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Politik - Klagenfurt
© Grüne Pörtschach

Leerstandsbekämpfung statt Zubetonieren

Grüne Pörtschach: Scharfe Kritik an Bauvorhaben

Pörtschach – Im Gemeinderat Pörtschach gingen gestern die Wogen hoch. Ursache war ein Grundsatzbeschluss zur Umwidmung und Bebauung einer 19.000 Quadratmeter großen Ackerfläche entlang der Bahntrasse zwischen den Bahnhöfen Pritschitz und Pörtschach. Im Vorfeld hatte es bereits heftige Kritik an dem Vorhaben von vielen Seiten gegeben.

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Die Grünen Pörtschach kritisieren, dass das Projekt als „sozialer Wohnbau“ beworben wird, denn nur ein Bruchteil der ungefähr 50 geplanten Wohnungen werden als Gemeindewohnungen zur Verfügung stehen. „Insgesamt gibt es etwa 450.000 Quadratmeter gewidmete Bauflächen und viele augenfällige Leerstände. Einer der Bauträger hat bereits vor 8 Jahren ein ähnliches Projekt in der Nähe (Ortsteil Sallach, Gartenweg) realisiert. Dieses beeinträchtigt seither das Ortsbild negativ und weist viele Leerstände auf, beklagen mehrere Anrainer. Die Gemeinde hat derzeit keine Handhabe, solche ‚kalten Betten‘ effektiv zu vermeiden, die niemand hier braucht“, schildert Gabriele Hadl, Bürgermeisterkandidatin der Grünen in Pörtschach die Lage.

“Keine vollendeten Tatsachen geschaffen”

Der Grundsatzbeschluss wurde spät abends mit den geschlossenen Stimmen von ÖVP und SPÖ angenommen. Dagegen stimmten FPÖ und Grüne. „Mit diesem Beschluss sollten wohl vollendete Tatsachen geschaffen werden. Faktum ist aber, dass ein weiteres reibungsloses Prozedere dadurch nicht garantiert ist. Die Bauträger sollten sich darüber im Klaren sein, bevor sie den Kaufvertrag mit dem jetzigen Besitzer abschließen“, so Harald Papitsch, Grüner Gemeinderat. „Unser Erfolg ist, dass dies in der Gemeinderatssitzung durch die Bürgermeisterin klargestellt wurde.“

“Zubetonieren ist unzeitgemäß”

„Das Zubetonieren von Ackerflächen zur Schaffung von Wohnraum ist bestenfalls unzeitgemäß. Ein umfassendes Programm zur Leerstandsbekämpfung und ganzheitlichen Raumplanung würde das Problem des leistbaren Wohnens effizient und umweltschonend lösen. Und dazu hätten wir weitere positive Effekte, wie zum Beispiel Ortskernbelebung“, sagt Gabriele Hadl. „Da kämen große Infrastrukturkosten auf die Gemeinde zu. Ich hoffe wirklich, dass Vorsicht und Voraussicht siegen. Wir werden uns jedenfalls bemühen zu zeigen, dass es auch Alternativen zum Zubetonieren gibt“, so Hadl abschließend.

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