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Wirtschaft - Kärnten
© 5min.at

"Stehe ohne Geld da"

Nach Job bei Massen­tests: “Uns wurde das AMS Geld gestrichen”

Kärnten – Großer Ärger und das vor Weihnachten: Zwei Leserinnen berichten gegenüber 5 Minuten, dass sie kein Geld nach ihrer Mithilfe bei den Massentests erhalten haben sollen. Nun wurde ihnen auch noch das AMS-Geld gestrichen, erzählen sie. Grund wäre der Zuverdienst. "Ich dachte, ich mache einen Dienst an der Allgemeinheit und nun so etwas", erzählt eine der beiden.

 3 Minuten Lesezeit (460 Wörter) | Änderung am 25.12.2020 - 19.14 Uhr

Tausende  Freiwillige haben sich für die Durchführung der Massentest gemeldet. Darunter auch zwei Frauen aus Villach-Land und aus Klagenfurt. Beide haben während der Massentestungen ab 11. Dezember geschuftet: “Es war anstrengend. Wir waren zwölf Stunden in der Schutzkleidung. Alles tat mir weh”, berichtet die Klagenfurterin. Dafür hätten sie mit 45 Euro pro Stunde entlohnt werden sollen. Beide Frauen erzählen, dass sie noch auf das Geld warten würden.

“Erfolgt normalerweise automatisch”

Gegenüber 5 Minuten erklärt Landespressesprecher Gerd Kurath: “Das Geld wird überwiesen, sobald die jeweilige Gemeinde die Bescheinigung an das Gemeinde-Servicezentrum des Landes übermittelt.  Die Übermittlung erfolgt normalerweise automatisch. Wie lange das dauert, hängt von der jeweiligen Standortgemeinde ab.” Einige Gemeinden haben es schon übermittelt. 700 Überweisungen seien bereits erfolgt. Unsere Leserinnen waren nicht darunter: “Wir werden von den öffentlichen Stellen vertröstet. Alles wäre in Arbeit.” Doch die böse Überraschung folgt erst:

Geld gestrichen: “Wusste das nicht”

Obendrauf wurde ihnen nun auch noch das Geld vom AMS gestrichen. Am Dienstag, dem 22. Dezember 2020, erhielten die beiden Frauen ein Schreiben des Arbeitsmarktservice: “Da uns bekannt geworden ist, dass Sie sich derzeit in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, mussten wir Ihren Leistungsbezug mit 11. Dezember 2020 einstellen.” Grund dafür ist ein Dienstverhältnis von 11. bis 13. Dezember – es handelt sich um die Tage, bei denen beide Frauen bei den Massentestungen im Einsatz standen. “Ich habe mich extra für diese drei Tage abgemeldet vom AMS und erklärt, was ich machen würde und wie hoch der Verdienst sein würde. Kein Hinweis darauf, dass mein AMS-Bezug dann eingestellt werden würde.” Eine böse Überraschung für beide Frauen!  Das AMS-Geld der beiden ist solange stillgelegt, bis sie eine sogenannte Arbeitsbescheinigung bringen. “Ich werde von einer Stelle zur anderen geschickt”, berichtet die Frau aus dem Bezirk Villach-Land, “ich bekomme diese Arbeitsbescheinigung nirgends.”

Warum das Arbeitslosengeld gestrichen wird, weiß auch Kurath nicht genau. “Vom Bund wurde uns vor dem Start der Massentestungen mitgeteilt, dass das Geld steuerfrei ist. Dies haben wir auch so kommuniziert. Scheinbar wird dies nun aber anders gemacht. Es liegt nicht im Einflussbereich des Landes. Der Bund ist dafür zuständig”, so Kurath. Das AMS Kärnten konnte von der Redaktion noch nicht erreicht werden.

Große Sorgen…

Verzweifelt wandten sich die beiden unabhängig voneinander an 5 Minuten. “Strom, Miete, Heizung, Wasser, … Ich weiß nicht, wie ich das im nächsten Monat bezahlen soll”, erzählt eine der beiden. Die alleinerziehende Mutter aus Klagenfurt ist verzweifelt: “Wäre ich doch lieber Zuhause bei meinem Kind geblieben!” Beide fragen sich, wie so noch Helfer für die Massentests im Jänner gefunden werden sollen und hoffen, dass zumindest das Geld vom Job bei den Massentestungen bald ausgezahlt wird.