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Leben - Klagenfurt
© Fotomontage/Pixabay/Privat

DIY-Christbaum

Nachhaltige Weih­nachten: “So muss kein Baum sterben!”

Klagenfurt – Nachhaltigkeit rückt immer mehr in die Gedanken der Menschen. Lebende Christbäume sind ein wahrer Verkaufsschlager. Doch mit etwas Geschick geht es auch wesentlich günstiger und mit viel mehr Spaß. Unsere Redakteurin Jannine hat gemeinsam mit ihrer Familie einen nachhaltigen Weihnachtsbaum gebastelt. Wir haben ihr dabei über die Schulter geschaut.

 5 Minuten Lesezeit (625 Wörter) | Änderung am 17.12.2020 - 16.14 Uhr

Jahr für Jahr stellte ich mir die Frage, ob für zwei Wochen Besinnlichkeit wirklich jede Saison ein Baum sterben muss. Jährlich werden in Österreich zu Weihnachten ca. 2,5 Millionen Christbäume verkauft. Und viele mehr werden geschlägert, ohne je aufgeschmückt zu werden und verbringen ihr restliches Dasein als Brennholz. Lebende Christbäume waren mir bisher immer zu klein. Außerdem stehen diese in Kritik oft nach dem Einpflanzen erst recht zu sterben, weil die Wurzeln zu sehr gestutzt wurden oder der Temperaturunterschied zwischen warmen Wohnzimmer und Januarkälte zu heftig sei. In einer Facebook-Gruppe zum Thema Nachhaltigkeit wurde ich schließlich fündig – der Weihnachtsbaum zum selber Bauen!

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Jedes Jahr werden tausende Bäume abgeholzt.

Jedes Jahr werden tausende Bäume abgeholzt. - © Pixabay

Eine Idee wurde geboren

Nach etwas Überzeugungsarbeit stimmte auch mein Mann zu und schnell waren auch meine Eltern begeistert, die bereits seit Jahren überlegen den Christbaum abzuschaffen. Eine Idee reifte in uns heran: Ein sollte ein Weihnachtsbaum werden, der nicht nadelt, wiederverwendbar ist und aus natürlichen Materialien ohne Baumsterben hergestellt werden kann. Neben Varianten aus gehobelten Brettern fiel die Entscheidung schlussendlich auf einen DIY-Weihnachtsbaum aus Fallästen, die wir in Wäldern sammeln wollten.

Äste sammeln

Am Beginn des Projektes machten wir uns auf den Weg in den Wald und sammelten einige Äste, die bereits am Boden lagen. Wir wollten natürlich keinem Baum Schaden zufügen. Die Äste sollten möglichst dick und stabil sein. Morsche Äste und dünne Zweige sind für unseren Baum nicht geeignet. Der Baum sollte ganz unten einen Durchmesser von etwa einen Meter haben und nach oben hin – weihnachtsbaumtypisch – schmäler werden. ACHTUNG: Laut Österreichischem Gesetz stehen die Bäume bzw. das Holz im Wald (z.B.: Bruchholz, abgefallene Äste ect.) im Eigentum der Waldeigentümerin/des Waldeigentümers. Das Sammeln von Holz (auch Klaubholz) ist daher nur dann erlaubt, wenn diese/dieser vorher zugestimmt hat.

Weitere Vorbereitungen

Nach etwas Trocknungszeit haben wir die Äste der Größe nach geordnet und auch darauf geachtet, dass die unteren Äste dicker als die oberen sind – wie bei einem echten Baum. Als Mittelstück haben wir in unserem Keller eine Eisenstange mit 8 mm Durchmesser gefunden. Es kann aber auch eine Gewindestange oder Ähnliches verwendet werden. Als Ständer eignet sich ein Baumstumpf oder ein handelsüblicher Baumständer.

Äste auffädeln

Als Erstes wird der längste Ast aufgefädelt. Damit sich der Ast auf die Eisenstange schieben lässt, bohrten wir ein Loch von etwa 8 mm in die Mitte des Astes. Der nächste Ast ist etwas kürzer. Bei uns passte es, jeweils ca. 2 cm kürzer als der vorherige Ast zu nehmen. Man kann aber auch nach Gefühl gehen oder die Schräge des Baumes ausmessen. Aus dem Äste-Vorrat wird nun ein passender genommen oder einer auf die passende Länge abgesägt. Das abgesägte Stück wird später vielleicht noch benötigt, also nicht wegwerfen. Nach und nach bekommt man ein gutes Gefühl dafür, welche Länge als nächster Ast gut passt.

Zwischenstücke anbringen

Zwischen den Ästen haben wir immer kleine Zwischenstücke angebracht, die wir ebenfalls aus Ästen geschnitten haben. So entsteht etwas Abstand zwischen den Ästen und man kann die Äste dann einfacher drehen und hat mehr Platz zum Schmücken.

Baum schmücken

Je nach Wunsch kann der Baum “flach” bleiben und verbraucht damit weniger Platz. Wenn man die Äste jedoch horizontal verdreht, entsteht ein dreidimensionaler Weihnachtsbaum, der dann mit Weihnachtskugeln und weiterer Deko geschmückt werden kann. Na, wie gefällt euch unser nachhaltiger Weihnachtsbaum? Habt ihr Lust ihn nachzubasteln?