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Leben - Kärnten
Weil sich die Tiere von den Wanderern gestört fühlen, werden sie nachtaktiv und können schwerer bejagt werden.
Weil sich die Tiere von den Wanderern gestört fühlen, werden sie nachtaktiv und können schwerer bejagt werden. © pixabay.com

"In Zeiten von Corona hat sich die Wanderung noch verstärkt"

Wild durch Wanderer gestört: “Der Tourist kennt halt keine Schonzeit”

Kärnten – Ähnlich wie in anderen Bundesländern, gibt es auch in Kärnten Probleme damit, dass heuer Wild-Abschußpläne nicht erfüllt werden können. „Vor allem das Rotwild wird durch die Störungen durch Menschen immer scheuer und ist kaum noch zu sehen“, beschwert sich ein Jäger bei 5-Minuten, der für das Jagdgebiet Schütt, Graschelitzen und Teile vom Dobratsch zuständig ist. Die Folgen: Der Verbiß an Jungbäumen wird immer schlimmer.

 1 Minuten Lesezeit (160 Wörter)

Von Manfred Wrussnig. „Von der Schütt führt ein Steig zum Dreierparkplatz am Dobratsch. Um 5 Uhr morgens kommen mir schon Wanderer mit Stirnlampen entgegen. Das geht durch bis zum Sonnenuntergang. Das Wild geht da, weil ständig gestört, aus dem Unterstand nicht mehr heraus, wird nachtaktiv und kann nur sehr schwer mehr bejagt werden“, klagt ein Grünrock der anonym bleiben will. Und setzt nach: „Wir reden da vom Schutzgebiet Natura 2000. In Zeiten von Corona hat sich die Wanderung noch verstärkt, Richtung Hundsmarhof kann man da schon von Kolonnenbildung sprechen.“

“Der Tourist kennt halt keine Schonzeit…”

Sein Vorschlag, der wohl unerfüllt bleiben wird: „Schön wäre es, wenn die Wanderung erst eineinhalb Stunden nach Sonnenaufgang beginnen und eineinhalb Stunden vor Sonnenuntergang enden würde.“ Der Trost der Kärntner Jäger: Auch aus anderen Bundesländern, besonders aus Tirol, gibt es ähnliche Probleme. „Der Tourist kennt halt keine Schonzeit und keine Grenzen“, bedauert der Jagdberechtigte.