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Leben - Kärnten
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Kolumne

Punch der Woche: “Corona-Rallye: 3, 2, 1 – Start!”

Kärnten – Am Wochenende ist halbwegs schönes Wetter angesagt. Also geht sie wieder los: Die Corona-Rallye!

 3 Minuten Lesezeit (477 Wörter)

Von Walter Grill. So wie viele, viele andere Events in diesem verflixten Jahr fielen in Kärnten auch alle Motorsport-Veranstaltungen der Pandemie zum Opfer. Ob´s die „Lavanttaler“ war, das Autocross in Meiselding, der Hillclimb-Sprint auf die Simonhöhe etc. – zum Leidwesen der PS-Fans. Doch es scheint, man hat – zumindest auf Amateurbasis – jetzt einen Ausgleich gefunden: Die Corona-Rallye! Als Bergrennen auf den Dobratsch oder aufe nach Diex, Wertungsfahrt an den Wörthersee oder eine ins Bodental – wer Schnellster ist, hat zwar nix gewonnen, aber immerhin den Parkplatz dann im Ziel sicher.

Hunderte Landsleute am Start

Am Wochenende ist halbwegs schönes Wetter angesagt, los gehts also wieder. Magdalensberg, Klagenfurt-Ostbucht, die Seeufer etc. – auf allen „Etappen“ jeweils hunderte Landsleute am Start. Die Corona-Rallye an sich nicht risikobehaftet, nichts Waghalsiges wie einst bei der berüchtigten „Paris – Dakar“, richtig gefährlich wird’s nur danach. Im „Fahrerlager“, wie Motorsportler sagen würden. Da schoppt´s sich, beim Zåmstehn, beim tischkerirn, alle Regeln der Ausgangsbeschränkungen ignorierend –  „Das Virus is´ eh  daham geblieben.“

Den meisten Leuten ist’s egal.

„Corona-Alarm: Ansturm auf Kärntner Ausflugsziele“, titelte eine Wiener Zeitung. „Da sind viele Menschen nicht nur mit ihren Familien unterwegs“, sorgt sich Gerd Kurath, Sprecher der Landesregierung. Den meisten Leuten ist’s egal. Erinnernd an Filme wie den Hollywood-Klassiker „Denn sie wissen nicht, was sie tun“, oder auch „Die tollen Tanten am Wörthersee“ …

Selbstdisziplin aus dem Frühjahr ist vergessen

Eigenverantwortung? „Das klappt nicht“, ist Verfassungsrechtler Ludwig Adamovich überzeugt, die große Selbstdisziplin aus dem Frühjahr ist vergessen. Kärnten, vor ein paar Wochen noch Vorzeigeland in Sachen Kampf gegen Covid-19, ist zum österreichischen Corona-Hotspot geworden, Völkermarkt z.B. hat österreichweit den zweithöchsten Infektionswert, in 35 der 76 Kärntner Pflegeheimen wütet das Virus!

Anschobers Gesundheitsministerium hat bezüglich Vorbereitung der zweiten Welle total versagt, Kärntens Landespolitik muss jetzt achten, in Sachen Bekämpfung nicht mit ähnlichen Vorwürfen an den Pranger gestellt zu werden. Der Nikolo bleibt heuer ausgesperrt – aber keiner am Arnulfplatz darf erpicht darauf sein, zsåm mit dem Krampus die Startflagge zur nächsten „Corona-Rallye“ zu schwenken!

Der Kolumnist:

Der Kärntner Walter Grill war über 40 Jahre als Sportredakteur und Sport-Ressortleiter der Kärntner Tageszeitung / KTZ aktiv. Kein Blatt vor den Mund nahm sich Grill im Zuge seines Kommentares „Punch am Sonntag“, in welchem er diverse Themen vor allem im Sportbereich behandelte. Er engagierte sich auch als Fußballtrainer für die Jugend, Eishockeyschiedsrichter und Pressechef bei verschiedenen großen Sportveranstaltungen in Kärnten.

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