Personal gehalten
Bilanz 2020: Infineon erzielt trotz Krise stabiles Ergebnis
Villach – Die Infineon, heuer freut man sich über das 50-Jahr Jubiläum, konnte trotz der Herausforderungen durch COVID-19 im Geschäftsjahr 2020 ein solides Ergebnis erzielen.
Die Österreich Tochter des deutschen Halbleiterkonzerns erzielte einen Umsatz von 3.109 Millionen Euro. Der Vorjahreswert (Umsatz 2019: 3.114 Millionen Euro) konnte somit in diesem schwierigen Geschäftsjahr gehalten werden. Eine erfreuliche Nachricht. Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG: „Das vergangene Geschäftsjahr hat uns alle immens gefordert. Wir mussten uns – von Forschung & Entwicklung über die Produktion bis hin zum Kundengeschäft – rasch an die schwierige Situation anpassen. Das ist uns gemeinsam als ‚Team Infineon‘ sehr gut gelungen.”
Rückgang am Auto-Sektor
Das Ergebnis vor Steuern betrug rund 196 Millionen Euro, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um rund 110 Millionen Euro oder 36 Prozent (Ergebnis vor Steuern 2019: 306 Millionen Euro). Der Rückgang im Ergebnis ist hauptsächlich auf die verringerte Auslastung in der Produktion zurückzuführen. Der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr war einerseits vom Rückgang am Automobilmarkt geprägt.
Digitalisierung intakt
Auf der anderen Seite wirkte sich die verstärkte Digitalisierung in einem erhöhten Mikroelektronikbedarf positiv aus. Die langfristigen, strukturellen Wachstumstreiber Energieeffizienz, Sicherheit, Internet der Dinge und nachhaltige Mobilität sind nach wie vor intakt. Die COVID-19-Pandemie bleibt jedoch weiterhin herausfordernd.
Personalstand nahezu gehalten
Zum Bilanzstichtag beschäftigt Infineon Austria insgesamt 4.517 Personen (Vorjahr 4.609 Personen). Der leichte Rückgang ist vorrangig auf erhöhte Pensionsantritte geburtenstarker Jahrgänge zurückzuführen. Als proaktive Maßnahme wurde angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung im Geschäftsjahr 2020 weniger Personal als in den Vorjahren aufgebaut. Mit insgesamt rund 1.960 Mitarbeiter*innen in Forschung & Entwicklung wurde der Vorjahreswert auf stabilem Niveau (1.977 Personen) gehalten. Infineon Austria beschäftigt damit ein Viertel der F&E-Belegschaft des gesamten Konzerns. Im Mai 2020 hat Infineon Austria in der Villacher Fertigung Kurzarbeit in Anspruch genommen: Die bis Ende September 2020 geplante Kurzarbeit wurde vorzeitig per 31. Juli 2020 beendet. Die Zeit der verringerten Nachfrage wurde verstärkt für die Integration und Weiterentwicklung der Produktionssysteme sowie umfassende Schulungsaktivitäten genutzt.
Investitionen
Im Geschäftsjahr 2020 wurden die Investitionen um 25 Prozent erhöht und betrugen 386 Millionen Euro (Vorjahr: 308 Millionen Euro). Investiert wurde vor allem in Sachanlagen für die neue, vollautomatisierte Chipfabrik für 300-Millimeter Leistungshalbleiter am Fertigungsstandort Villach sowie die baulichen Erweiterungen in Forschung & Entwicklung in Villach. Weitere Mittel wurden für Produktionsinfrastruktur für 300-Millimeter-Dünnwafer, neue Halbleitermaterialien (Siliziumkarbid, Galliumnitrid) sowie Strukturanpassungen in der Produktion und Innovationsprojekte eingesetzt.
Bau der Chipfabrik schreitet voran
Im Geschäftsjahr 2020 wurden in Villach 8,45 Milliarden Chips produziert. Der Bau der neuen, vollautomatisierten Chipfabrik für die Fertigung auf 300-Millimeter Dünnwafern in Villach verläuft trotz COVID-19 planmäßig. Aktuell wird an der Fertigstellung der Fassade, den Innenausbauten sowie dem Einbau und der Inbetriebnahme erster Systeme, wie z. B. der hochmodernen Automatisierung, gearbeitet. Der Start der Produktion wird nach wie vor zum Ende des Kalender jahres 2021 erwartet. Insgesamt werden über sechs Jahre rund 1,6 Milliarden Euro investiert.