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Wirtschaft - Kärnten
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Eisenkappel: Kindergarten-Umbau kostete doppelt soviel wie geplant

Eisenkappel – Der Kindergarten-Umbau der Gemeinde Eisenkappel kostete mehr als doppelt so viel wie ursprünglich berechnet. Der Kärntner Landesrechnungshof (LRH) zeigt in einem Bericht auf, wie es dazu kommen konnte.

 3 Minuten Lesezeit (383 Wörter)

Der alte Kindergarten der Gemeinde Eisenkappel beherbergte zwei Kindergartengruppen und hatte eine dritte Gruppe an einem externen Standort. Ab dem Jahr 2012 plante der Gemeinderat diese dritte Gruppe zum Kindergarten zu verlegen. Die Idee war, dafür zwei Garagen im benachbarten Gemeindeamt zu sanieren. Die Kosten dafür wurden damals auf 280.000 Euro geschätzt.

933.000 Euro Kostenschätzung durch den Architekten

Ein Architekt entwarf im Jahr 2015 im Auftrag der Gemeinde mehrere Varianten für die Kindergartenzusammenlegung. Dem LRH legte die Gemeinde nur die Variante 2 vor. Diese Variante umfasste die Adaptierung der Garagen zu Verwaltungsräumen und einen Verbindungsbau zwischen Kindergarten und Gemeindeamt. Der Architekt schätzte die Kosten dafür ohne Mustersanierung auf 933.000 Euro. Der Gemeinderat entschied sich auf Basis dieser Summe für das Projekt, plante jedoch anschließend eine andere Variante.

1,07 Millionen Euro

Der Architekt gestaltete den Kindergarten komplett neu, nur die Tragstruktur blieb erhalten. Er erweiterte das Gebäude um einen Zubau, plante eine aufwändige Sanierung, neue Räume im Erdgeschoß und einen eigenen Sanitärbereich für jede Kindergartengruppe. Im Gemeindeamt plante er einen Lift und nur geringfügige Maßnahmen in der Garage. Einen Verbindungsbau mit dem Gemeindeamt wies das Projekt nicht mehr auf. Die Gemeinde ging weiterhin von den Schätzkosten des Jahres 2015 aus und erweiterte diese im Juli 2016 nur um die Sanierung von Mängeln am Bestandsgebäude auf 1,07 Millionen Euro. 

1,85 Millionen Euro im August 2017 beschlossen

Im August 2017 beschloss der Gemeinderat die Finanzierung der zwischenzeitlich neu berechneten Kosten von 1,85 Millionen Euro. Die Kosten haben sich im Vergleich zur Finanzierung, die der Gemeinderat im Jahr 2015 beschlossen hatte, fast verdoppelt. Trotzdem lehnte der Gemeinderat eine Überprüfung des Projekts durch das Land oder einen Bausachverständigen ab.

2,07 Millionen Euro Gesamtkosten am Ende

Der Umbau begann im Herbst 2017 und wurde im September 2019 fertiggestellt. Im Zuge der Bauabwicklung ergaben sich weitere Mehrkosten. Im Frühjahr 2019 berechnete die Gemeinde schließlich Gesamtkosten von 2,04 Millionen Euro. Eine Kostenzusammenstellung des LRH im August 2020 ergab Gesamtkosten von 2,07 Millionen Euro. „Die Gesamtkosten des Projekts waren mehr als doppelt so hoch wie die Kosten von 933.000 Euro, die die Gemeinde zu Projektbeginn als Kostenrahmenangesetzt hat“, sagt Direktor Bauer. „Die Gemeinde erhöhte den Kostenrahmen fünfmal, um den ursprünglichen Finanzierungsplan an die Kostenentwicklung anzupassen.“ Weitere Details gibt es seit 17. Dezember 2020 auf www.lrh-ktn.at nachzulesen.

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