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Aktuell - Kärnten
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Corona-Maßnahmen

Gastro bleibt ge­schlossen: “Hiobs­botschaft für hun­derte Kärntner Betriebe”

Kärnten – Die Regierung verkündete heute weitere Maßnahmen für die Zeit nach dem Lockdown. So darf der Handel nächste Woche wieder öffnen. Gastronomiebetriebe müssen aber noch voraussichtlich bis zum 7. Jänner geschlossen bleiben. 

 4 Minuten Lesezeit (542 Wörter) | Änderung am 02.12.2020 - 17.34 Uhr

Noch bis 7. Jänner müssen Gastronomiebetriebe weiterhin geschlossen bleiben, dies verkündete die Bundesregierung heute im Zuge einer Pressekonferenz. Eine Abholung wird weiterhin im Zeitraum von 6 bis 19 Uhr möglich sein. Auch Lieferservice bleibt weiterhin erlaubt.

Handel darf öffnen, Gastronomie nicht

Massives Unverständnis äußert Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer in Bezug auf die heute von der Bundesregierung präsentierten Öffnungsschritte: „Während der Handel nächste Woche öffnen darf, bleibt die Gastronomie weiter geschlossen. Bürger dürfen sich also durch den Baumarkt oder das Bekleidungsgeschäft drängen, aber nicht im Wirtshaus sitzen.“ Köfer sieht in den heutigen Ankündigungen der Regierung eine Hiobsbotschaft für die leidgeprüfte Gastronomie und Hotellerie: „Viele Betriebe haben sich bereits intensiv auf das so wichtige Vorweihnachtsgeschäft vorbereitet und umfassende Sicherheitskonzepte erstellt sowie beheizbare Außenbereiche errichtet. All diese Bemühungen sind jetzt völlig wert-und zwecklos. Zudem sinkt die Entschädigung für die Unternehmen auf 50 Prozent. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu wissen, dass viele Betriebe die nächsten Wochen wirtschaftlich und finanziell nicht überleben werden. Die Verluste sind nicht mehr aufzuholen.“

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Massives Unverständnis äußert Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer in Bezug auf die heute von der Bundesregierung präsentierten Öffnungsschritte.

Massives Unverständnis äußert Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer in Bezug auf die heute von der Bundesregierung präsentierten Öffnungsschritte. - © Team Kärnten

Einen „Raub von Zukunftschancen“…

…sieht Köfer darin, dass die Schulen im Oberstufen-Bereich bis auf die Maturaklassen weiter geschlossen bleiben: „Diese betroffenen Schüler sind neben der Gastronomie die Hauptverlierer der neuen Maßnahmen. Mit gestaffeltem Unterricht und ähnlichen Maßnahmen hätte man einen sicheren Schulbetrieb bewerkstelligen können. Durch die Nicht-Öffnung der meisten Oberstufen-Klassen werden weiter bildungspolitische Kollateralschäden produziert, die nicht mehr behoben werden können.“ Besonders irritiert zeigt sich Köfer darüber, dass ab 24. Dezember Skifahren erlaubt sein wird: „Das passt mit anderen Öffnungsschritten überhaupt nicht zusammen und riecht verdammt nach Klientelpolitik. Andere Sportarten bleiben verboten, während man sich in Gondeln quetschen darf. Kurz, Kogler und Co. scheinen vor der mächtigen Ski-Lobby in die Knie gegangen zu sein.“ Köfer sieht sich beinahe an Marie Antoinette erinnert: „Dann sollen sie doch Ski fahren!“

Auch FPÖ kritisiert neue Maßnahmen

Im Bezug auf die Gastronomie vertritt FPÖ-Obmann Gernot Darmann dieselbe Meinung. „Ich begrüße die Öffnung des Handels und der Dienstleister. Unverständlich ist es, dass die gesamte Gastronomie und Hotellerie trotz Sicherheitskonzepten bis Jänner geschlossen bleibt. Diese Maßnahme ist im Vergleich zu anderen offen gehaltenen Infrastrukturen wie dem ungeordneten Transport von Personen in öffentlichen Verkehrsmitteln unverhältnismäßig und wird zu einer weiteren massiven Schädigung dieses Wirtschaftszweiges führen, inklusive aller Zulieferer wie etwa unserer Bauern. Es ist auch nicht erklärbar, wieso ein Sessellift bis 24. Dezember nicht zu verwenden ist, aber eine massive Personenbeförderung in Straßenbahnen, Bussen und U-Bahnen von der Bundesregierung anders eingeschätzt wird. Die Seilbahnwirtschaft hat ihre Hausaufgaben erledigt und bietet entsprechende Sicherheitskonzepte für einen früheren Start in die Skisaison an. Ich ziehe aber auch die Maskenpflicht im Pflichtschulbereich sogar im Unterricht massiv in Zweifel und erinnere Bildungsminister Fassmann an seine Aussagen im August, wonach Masken für Schüler im Unterricht absurd und unzumutbar sind“, so FPÖ-Obmann Gernot Darmann in einer Stellungnahme.