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Wirtschaft - Klagenfurt
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Areal mittlerweile "nahezu wertlos"

Wirbel um “ver­gessenes Grund­stück”: Landes­rechnungshof überprüft Verkauf

Klagenfurt – Im Auftrag des Kärntner Landtags überprüfte der Kärntner Landesrechnungshof (LRH) den Verkauf eines Grundstücks des Landes an die Neue Heimat. Im Jahr 2019 erkannte das Land, dass dieses Grundstück im Kaufvertrag aus dem Jahr 2003 fehlte. Damals war das Grundstück allerdings 60.377 Euro wert. Jetzt beläuft sich der Wert nur noch auf 25.000 Euro. 

 3 Minuten Lesezeit (404 Wörter) | Änderung am 10.12.2020 - 07.23 Uhr

Der Landtag stimmte im Januar zu, ein Grundstück des Landes um 25.000 Euro an die Neue Heimat zu verkaufen. Der Landtag hat den LRH damit beauftragt, den Verkaufsprozess zu überprüfen. Die Neue Heimat ist eine gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft in Kärnten, die im Eigentum des Landes ist. Ihre Aufgabe ist es Wohnungen zu errichten und zu verwalten.

Mehrere Wohnhäuser und Garagen

Das Grundstück befindet sich in Klagenfurt an der Ecke August-Jaksch-Straße und Waidmannsdorfer Straße. Es ist Teil eines Areals, auf dem sich mehrere Wohnhäuser befinden. Auf dem Grundstück ist ein Garagengebäude für sieben PKW. Das Gebäude ist einfach ausgeführt und sanierungsbedürftig, die Fläche als Gärten (593 Quadratmeter) und als Baufläche (99 Quadratmeter) gewidmet.

Grundstück nicht im Kaufvertrag

Im Jahr 2003 verkaufte das Land mehrere Liegenschaften mit Wohnbauten an die Neue Heimat, die sie bereits verwaltete und instand hielt. Eine der Liegenschaften war die besagte Wohnanlage in Klagenfurt an der Ecke August-Jaksch-Straße und Waidmannsdorfer Straße. Ein Sachverständiger bewertete die Grundstücke dieser Liegenschaft. Sein Gutachten war die Basis für den Verkauf. Zum Areal dieser Wohnanlage gehörte auch das Grundstück mit dem Garagengebäude. Im Jahr 2019 erkannte das Land, dass dieses Grundstück im Kaufvertrag aus dem Jahr 2003 fehlte. Das Grundstück war auch im Verkehrswert nicht berücksichtigt, der die Basis für den Kaufpreis war.

Areal jetzt “nahezu wertlos”

Das war jedoch ein Versehen, deswegen wollte das Land das Grundstück nachträglich an die Neue Heimat verkaufen – zu einem Preis von 25.000 Euro, denn soviel sei das Grundstück laut einem Gutachten jetzt wert. 2003, im ursprünglichen Verkaufsjahr, wäre das Areal jedoch noch 60.377 Euro wert gewesen. 

Das Land beauftragte für den verspäteten Verkauf ein neues Gutachten. Der Sachverständige betrachtete dafür das Grundstück für sich alleine und beurteilte es deswegen als nahezu wertlos. „Die Neue Heimat ist im Besitz des gesamten Areals. Deswegen machte es keinen Sinn, den Wert des Grundstücks für sich alleine zu beurteilen. Da die Neue Heimat aber zu 100 Prozent im Eigentum des Landes ist, ändert sich durch den Grundstücksverkauf am Vermögen des Landes nichts“, sagt  LRHDirektor Günter Bauer. Laut LRH hätte das Land den valorisierten Wert des ursprünglichen  Kaufpreises heranziehen sollen. Das neue Verkehrswertgutachten kostete 2.160 Euro, die sich das Land und die Neue Heimat aufteilten.