Punch der Woche: “Advent-Blues…stille Nacht?”

Von Walter Grill. Stell dir vor es hat geschneit, Pulverschnee auf den Pisten? Doch die neuen Brettln bleiben im Keller, das Hulapalu in der „Stieralm“, oben am Berg singt nur der Hüttenwirt beim Zåmraman. Stell dir vor du willst wie alle Jahre auf die „Tour de Promille“, die Gastspiele auf den Weihnachtsmärkten? Doch die (eh meist schiachen Hütten) bleiben zu, freuen tut sich allein die Leber, die die grauslichen Punsche nicht verarbeiten muss. Stell dir vor es ist Silvester, die Palette Sekt eingekühlt? Doch es gibt keine Party, kein kollektives Schmusen um Mitternacht. Keine Knallerei – Danke sagen Huntale und Katz.

2020 ist ganz anders…

Einige der vorerst oben angedachten Maßnahmen wurden zwar gelocktert – dort wo es Lobby gab. Zehn Leute zu Weihnacht auf Druck der Grünen (Family first), das Skifahren setzte die ÖVP-intime Tiroler „Adlerrunde“ (eine Fraktion von Seilbahn-Unternehmern) durch. Die Friseure sperren früher auf – die Damen Schramböck, Edtstadler, Gewessler (sie wohl auch auf Bitte ihres Parteikollegen Franky Frey …), Tanner, und ebenso Basti Kurz. Bob, Pony, Sleek-Gel-Look müssen sitzen. Einzig der Gastro Eröffnung fehlten leider die Lobbysten – nur Vize Werner Kogler war dafür gewesen.

Einmal aufs große Feiern verzichten

Arg, schlimm, sogar „pervers“ nennen es die Leute, Wahnsinn, „so was hat`s noch nie gegeben“. Dabei müssen wir doch nur einen Winter auf`s große Feiern verzichten. Unsere Großeltern hatten damals, im Winter 1944, Angst vor dem Verhungern, dem Erfrieren, zitterten vor den Luftangriffen der Alliierten. Bomben im Advent auf Klagenfurt (achtmal), Villach (7), auf Wolfsberg, Spittal, Arnoldstein; die Draustadt wurde gar am Christtag mit zehn Tonnen schweren „Grand Slam“-Bomben attackiert. Einen Christkindlmarkt hätte es höchstens in den Luftschutzstollen am Kreuzbergl, „Am Schulsteig“ in Völkendorf oder woanders gegeben; in Kleinkirchheim wurde der erste Skilift übrigens erst 1956 eröffnet. Doch unsere Vorfahren standen es durch, mit Hingabe und Opferbereitschaft, aber auch mit Mut. Sie haben es geschafft – für uns!

Keine Hüttengaudi….was soll’s?

Was soll`s? Kein Après Ski, keine Hüttengaudi? – ein Spreckbrot in den Rucksack, und mit dem Partner irgendwo, mit Blick auf die herrliche Kärntner Landschaft, einfach die Seele baumeln lassen. Kein Weihnachtsmarkt? – wer den Punsch vermisst, kann ihn ja auch zuhause mixen. Und der schmeckt garantiert besser! Einschränkungen beim Shoppen, den Feierlichkeiten, das Verbot von Weihnachtsmärkten, keine Auslandsreisen? Wir werden es, mit Disziplin, überstehen. Die Kinder, wenn man es ihnen richtig erzählt, verstehen. Ein einziger Winter – was ist das schon im Leben meines 86-jährigen Freundes Rubi? Wie sagte schon Mutti Angela M: „Wir schaffen das!