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Leben - Kärnten
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"Zeit zu handeln"

Pflegereform: “Wo bleibt die verspro­chene Ausbildungs­offensive?”

Kärnten – „Es ist schön und gut, wenn die Bundesregierung für Jänner 2021 ein Pflegepaket ankündigt. Doch Pflegereform-Ankündigungen hören wir von der Bundesregierung und der Vorgängerregierung nun schon seit mehr als zwei Jahren - jetzt ist es wirklich Zeit zu handeln“, appelliert Kärntens Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner.

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Gerade die Corona-Krise habe einmal mehr gezeigt, wie systemrelevant das Pflegewesen sei. „Corona darf daher nicht als Bremse, sondern muss als Turbo für die Pflegereform verstanden werden“, so Prettner. Denn nicht zuletzt würde die Corona-Situation zeigen, dass man wirklich jede Pflegekraft händeringend brauche. Bis 2030 werden österreichweit mehr als 75.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. „Wo bleibt die so oft versprochene Ausbildungsoffensive?“, fragt Prettner.

Pflegeausbildung mit Matura

Für die Pflege-Taskforce hat Kärnten bereits vor Monaten sechs Forderungen eingebracht. Forderungen, die die Kärntner Gesundheitsreferentin auch bei der Taskforce-Videokonferenz wiederholt hat. „Meine Forderung nach einer Pflegeausbildung mit Matura an öffentlichen Schulen wird von meinen Länderkollegen voll unterstützt. Ich sehe es als dringend notwendig, an BMHS eine Pflegeausbildung anzubieten. Wir müssen den jungen Menschen so viele Anknüpfungspunkte für den Pflegeberuf wie nur möglich bieten“, ist Prettner überzeugt. Geht es nach den Plänen des Bundes, wird dieses Modell erst im September 2027 gestartet. „Die ersten Absolventen hätten wir dann im Sommer 2032: absurd!“

Verlängerung der Bildungskarenz

Eine weitere Maßnahme, um den absehbaren Personalengpass zu beheben, wäre die Verlängerung der Bildungskarenz von zwölf auf 24 Monate. „Dadurch hätten Arbeitnehmer die Möglichkeit, sich in einem qualifizierten Pflegeberuf ausbilden zu lassen, mit dem sie gleichzeitig auch einen Berufsschutz erlangen könnten“, so Prettner.  Kärnten hat schon 2018 eine Ausbildungsoffensive gestartet: „Unser Ziel war es, bis Ende 2021 die Zahl der Absolventen zu verdoppeln. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Aktuell stehen knapp 1.200 zukünftige Pflegekräfte in Ausbildung. Allerdings ist jetzt ein bundesweiter Schulterschluss unumgänglich“, fordert Prettner einen Kraftakt seitens der Bundesregierung.

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