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Wirtschaft - Kärnten
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Start der Bauarbeiten am Wasserkraftwerk Obervellach II

Obervellach – Mit der Eröffnung der Infobox am Bahnhof Mallnitz wurden heute auch die Bauarbeiten zum Neubau des Wasserkraftwerks Obervellach II offiziell gestartet. Insgesamt werden circa 180 Millionen Euro in den Standort sowie in umweltfreundliche Energiegewinnung investiert. Alle Arbeiten finden unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen in Hinblick auf COVID-19 statt.

 4 Minuten Lesezeit (514 Wörter)

Aufgrund der derzeit vorherrschenden COVID19-Pandemie wurde der Start der Bauarbeiten des Wasserkraftwerks Obervellach II rein symbolisch mit der Eröffnung der Infobox am Bahnhof Mallnitz gefeiert.  Parallel dazu haben die Arbeiten für den Triebwasserstollen im Ortsteil Stappitz auf circa 1.200 Meter Seehöhe begonnen.

Bahnstrom „Made in Kärnten“

Seit mehr als 100 Jahren setzen die ÖBB auf saubere und umweltfreundliche Gewinnung von Energie. Nun sind die Kraftwerksanlagen Obervellach I und Lassach mittlerweile seit über 90 bzw. über 100 Jahren in Betrieb und erreichen das Ende ihrer technischen Lebensdauer. Künftig wird das Kraftwerk Obervellach II den Bahnstrom „Made in Kärnten“ erzeugen.

“Als Bürgermeisterin der Standortgemeinde Obervellach freue ich mich, dass die ÖBB das Wasserkraftwerk in unserer Gemeinde erneuert und so an diesem Standort weiterhin Arbeitsplätze erhalten bleiben. Mit diesem Bauprojekt wird ein Beitrag zum Umweltschutz und zur nachhaltigen Erzeugung von Energie geleistet. Mit der Entfernung der alten Druckrohrleitungen wird das Ortsbild von Obervellach verschönert”, so Obervellachs Bürgermeisterin Anita Gössnitzer. 

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Infobox bleibt ganzjährig geöffnet

Mit dem heutigen Tag ist auch die Infobox am Bahnhof Mallnitz, direkt neben der Tauernschleuse, eröffnet. Diese soll einen Gesamtüberblick über das Bauvorhaben „Kraftwerk Obervellach II“ sowie über die Erzeugung des Bahnstroms geben. Wichtig bei der Konzeption der Infobox war es, dass diese auch in Zeiten von Corona ganzjährig betretbar ist.

Diese Möglichkeit ergibt sich aus der offenen Bauweise der Infobox selbst. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde ein alter Gütercontainer recycelt und zur Infobox umgebaut. Die Infobox selbst ist mit einem speziellen Bildschirm ausgestattet, der einen virtuellen Flug über das Projektgebiet des neuen Kraftwerks Obervellach II möglich macht und einzelne Projektbestandteile anschaulich erklärt.

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Zahlen, Daten und Fakten zum Wasserkraftwerk Obervellach II

Für das neue Kraftwerk Obervellach II wird das Wasser des Mallnitz- und des Dösenbaches gefasst und über einen knapp 4 km langen Triebwasserstollen mit circa 3 m Durchmesser einem 60.000 m³ fassenden unterirdischen Speicherstollen zugeführt. Zudem betreibt das Wasser des Kaponigbaches über eine Druckrohrleitung ein 50-Hertz-Kleinkraftwerk für den Eigenbedarf, bevor es auch dem Speicherstollen zugeführt wird. Über die sogenannte Apparatekammer und eine eingegrabene Druckrohrleitung mit 1,8 m Durchmesser erfolgt die 16,7-Hertz-Bahnstromerzeugung nach einem Gefälle von 488 m am neuen Krafthausstandort Obervellach II im Gewerbegebiet nahe der Möll.

Die Ausbauleistung der Kraftwerksanlage beträgt 38 Megawatt bzw. ergibt eine Energieproduktion von circa 125 Gigawattstunden pro Jahr (entspricht ca. 30.000 Railjetfahrten von Villach nach Wien). Damit kann die nachhaltige Energieerzeugung für die Eisenbahn in Österreich – am Standort Obervellach – gegenüber heute um mehr als 35 Prozent gesteigert werden. In allen drei genannten Bächen wird eine dauerhafte Restwasserabgabe stattfinden und ein Ausgleichsbecken wird die umweltverträgliche Einleitung in die Möll sicherstellen. Des Weiteren werden Lebensraumverbesserungen für Tiere und Pflanzen im Bereich des Obervellacher Waldes und bei der Möll umgesetzt. Gebaut wird bis Mitte des Jahres 2023. Danach folgt der Probebetrieb, welcher mit Jahreswechsel 2023/2024 in den Regelbetrieb übergeht.

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