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Leben - Kärnten
© Bettina Nikolic

Aufruf:

Zu Weihnachten gibt es rund 20 Prozent mehr Müll

Kärnten – Das Abfallaufkommen steigt rund um Weihnachten deutlich an. Österreichs Abfall- und Ressourcenunternehmen rufen daher dazu auf, vermehrt auf die getrennte Sammlung von Altstoffen wie Papier, Glas, Metalle, Kunststoffe, Biomüll und Elektroaltgeräte sowie Problemstoffe zu achten.

 2 Minuten Lesezeit (333 Wörter) | Änderung am 19.12.2020 - 08.11 Uhr

Weihnachten ist ein Fest der Geschenke, aber auch eine Belastungsprobe für die Umwelt. Denn die Kehrseite von Einkaufstouren, Weihnachtsgeschenken und üppigen Festessen ist bis zu 20 Prozent mehr Abfall rund um die stillste Zeit im Jahr. Experten schätzen, dass auch Corona daran nichts ändern wird. Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ruft dazu auf, gerade jetzt auf Müllvermeidung und Mülltrennung zu achten. Gaby Jüly, Präsidentin des VOEB: „Unser Ziel: weniger Restmüll, mehr getrennte Sammlung. Wer Abfall reduzieren will, kauft nur wirklich benötigte Lebensmittel ein, hat die eigene Einkaufstasche stets dabei und verzichtet auf unnötige Verpackungen. In jedem Fall sollte überlegt werden, welcher Abfall tatsächlich in den Restmüll gehört. Denn das alte Handy, die leere Weinflasche oder die Spielzeug-Verpackung aus Karton sind kostbare Altstoffe, die recycelt werden können und getrennt entsorgt werden müssen.“

Mülltrennung

Rund 600.000 Tonnen recycelbare Wertstoffe landen jährlich im Restmüll, wie eine Erhebung der Montanuniversität Leoben ergab, wie auch rund 157.000 Tonnen an teils genießbaren Lebensmitteln– im Wert von 1 Milliarde Euro. VOEB-Präsidentin Jüly: „Das ist eine unglaubliche Verschwendung. Jeder sollte darauf achten, Lebensmittelabfälle zu verhindern. Auch Wertstoffe haben nichts im Restmüll verloren, sondern gehören getrennt entsorgt, damit daraus neue Ressourcen entstehen können. Mein Wunsch ans Christkind: Höchstens 100 kg Restmüll und doppelt so viel gesammelte Altstoffe pro Jahr und Einwohner.“

Was passiert mit dem getrennt gesammelten Abfall?

Mehr als 1.100 High-Tech-Betriebe sorgen dann dafür, dass mithilfe aufwendiger Verfahren der Abfall sortiert, zerkleinert und recycelt wird. So entstehen Sekundärrohstoffe, also neue Ressourcen für Wirtschaft und Industrie. Aus einer alten PET-Flasche wird Kunststoffgranulat, das in der Produktion von Kunststoffprodukten wieder zum Einsatz kommt. Nach demselben Prinzip wird aus Altpapier ein neues Buch, aus kaputtem Glas eine neue Milchflasche oder aus Biomüll wertvoller Dünger für die Landwirtschaft. Jüly: „Das ist gelebte Kreislaufwirtschaft. Wer seinen Müll sorgfältig trennt, tut der Umwelt einen großen Gefallen.“