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Politik - Kärnten
© LPD Kärnten /HelgeBauer

Erst Anfang Jänner

Impfstart­verschiebung in Kärnten bringt Diskussion mit sich

Kärnten – Heute, am 27. Dezember, wurde um 9 Uhr die erste Österreicherin gegen den Coronavirus geimpft. In Kärnten starten die Impfungen erst Anfang Jänner. Bereits gestern entbrannte darüber eine politische Diskussion, angeführt vom Villacher Gesundheitsreferenten Christian Pober (ÖVP).

 3 Minuten Lesezeit (466 Wörter) | Änderung am 27.12.2020 - 17.00 Uhr

Zu den Impfungen stellte Landeshauptmann Kaiser klar, dass Kärnten bewusst nicht wie andere Bundesländer schon am 27. Dezember starte. „Laut Absprache mit unseren Impfverantwortlichen wollen wir erst Anfang Jänner nach tiefergehender Planung und guter Aufklärung in mehreren Pflegeheimen starten. Uns ist es auch wichtig, die Freiwilligkeit der Impfteilnahme zu unterstreichen“, so Kaiser. Die Impfungen sollen aber noch vor den Massentests starten.

Reaktion auf Pober-Forderung durch das Land Kärnten

“Für den geplanten gemeinsamen Impfstart am heutigen Sonntag (27. Dezember) hätte Kärnten laut ersten Informationen des Bundes nicht wie Gesundheitsreferent Christian Pober behauptet 1000, sondern lediglich zehn Impfdosen erhalten. Der aufwändige Transport – ursprünglich geplant war dieser sogar mit einem Helikopter des Bundesheeres – hätte also in keiner Relation zum Nutzen gestanden. Zudem ist es einfach eine tatsachenwidrige Behauptung, Kärnten würde auch nur auf eine einzige Impfdosis verzichten,” stellt das Land Kärnten in einer Aussendung gegenüber 5 Minuten fest.

Impfstart am 5. Jänner

“Kärnten hat sich für den Impfstart in der ersten Kalenderwoche entschieden, um berechtigte Fragen zur wohl wichtigsten Impfung des Jahres im Vorfeld klären zu können. Gut vorbereitet, mit den uns zur Verfügung stehenden Impfdosen, wollen wir auch das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen, und damit eine möglichst hohe Durchimpfungsrate erreichen,” heißt es in der Stellungnahme. Die Priorisierung erfolgt laut den Empfehlungen des Internationalen Impfgremiums. Der Impfstart wurde auf den 5. Jänner festgelegt.

“Nicht-Teilnahme ist bedauerlich”

“Die Nicht-Teilnahme am Impfstart gegen Covid-19 von Seiten des Land Kärntens ist bedauerlich. Kärntens Ausscheren ist kein Akt der europäischen Solidarität, sondern es wird eine Chance vertan schneller die Pandemie zu besiegen. Gerade Impfwillige, die sich entschieden haben die Impfung verabreicht zu bekommen, müssen jetzt noch länger ausharren”, meint Nationalratsabgeordneter Peter Weidinger (ÖVP) zu der Verschiebung. Laut ihm betreffe es vor allem Menschen in Alters- Pflegeheimen und im Gesundheitswesen. Seiner Meinung nach gehe auch die Argumentation von Landeshauptmann Kaiser ins Leere, da die ersten Impfdosen von 1000 Stück ohnehin eine Versorgung darstellen soll für Menschen, die sich schon längst für die Impfung entschieden hätten. Abschließend meint er noch: “Das Impfen soll freiwillig bleiben.”

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Peter Weidinger spricht sich gegen den späten Imfstart aus.

Peter Weidinger spricht sich gegen den späten Imfstart aus. - © 5min.at

Update 17 Uhr – Pober: “Geht nicht darum Polemik zu betreiben”

Verwundert über die Stellungnahme des Landes Kärnten, zeigte sich Villachs Gesundheitsreferent Christian Pober (ÖVP) heute. “Es geht nicht darum Polemik zu betreiben wie es von Seiten der SPÖ geschieht. Es konnten 975 Impfdosen pro Bundesland bestellt werden. Ich frage mich warum Kärnten dann laut Landeshauptmann Kaiser nur 10 bestellen wollte?” Meint Pober und fügt hinzu: “Gekommen wären sie natürlich mit dem LKW und nicht mit dem Black Hawk.”