten Zahlen

Klagenfurt – Dass der Klagenfurter Flughafen bei den Passagierzahlen von 2018 auf 2019 um 8,4 Prozent auf 209.000 Personen absackte, ist ein bekannter Fakt. Was hingegen noch unbekannt ist, sind die Ergebniszahlen des Flughafens für das Jahr 2019. Wie noch unveröffentlichte Unterlagen zeigen, flog der Airport im Vorjahr in die roten Zahlen.

 3 Minuten Lesezeit (371 Wörter)

Von Franz Miklautz. So lag das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) bei minus 2,5 Millionen Euro, nach einem Minus von 1,4 Millionen im Jahr 2018. Das ist eine Verschlechterung um fast 79 Prozent. Und das trotz Hereinnahme der Lilihill-Gruppe als Investor am Annabichler Flughafen. Und noch vor den Auswirkungen der Corona-Pandemie, die erst im Ergebnis 2020 vollen Niederschlag finden dürften.

Wirbel um nicht betriebsnotwendige Grundstücke

Der Flughafen war im Juli 2018 zu 74,9 Prozent an die Lilihill-Gruppe um Immobilieninvestor Franz Peter Orasch weitergereicht worden. Ohne dass ein Kaufpreis geflossen wäre, wie der Rechnungshof jüngst feststellte. Die Lilihill-Gruppe brachte lediglich 3,5 Millionen Euro Kapitalerhöhung und 4,6 Millionen Euro Gesellschafterzuschuss in die Betreibergesellschaft ein. Weswegen bereits beim Einstieg des Investors große Aufregung herrschte, zollte doch ein Gutachten aus dem Jahr 2015 allein den sogenannten nicht betriebsnotwendigen Grundstücken des Airports einen Verkehrswert von rund 28 Millionen Euro.

Geiger erwartet sich „steigende Passagierzahlen – und keinen Sinkflug!“

Auch die Umsätze sackten 2019 ab: Betrugen Sie im Jahr 2018 noch 8,3 Millionen Euro, waren es 2019 nur mehr 7,86 Millionen. Die Einbußen kamen dabei mit fast 470.000 Euro vor allem aus dem Aviation- Bereich, also dem Fluggeschäft des Airports. Der Non-Aviation-Bereich, also beispielsweise die Vermietung von Geschäftsflächen, machte ein kleines Plus. Die Lilihill-Gruppe, die auch die Presseagenden des Flughafens führt, wollte zum Ergebniseinbruch keinen Kommentar abgeben. Die Stadt selbst, sie hält noch rund fünf Prozent am Airport, verweist in Sachen Statement an den Flughafen. ÖVP-Stadtrat Markus Geiger sagt, dass er sich „mit Hereinholen eines Investors eine Verbesserung des Ergebnisses und zukünftig steigende Passagierzahlen“ erwarte, „und keinen Sinkflug!“

Wolfgang Germ, FPÖ-Vizebürgermeister, will, „dass endlich der Informationsfluss zwischen der Lilihill, der Stadt und dem Land verbessert wird“. Außerdem pocht er darauf, zu erfahren, „wie dieses Minusergebnis zustande gekommen ist“. Die Kärntner Beteiligungsverwaltung, sie hält für das Land  noch knapp 20 Prozent am Flughafen, war für eine Stellungnahme am Samstag-Nachmittag nicht erreichbar.

Der Autor

Der Klagenfurter Franz Miklautz ist als Investigativjournalist tätig. Unter anderem betreibt er die Plattform mediapartizan.at, auf der er regelmäßig Missstände aufdeckt. Er war nominiert für den Literaturpreis Wartholz VII und ist Gewinner des “Erostepost”-Literaturpreises 2014.

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