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Leben - Villach
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Leserbrief

Masseure, Fitness­studio, Friseure: “Auf so viele Bran­chen wird komplett vergessen”

Villach – "Fast täglich hört oder liest man Berichte über die Schulen und den Handel, die endlich wieder aufsperren müssen. Doch was ist mit uns kleinen, persönlichen Dienstleistern? Auch wir haben zum zweiten Mal in diesem Jahr unfreiwillig geschlossen", schildert eine 5 Minuten Leserin, die selbst ein Kleinunternehmen führt.

 3 Minuten Lesezeit (452 Wörter) | Änderung am 23.11.2020 - 08.34 Uhr

Derzeit befindet sich Österreich im zweiten Lockdown. Alle nicht lebensnotwendigen Betriebe müssen bis Anfang Dezember geschlossen bleiben. Auch in den Schulen wurde bis dahin wieder auf Distance Learning umgestellt. “Viele Selbstständige können es einfach nicht mehr lesen/hören, dass jeder Bericht bezüglich Lockdown und Lockerungen immer und immer wieder bloß den Handel und die Schulen in den Mittelpunkt rückt”, kritisiert eine 5 Minuten Leserin.

Leserbrief - Was ist mit den kleinen, persönlichen Dienstleistern?

“Die Schulen müssen so schnell wie möglich öffnen, genauso wie der Handel. Der Handel braucht die Weihnachtsumsätze…die armen Handelsbetriebe…hier und da wird noch die Gastro erwähnt. Jedoch besteht die heimische Wirtschaft aus weitaus mehr als Handel und Gastronomie! Was ist mit uns kleinen persönlichen Dienstleistern? Der Friseur, die Nagelfee ums Eck, die selbstständige Kosmetikerin mit ein bis zwei Mitarbeitern, oder den Masseuren? Auch wir sind zum 2. mal in diesem Jahr unfreiwillig geschlossen und das, obwohl ein Kontakt Tracing ohne Lücken möglich ist bei uns.

“Was ist mit der Fitnessbranche?”

Wir haben genauso hohe Einbußen, welche nur minimal ersetzt werden, da die Zuschüsse mehr als lachhaft sind für uns “Kleinen”. Auch wurde seit Ende Oktober kaum bis gar nicht mehr die Fitnessbranche erwähnt. Viele Studiobetreiber stehen vor dem Aus, es gibt kaum Informationen und ebenso dürftige Hilfen. Und ich spreche nicht von großen Ketten a la Fit Inn, sondern von denen, die von Kärntnerinnnen und Kärntnern gegründet wurden! Kein Wort wurde seit dem Lockdown light darüber mehr verloren, schließlich ist es ja viel wichtiger, den Handel zu öffnen! Ja, der arme Handel kann erst im Dezember den Kaufrausch der Leute befriedigen….für uns Dienstleister fällt der Weihnachtseinkauf jedoch ohnehin flach, da das Geld irgendwann aus ist.

“Geht es mehr ums Geld als um die Gesundheit?”

Was sagt der Kogler zum Thema Lockerungen: die Schulen, der Handel!! Der Handel muss so dringend wieder öffnen! Wo denken unsere werten Politiker, ist die Ansteckungsgefahr größer? Im vollgestopften, von Kaufsüchtigen gestürmten Einkaufszentrum oder beim EPU, der unter strengen Hygieneauflagen 6 bis 10 Kunden am Tag abarbeitet? Oder geht es, wieder einmal, mehr ums Geld, als  um die Gesundheit? Es ist frustrierend, dass es scheinbar für unsere oberen Herren in der Politik einzig und allein darum geht, den Handel so schnell als möglich zu öffnen. Auch wir haben unsere Zahlungen zu leisten, auch wir haben Kunden, die fragen, wann wir wieder öffnen und auch wir sind auf unsere Umsätze angewiesen. Auch wir haben ein Recht darauf, beachtet zu werden und nicht im Schatten zu stehen von Hotelriesen und Handelsketten.”